08.02.2024 10:08:39
|
OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / BVR ...
BVR rechnet mit weiter steigenden Insolvenzzahlen
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
(BVR) erwartet im laufenden Jahr einen weiteren Anstieg der Insolvenzzahlen in
Deutschland. "Hauptgrund für die erwartete Zunahme der Fallzahlen ist die
schwache konjunkturelle Entwicklung, die derzeit rezessive Tendenzen zeigt und
im weiteren Jahresverlauf lediglich verhalten an Fahrt aufnehmen dürfte", so Dr.
Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR.
Einer heute veröffentlichten BVR-Studie zufolge dürften sich die
Unternehmensinsolvenzen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent auf etwa
19.300 Fälle erhöhen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen dürfte in diesem Jahr
um 6,5 Prozent auf rund 71.400 Fälle steigen.
"Der prognostizierte Anstieg der Fallzahlen ist als eine weitere Normalisierung
des Insolvenzgeschehens nach den Sondereffekten zu Beginn der 2020er Jahre zu
interpretieren", so Dr. Bley weiter. Die Insolvenzen seien dabei nicht nur
negativ zu bewerten. "Durch den Marktaustritt nicht überlebensfähiger
Unternehmen werden knappe Ressourcen freigesetzt, die in anderen Bereichen
dringender benötigt werden. So ist der angestrebte Wandel der Wirtschaft in
Richtung einer Klimaneutralität ohne ein gewisses Maß an Betriebsaufgaben und
-neugründungen nicht denkbar", ergänzte Dr. Bley.
Bei den Unternehmensinsolvenzen, deren Entwicklung stark durch staatliche
Hilfsmaßnahmen im Zuge der Coronakrise beeinflusst wurde, würde der vor dem
Krisenausbruch im Jahr 2019 mit 18.749 Fällen markierte Stand erstmals wieder
übertroffen werden. Bei den Verbraucherinsolvenzen, deren Verlauf 2020 und 2021
erheblich durch die schrittweise Verkürzung der Restschuldbefreiungsverfahren
von sechs auf drei Jahre beeinflusst wurde, würde die Fallzahl in etwa wieder
den Stand von 2017 (71.896 Fälle) erreichen, als sich die deutsche Wirtschaft
noch in einer Hochkonjunktur befand.
Die sich abzeichnende Zunahme der Insolvenzzahlen würde gemäß der Studie stärker
ausfallen, wenn die Unternehmen und Privathaushalte seit Anfang der 2000er Jahre
nicht deutliche Anstrengungen zur Steigerung der finanziellen Resilienz
unternommen hätten. So ist die Eigenkapitalquote der Unternehmen spürbar
gestiegen und die Privathaushalte haben ihr Schulden-Einkommen-Verhältnis
merklich zurückgeführt.
Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de,
Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar.
Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/5709817
OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
ken

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!