02.07.2021 19:00:38
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OTS: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) / ...
Onlinehandel mit Waren wächst im ersten Halbjahr 2021 deutlich um 23,2
Prozent
Berlin (ots) -
- Waren des täglichen Bedarfs und DIY größte Wachstumstreiber
- Handel mit Dienstleistungen auf Erholungskurs
- Marktplätze etablieren sich als sichere Häfen für Händler
Nach starken Nachholeffekten zu Jahresbeginn sind die E-Commerce-Umsätze mit
Waren im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,4 Prozent auf
24.141 Mio. Euro gestiegen (Q2/2020: 20.222 Mio. Euro). Bereits im
Vergleichszeitraum von April bis Juni 2020 war der Umsatz aufgrund von
Corona-Effekten überproportional hoch um 16,5 Prozent gewachsen. Obwohl die
Restriktionen im stationären Handel mittlerweile gelockert wurden und wieder
mehr Menschen in die Geschäfte gehen, ist der Wachstumstrend der Branche damit
ungebrochen. Mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr 2021 schlägt ein
konsolidiertes Wachstum von 23,2 Prozent (von 36,7 Mrd. Euro in H1/2020 auf 45,2
Mrd. Euro in H1/2021) zu Buche. Dank der guten Umsatzentwicklung mit Waren liegt
der E-Commerce im vom bevh prognostizierten Wachstumskorridor und könnte in
diesem Jahr erstmals die Umsatzgrenze von 100 Mrd. Euro übertreffen.
"Dass der Onlinehandel nicht mehr nur auf schwachen Vergleichszahlen wie im
ersten Quartal wächst, sondern auch auf überproportional starken
Vorjahreswerten, deutet auf einen Substanzeffekt hin. Die Menschen haben den
E-Commerce in der Pandemie als verlässlichen Partner kennengelernt und nutzen
ihn noch selbstverständlicher als zuvor. Das zeigt sich daran, dass die Menschen
auch in Warensegmenten wie Mode deutlich mehr online einkaufen, die seit Mai
auch stationär wieder deutlich zulegen", resümiert Christoph Wenk-Fischer,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel e.V.
(bevh).
Größte Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im zweiten Quartal
DIY-Produkte und Floristik (+ 37,3 Prozent), Drogerieprodukte und Lebensmittel
(+ 34,2 Prozent bzw. 34,9 Prozent), Haus- und Heimtextilien (+ 31,5 Prozent)
sowie Medikamente (+ 30,6 Prozent). Damit fällt auf, dass der Onlinehandel
wiederum besonders stark in jenen Warengruppen zulegen konnte, die während der
Pandemie weiter stationär in Lebensmittelgeschäften, Drogerien, Baumärkten und
Apotheken angeboten werden durften. Im Vergleich der ersten Jahreshälfte 2020 zu
2021 am meisten zugewonnen haben die Waren-Cluster der Güter des täglichen
Bedarfs (+ 43,3 Prozent) und Einrichtungen (+ 33,3 Prozent). Am unteren Ende des
Spektrums liegt das Cluster Unterhaltung mit einem Wachstum im
Halbjahresvergleich von 16,6 Prozent.
Eine detaillierte Tabelle (https://www.bevh.org/presse/pressemitteilungen/detail
s/onlinehandel-mit-waren-waechst-im-ersten-halbjahr-2021-um-232-prozent.html)
mit den Umsatzentwicklungen nach einzelnen Warengruppen kann im Original dieser
Mitteilung abgerufen werden.
Dienstleistungen liegen weiter zurück
Nachdem der digitale Vertrieb von Services wie Reisebuchungen oder
Veranstaltungstickets in den Vorquartalen eingebrochen war, konnte sich das
Segment zuletzt wieder etwas erholen und spiegelt die langsame Rückkehr des
öffentlichen Lebens wider. Der Umsatz mit Dienstleistungen stieg von 1.364 Mio.
Euro im Vorjahresquartal auf 2.200 Mio. Euro im zweiten Quartal 2021 (+ 61,3
Prozent). Vergleicht man jeweils die ersten Jahreshälften, ergibt sich mit 3.329
Mio. Euro noch immer ein Minus von 36,6 Prozent (H1/2020: 5.250 Mio. Euro). Wie
tief der Einschnitt tatsächlich ist, zeigt erst der Umsatzverlust gegenüber dem
ersten Halbjahr 2019: Im Vergleich mit dem damaligen Umsatz (ohne
Corona-Effekte) von 9.299 Mio. Euro liegt der Online-Vertrieb von
Dienstleistungen derzeit noch um fast zwei Drittel zurück.
Marktplätze sichere Häfen in der Pandemie
Die Versendertypen haben sich im zweiten Quartal teils deutlich unterschiedlich
entwickelt. Mit 22,5 Prozent am stärksten gewachsen ist der Umsatz im Handel auf
Online-Marktplätzen, die aktuell auf einen Marktanteil von 50,7 Prozent kommen.
Dicht dahinter rangieren Teleshopping-Anbieter mit einem Wachstum von 21,3
Prozent sowie Internet-Pure-Player (+ 21,1 Prozent) und Hersteller
(Direct-to-Consumer) mit + 20,1 Prozent. Das Schlusslicht bilden die
Multichannel-Anbieter mit sowohl stationärem als auch digitalem Standbein. Sie
legten mit 8,2 Prozent am wenigsten zu.
"Die Digitalisierung ihrer Geschäfte hat stationären Händlern in der Pandemie
eine Überlebensperspektive gegeben. Trotz ihres Wachstums konnten
Multichannel-Anbieter aus eigener Kraft jedoch nicht das noch viel höhere Tempo
in der Branche halten. Anders sieht es bei den Plattformen aus, die Händlern den
digitalen Markteintritt erleichtern und eine hohe Reichweite geben. Für viele
dieser Händler sind Plattformen deshalb nicht nur ein Rettungsanker, sondern
aktuell der gebotene Weg, um neben dem steigenden Aufwand des stationären
Geschäfts weiter am E-Commerce teilzuhaben", so Christoph Wenk-Fischer.
Vergleichbarkeit der Daten
Im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit der Daten mit anderen Erhebungen hat
der bevh seine Versendertypologie an der folgenden, allgemeinen Klassifikation
orientiert.
- Als Onlinehändler werden solche E-Commerce-Unternehmen erfasst, die neben den
digitalen Verkaufskanälen weiterhin mit klassischem Katalogversandhandel aktiv
waren. Diese wurden bisher unter Multichannel-Handel erfasst, da der Katalog
lange Zeit ein unabhängig gesteuertes Geschäftsmodell darstellte. Die
Kategorie Onlinehandel umfasst neben Internet-Pureplayern auch solche
ursprünglich reinen E-Commerce-Anbieter, die inzwischen zwar Filialen
unterhalten, jedoch den überwiegenden Teil ihres Geschäfts im E-Commerce
erzielen. Ebenso sind hier die Umsätze der Shopping-Clubs und
Apothekenversender einbezogen.
- Als Onlinemarktplätze (OMP) werden solche Unternehmen erfasst, die mehr als
die Hälfte ihres Außenumsatzes (Bruttowarenvolumen, GMV) mit den Angeboten
dritter Händler auf ihrer Plattform erzielen.
- Multichannel-Händler (MCV) sind Unternehmen, die ihre Heimat im
Stationärhandel haben. Dazu zählen auch vertikalisierte Anbieter mit
Filialgeschäft, sofern sie ihre Produkte nicht per Großhandel auch dem
Einzelhandel zur Verfügung stellen.
- Hersteller mit Direktvertrieb (HEV) sind Unternehmen, die entweder
ausschließlich im Direkt-Vertrieb arbeiten (klassisch
"Vertreter-Versandhandel") oder als Markenhersteller an den Einzelhandel
liefern, aber auch Umsätze auf eigener Fläche und im eigenen Onlinehandel
erzielen.
Über die Studie
In der Verbraucherbefragung "Interaktiver Handel in Deutschland" werden von
Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren
zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von
digitalen Dienstleistungen (z. B. im Bereich Reisen oder Ticketing) befragt. Das
Endergebnis der Studie wird Anfang 2022 nach Abschluss der Umfrage
veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung der
Monate April bis Juni 2021. Die Studie wird durch die BEYONDATA GmbH
durchgeführt.
Pressekontakt:
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
Frank Düssler
Friedrichstraße 60 (Atrium)
10117 Berlin
Mobil: 0162 2525268
mailto:frank.duessler@bevh.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52922/4958826
OTS: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (
bevh)

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