09.12.2022 07:16:38
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Weihnachten 2022: "Last Christmas" für den stationären Einzelhandel!?
(FOTO)
Frankfurt (ots) - Konsument:innen sind durch Inflation und hohe Energiepreise
tief verunsichert und geben insgesamt deutlich weniger Geld aus. So sinkt das
durchschnittliche Budget für Weihnachtsgeschenke um 40 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Um Geld zu sparen, haben viele ihren Weihnachtskauf an den Rabatttagen
im November getätigt - Stichwort Black Friday. Lediglich die Themen
Nachhaltigkeit und Ökologie trotzen dem Trend. Das ist das Ergebnis der
alljährlichen Konsumentenbefragung des IIHD-Instituts und der
Unternehmensberatung BearingPoint zum Status des diesjährigen
Weihnachtsgeschäfts auf Deutschlands meist frequentierten Einkaufsstraßen.
Das diesjährige Weihnachtsgeschäft steht im Zeichen von Inflation, Energiekrise
und Lieferkettenproblemen. Für den stationären Einzelhandel - der seit vielen
Jahren von einer Krise in die nächste rutscht - droht der Kollaps. BearingPoint
und das IIHD-Institut gehen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft in den
Geschenke-relevanten Produktkategorien erstmals seit zehn Jahren von einem
Umsatzrückgang aus. Prognostiziert wird ein Minus von insgesamt (stationär und
online) 2,1 Prozent (nominal) - unter Berücksichtigung der prognostizierten
Inflationsraten ergibt sich preisbereinigt damit sogar ein Umsatzrückgang von
ganzen 11,4 Prozent.
Trend zum Online-Weihnachten - Verbraucher:innen wollen 60 Prozent ihres
Weihnachtsbudgets online ausgeben
Die durchweg alarmierende Entwicklung der Konjunktur-, Handels- und
Konsumindikatoren lässt laut BearingPoint und IIHD auf ein Umsatzvolumen von
84,2 Milliarden Euro schließen. Nach einem starken Umsatzanstieg des stationären
Non-Food-Einzelhandels im Vorjahr von 11,0 Prozent, ist in diesem
Weihnachtsgeschäft von einem deutlichen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent (nominal)
auszugehen, so die Studie. Für den Online-Handel hingegen prognostizieren
BearingPoint und IIHD ein nominales Umsatzplus von 4,8 Prozent.
Zudem planen die befragten Konsument:innen, mehr als 60 Prozent ihres
Weihnachtsbudgets im Online-Handel auszugeben, was einer Zunahme des
Online-Anteils von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Makroökonomische Indikatoren und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zeichnen ein
düsteres Bild
Die Entwicklung des diesjährigen Weihnachtsbudgets der deutschen Bevölkerung
zeichnet ein deutliches, alarmierendes Bild. Krieg inmitten Europas, massiv
gestiegene Energiepreise und enorme Preiserhöhungen - auch für Nahrungsmittel -
verunsichern die Menschen und wirken auf deren Konsumverhalten ein.
Konsument:innen werden preisbewusster und suchen aktiv nach Rabatten und
Sonderangeboten, was sie folglich in die Arme des Online-Handels treibt,
analysieren BearingPoint und IIHD.
Verbraucher:innen tief verunsichert - durchschnittliches Budget für Geschenke
sinkt um mehr als 200 Euro
Laut unserer Studie wollen 59 Prozent der Befragten in diesem Jahr weniger Geld
für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Gegenüber 2021 nimmt der Anteil dieser
Verbraucher:innen damit um 33 Prozentpunkte zu. In Summe bedeutet dies, dass das
Weihnachtsbudget gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent sinkt und lediglich noch
300 Euro beträgt. Damit fällt das Budget auf das Niveau von 2016 zurück.
Trend zum Weihnachtseinkauf im November setzt sich fort - Bedeutung von Rabatten
und Sonderangeboten erreicht in diesem Weihnachten Rekordhöhen
Die Angst um weitere Preissteigerungen und der finanzielle Druck treibt die
Verbraucher:innen zu immer früheren Weihnachtskäufen. Der Trend der vergangenen
Jahre zu einem immer früheren Weihnachtskauf setzt sich damit weiter fort. Der
neue Weihnachtskauf findet künftig im November statt - und zwar genau an den
Rabatttagen Singles' Day und Black Friday. Getrieben von der Angst vor weiter
steigenden Preisen, starten knapp zwei Drittel der Konsument:innen mit ihren
Weihnachtseinkäufen pünktlich zu den Rabatttagen im November.
Laut Studie suchen 87 Prozent der Konsumenten bei ihrem Weihnachtskauf bewusst
nach Rabatten und Sonderangeboten (plus 8,1 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr).
Während der Singles' Day an Relevanz einbüßt, erfahren die Black Friday-Tage
einen enormen Bedeutungszuwachs. So nahmen in diesem Jahr mehr als 88 Prozent
der Konsument:innen an diesem Shopping-Event teil und nutzten nahezu alle die
hohen Rabatte und Sonderangebote für den vorgezogenen Kauf von
Weihnachtsgeschenken.
Stationärer Einzelhandel büßt weiter ein - die Loyalität der Kund:innen sinkt
kontinuierlich
Den stationären Einzelhandel trifft es dabei doppelt hart. Nicht nur, dass die
Konsument:innen nahezu flächendeckend weniger Geld für Weihnachtsgeschenke
ausgeben, die bewusste Suche nach Rabatten, Sonderangeboten und die Nutzung der
Rabatttage findet zudem hauptsächlich online statt. Am ersten Adventssamstag ist
dementsprechend bereits knapp 65 Prozent des gesamten
Weihnachtsgeschenke-Budgets aufgebraucht. Lediglich 35 Prozent und damit 30,1
Milliarden Euro des geplanten Budgets verbleibt dem Einzelhandel damit für die
restlichen vier Wochen bis zum Weihnachtsfest als freies Umsatzpotenzial. Zum
Vergleich: Im Vorjahr standen dem Einzelhandel für den Jahresendspurt noch 3,5
Milliarden Euro mehr zur Verfügung.
Prof. Dr. HSG Jörg Funder, Geschäftsführender Direktor IIHD-Institut:
"Weihnachten 2022 wird zum Online-Fest. Dem stationären Handel, der sich schon
seit Jahren von Krise zu Krise hangelt, droht jetzt der Kollaps. Das hat auch
mit der kontinuierlich sinkenden Loyalität der Kund:innen zu tun, bei der wir
einen Rückgang von 17 Prozentpunkten beobachten. Kund:innen treffen dafür
verstärkt produktabhängige Kaufentscheidungen und der jeweilige Händler, der das
Produkt letztendlich verkauft, spielt eher eine untergeordnete Rolle. Knapp zwei
Drittel der Konsument:innen entscheiden sich primär für ein bestimmtes Produkt,
um dann erst im zweiten Schritt den Händler und Kanal zu wählen, in dem das
Produkt zu den besten Konditionen - zum Beispiel Preis, Verfügbarkeit -
angeboten wird. Aufgrund der höheren Transparenz und der tendenziell günstigeren
Preise des Online-Handels gegenüber dem stationären Einzelhandel, spielt diese
Entwicklung dem Online-Handel zusätzlich in die Hände."
Nachhaltigkeit und Ökologie trotzen Inflation und Energiekrise
Während Nachhaltigkeit und Ökologie aus Konsumentensicht im vergangenen Jahr
kaum noch von Bedeutung waren, erleben diese Themen im diesjährigen
Weihnachtsgeschäft trotz kriegs- und rezessionsbedingter Zukunftsängste eine
Renaissance. So ist die Nachhaltigkeit der gekauften Produkte (zum Beispiel fair
gehandelte Waren) für 57 Prozent der befragten Konsument:innen ein wichtiges
Kaufkriterium (plus 33 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Den Themen Ökologie
und Reduktion des Ressourcenverzehrs, zum Beispiel durch vorwiegend stationäre
Einkäufe oder die Bündelung von Online-Bestellungen, messen in diesem Jahr 47
Prozent der Befragten eine hohe Bedeutung bei. Gegenüber dem Weihnachtsgeschäft
2021 stellt dies einen Bedeutungszuwachs von 25 Prozentpunkten dar.
Kay Manke, Partner bei BearingPoint und Retail-Experte: "Die wohl größte
Überraschung in diesem Weihnachtsgeschäft: Trotz gestiegener Unsicherheiten und
finanzieller Herausforderungen rücken Nachhaltigkeit und Ökologie bei den
Konsument:innen wieder in den Vordergrund und wesentlich mehr von ihnen als noch
im letzten Jahr zeigen sich zudem bereit, für diese Themen mehr Geld auszugeben.
Für den Einzelhandel bedeutet das spätestens ab heute: Nachhaltigkeit und
Ökologie sind keine Nischenthemen mehr, sondern bewegen vielmehr die Mehrheit
der Konsument:innen. Wer also Kund:innen (wieder)gewinnen will, sollte seine
Angebote und seinen Service auch viel stärker auf diese Themen ausrichten."
Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit: https://ots.de/FLEpMJ
Über den Holiday Newsletter
BearingPoint und das IIHD | Institut verfolgen bereits seit vielen Jahren die
Entwicklungen des Weihnachtsgeschäftes und fassen die Erkenntnisse in ihrer
Publikationsreihe Holiday Newsletter zusammen. Seit 2013 befragen BearingPoint
und IIHD für die Studie 1.200 Personen ab 15 Jahren auf den 20 am stärksten
frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands und analysieren die Ergebnisse vor
dem Hintergrund aktueller Handels- und Konsumtrends. Strategien, aktuelle Trends
und Innovationen im Weihnachtsgeschäft werden dabei analysiert und kommentiert.
Sollten Sie sich zu bestimmten Themen mehr Informationen wünschen, freuen wir
uns über eine kurze Mitteilung unter mailto:Weihnachten@iihd.de
Über das IIHD Institut
Das IIHD Institut ist eines der renommiertesten Think Tanks in den Bereichen
Handel, Konsumgüter und Dienstleistungen und verfolgt einen kontextgetriebenen
und interdisziplinären Forschungs- und Beratungsansatz zu den Kernthemen
Corporate Transformation, Predictive Analytics/ AI, Cross-Channel Commerce und
Ecosysteme. Seit rund zwölf Jahren bietet das IIHD Institut Einblicke sowie
Orientierung in disruptive Branchen und begleitet strategische Neuausrichtungen
von national und international agierenden Unternehmen und Verbänden. Es arbeitet
aktiv mit Führungskräften zusammen und unterstützet sie dabei, aktuelle Trends
zu verstehen, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen und diese Entscheidungen
umzusetzen, um die angestrebten Unternehmensziele zu erreichen.
Weitere Informationen: http://www.iihd.de/
Pressekontakt
Prof. Dr. HSG Jörg Funder, Geschäftsführender Direktor
Tel.: +49 171 7619371
E-Mail: mailto:presse@iihd.de
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit
europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei
Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das
klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy,
Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich
Products bietet BearingPoint Kunden IP-basierte Managed Services für
geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A,
Ventures, und Investments von BearingPoint ab.
Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit führenden Unternehmen und
Organisationen. Das globale Netzwerk von BearingPoint mit mehr als 13.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und
engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen
Geschäftserfolg.
Weitere Informationen:
Homepage: https://www.bearingpoint.com/de-de/
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Global Manager Communications
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/68073/5390370
OTS: BearingPoint GmbH
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