04.04.2016 11:17:00
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ÖBB-Zugcatering - Dogudan verweist auf Arbeitsplätze in Österreich
"Ich sehe, dass die Übung, über das Catering-Geschäft die Verluste aus dem Airline-Business zu kompensieren und damit den Mitarbeiterstand in Österreich zu halten, nicht geglückt ist. Na dann halt nicht. Wir erwirtschaften 86 Prozent unseres Umsatzes im Ausland. Wir sind auf diese Umsätze nicht angewiesen", so Dogudan laut "WirtschaftsBlatt". "Ich habe Henry am Zug nur deshalb gemacht, um Arbeitsplätze in Österreich zu sichern. Das Airline-Cateringgeschäft wirft immer weniger ab, der Vertrag mit den ÖBB war ein Versuch, den Mitarbeiterstand in Österreich zu halten. Offenbar ist das nicht gewünscht."
Die ungarischen Mitarbeiter habe er ebenso wie den Kollektivvertrag (KV) und die Betriebsvereinbarung - "die beide plötzlich nicht mehr gelten" - von seinem Vorgänger übernommen. Was die ungarischen Mitarbeiter betreffe, beschäftige "Henry am Zug" mittlerweile nur noch 32 Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft.
Am Freitag findet ein Gespräch mit den Sozialpartnern statt. Dogudan hoffe, dass man "den alten KV und die alte Betriebsvereinbarung hernimmt und alle setzen ihre Namen drunter", so das "WirtschaftsBlatt". Seitens der Gewerkschaft vida heiße es, dass man grundsätzlich gesprächsbereit sei, es aber sicher keine "Extrawürstl für den Herrn Dogudan" gebe.
"Natürlich machen wir so lang weiter, bis ein Nachfolger gefunden ist", so Dogudan. Allerdings müsse man dafür entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, "sonst steht demnächst wieder ein Arbeitsinspektor auf der Matte".
Die ÖBB haben das Zug-Catering unabhängig vom aktuellen Disput ausgeschrieben. Man wünsche sich wieder "Henry am Zug", sei aus der Konzernzentrale zu hören, schreibt das "WirtschaftsBlatt". Einerseits habe Dogudan die geforderten Qualitätserfordernisse übererfüllt, andererseits habe man sich im Vergleich zu seinem Vorgänger 42 Mio. Euro an Kosten erspart. Zur Frage ob er weitere fünf Jahre das ÖBB-Catering machen wolle sagte Dogudan: "Das hängt davon ab, zu welcher Lösung wir kommen."
Vonseiten der ÖBB wird gegenüber der APA betont, dass der aktuelle Vertrag mit Do&Co noch bis Anfang 2017 laufe. Unabhängig von den aktuellen Entwicklungen habe man eine Neuausschreibung gestartet, die ohnehin wegen des Auslaufens des aktuellen Vertrags notwendig gewesen sei. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten bei EU-weiten Ausschreibungen wurde im März 2016 ein neuer Vergabeprozess gestartet. Die Vergabe soll bis spätestens Ende 2016 abgeschlossen sein. "Wichtig ist uns festzuhalten dass es keine Beeinträchtigungen und weiterhin ein qualitativ hochwertiges Speisenangebot für unsere Kunden geben wird", betont ÖBB-Sprecherin Sonja Horner.
Do & Co hat Mitte der Vorwoche die frühzeitige Vertragsauflösung seiner Tochter "Henry am Zug" mit der ÖBB-Personenverkehr AG "aus wichtigem Grund" bekanntgegeben. Bei "Henry am Zug" soll es zu Verletzungen der Arbeitszeitregelung gekommen soll, es droht eine Verwaltungsstrafe von 1,3 Mio. Euro. Das Unternehmen erzielte laut FirmenCompass im Geschäftsjahr 2014/15 mit 408 Mitarbeitern einen Umsatz von 20,3 Mio. Euro. Der Gewinn lag bei 161.000 Euro.
(Schluss) itz/gru
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