07.11.2016 12:02:42

Original-Research: Schweizer Electronic AG (von Montega AG): Kaufen

Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG

Unternehmen: Schweizer Electronic AG

ISIN: DE0005156236

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 07.11.2016

Kursziel: 25,00

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung: -

Analyst: Christopher Rodler

Einmaleffekte belasten nur kurzfristig, mittelfristige Perspektiven

vollkommen intakt - Signifikantes Upside durch Systems

Q3-Zahlen veröffentlicht: Schweizer hat am 4.11. Zahlen zum 3. Quartal

vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Die wichtigsten Eckdaten

sind nachfolgender Tabelle zu entnehmen.

[Tabelle]

Der Umsatz stieg aufgrund eines sehr starken Automobilsegments und

wachsenden Asien-Geschäfts um 2,1% auf 29,1 Mio. Euro (MONe: 29,5 Mio.

Euro). Das EBITDA war allerdings mit 2,9 Mio. Euro rückläufig (Q3 2015: 3,4

Mio. Euro, MONe: 3,0 Mio. Euro). Das wachsende Handelsgeschäft und Anläufe

neuer komplexer Produkte, welche zeitweise zu höheren Fehlerkosten führten,

dürften das Ergebnis belastet haben. Maßnahmen zur Prozessoptimierung

sollen dem kurzfristig entgegenwirken.

Guidance gesenkt, kurzfristig weitere Belastungen zu erwarten: Für das

Gesamtjahr wurde die Umsatzprognose etwas reduziert. Schweizer geht nun von

einer stabilen Umsatzentwicklung aus (zuvor: Wachstum von 2%). Die Prognose

für die EBITDA-Marge (9-10%) wurde jedoch bestätigt. Die Senkung der

Umsatzprognose ist auf eine Verzögerung des Ramp-Ups der Produktion in

Vietnam und bei WUS Kunshan zurückzuführen, die kapazitätsbedingt durch das

Stammwerk in Schramberg nicht voll ausgeglichen werden kann. Der

Produktionsstart war für Q4 angekündigt, wird nun allerdings erst in Q1

2017 erwartet. Infolge der Aufgabe des Geschäftsbereichs Energy dürften

noch negative Einmaleffekte aus der Schließung zweier Gesellschaften in

Asien entstehen. Wir gehen davon aus, dass diese vollständig in 2016

verbucht werden und dementsprechend das Q4-Ergebnis belasten werden.

Mittelfristige Wachstumsperspektiven intakt: Die mittel- und langfristigen

Perspektiven des Unternehmens sind jedoch vollständig intakt. Dies zeigen

folgende Punkte.

E-Mobility-Trend treibt das Automotive-Geschäft: Schweizer sollte weiterhin

von der steigenden Nachfrage nach Fahrzeugelektronik im Bereich Automotive

profitieren. Speziell der Bereich Leistungselektronik zur Realisierung von

E-Mobility-Lösungen sollte deutlich wachsen (+20% in Q3). Aufgrund dieser

positiven Signale halten wir die attraktiven mittelfristigen

Wachstumsperspektiven nach wie vor für intakt.

Auftragsbestand auf Rekordniveau: Dies bestätigt auch der Auftragsbestand,

der in Q3 mit 177,5 Mio. Euro einen neuen Höchststand erreicht hat (Q2: 175

Mio. Euro). Die Tatsache, dass das Orderbuch besser denn je gefüllt ist,

stimmt uns zuversichtlich, dass Schweizer auch in Zukunft schneller als der

globale Elektronik- und Leiterplattenmarkt wachsen wird.

[Abbildung]

Asiatische Kooperationen entwickeln sich gut: Bei der seit 2014 bestehenden

Zusammenarbeit mit WUS (Produktion von HF-Leiterplatten für die

Automobilindustrie) gab es zuletzt Fortschritte. So wurden zwei

Kundenfreigaben erteilt. Dementsprechend wird kurzfristig mit ersten

Aufträgen gerechnet, die in 2017 umsatzwirksam werden (MONe: unterer

einstelliger Millionenbereich). Auch im Rahmen der Kooperation mit Meiko

dürften in 2017 ebenfalls erste Umsätze aus dem Werk in Vietnam erzielt

werden.

[Abbildung]

Signifikantes Upside durch neues Geschäftsfeld Systems: Der Bereich Systems

beschäftigt sich mit Embedding-Technologien (Technologien zur Integration

von aktiven und passiven Bauelementen in die Leiterplatte) und trägt dem

Trend Rechnung, dass Kunden Leiterplatten und Komponenten zu einem großen

Teil nicht mehr wie heute üblich separat voneinander einkaufen werden. Wir

sehen mittelfristig großes Potenzial für das sich im Aufbau befindliche

Geschäftsfeld und gehen von einem Marktpotenzial von bis zu 100 Mio. Euro

aus. In 2015 konnte Schweizer mit Partner und Investor Infineon die

Industrialisierungs-Roadmap fertigstellen. Ab 2020 sind erste Serienumsätze

zu erwarten.

[Abbildung]

Modell nach Unternehmensbesuch überarbeitet, Kursziel erhöht: Nach einem

Unternehmensbesuch und Treffen mit CFO Marc Bunz haben wir unser Modell

überarbeitet. Durch die Anpassungen ergibt sich ein fairer Wert von 25,00

Euro (zuvor: 24,00 Euro). In unserem Szenario haben wir folgende Annahmen

getroffen:

Der Bereich Electronics wird weiterhin etwas schneller als der globale

Elektronik- und Leiterplattenmarkt wachsen (CAGR 2016-19e: 5%).

Wesentlicher Treiber sollte das überdurchschnittliche Wachstum des

Automotive-Segments sowie der Ausbau der Kooperationen in Asien, primär mit

WUS im Bereich HF-Leiterplatten, sein.

Der Bereich Systems wird ab dem Anlauf der Serienproduktion von 2020 bis

2025 deutlich wachsen (CAGR 2020-25e: 50%). Wir gehen von einem

Marktpotenzial von bis zu 100 Mio. Euro pro Jahr aus. Davon dürften nach

unseren Schätzungen rund 50% adressierbar sein.

Insgesamt sollte es Schweizer gelingen, ein Umsatzwachstum von 4,9% (CAGR

2016-19e) und von 5,8% (CAGR 2020-23e) zu erreichen.

Für den Aufbau des Geschäftsfeldes Systems dürfte ein Investitionsprogramm

in 2017/18 im Umfang von 5-10 Mio. Euro notwendig werden.

Wir gehen davon aus, dass die Verwässerung der Marge aufgrund der

Ausweitung des Handelsgeschäfts in Asien durch Skaleneffekte kompensiert

werden kann. Der margenstärkere Bereich Systems sollte ab 2020 die

Profitabilität langfristig sogar erhöhen.

Für das Stammwerk erwarten wir aufgrund der hohen antizipierten Auslastung

ein weiterhin gutes Margenniveau. Vor allem durch die zusätzlichen

Produktionskapazitäten in China/Vietnam gehen wir von einer stärkeren

Auftragsselektion im Stammwerk aus, die zu einer Verbesserung des

Produktmix führen sollte.

Fazit: Die Guidance-Senkung und die potentiellen weiteren Belastungen

dürften das Sentiment kurzfristig beeinträchtigen. Dies könnte u.E. jedoch

eine attraktive Einstiegsgelegenheit darstellen. Der hohe Auftragsbestand

sollte unsere Umsatzerwartungen stützen und gibt bereits gute Visibilität

bis ins nächste Jahr. Mittelfristig dürfte primär die Kooperation mit WUS

ausgeweitet werden, was das Wachstum sichern und bereits ab 2017 sichtbar

werden sollte. Ab 2020 dürften dann erste Umsätze aus dem Bereich Systems

generiert werden, die nochmals für einen deutlichen Wachstumsschub sorgen

sollten. Diese erheblichen Umsatzpotenziale werden vom Markt u.E. bisher

noch nicht ausreichend antizipiert. Vor diesem Hintergrund und angesichts

der attraktiven Bewertung (2017e: EV/Umsatz 0,8x, EV/EBITDA 7,8x)

bestätigen wir die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 25,00 Euro (zuvor:

24,00 Euro).

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in

Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine

Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega

unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,

Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'

und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die

Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und

Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen

gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum

Leistungsspektrum der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/14455.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

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