24.10.2023 09:01:38

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DFSI-Qualitätsrating Private Krankenversicherung: Die besten Anbieter

2023/2024 (FOTO)

Köln (ots) - Den Privaten Krankenversicherern bläst seit Jahren der Wind kräftig

ins Gesicht. Beruhigend, wenn man da wenigstens weiß, dass der eigene

Versicherer finanziell gut aufgestellt ist. DFSI Ratings hat deshalb 32

marktrelevante Anbieter auf Herz und Nieren untersucht. Die Ergebnisse des

DFSI-Qualitätsratings 2023: Auf den ersten Platz kam auch in diesem Jahr die

Allianz mit der Gesamtnote "Exzellent (1,0)", dicht gefolgt von Signal Iduna und

Barmenia, die jeweils die Gesamtnote "Sehr Gut (1,1)" erreichten.

Als ob jahrelange Nullzinspolitik, Pandemie und hohe Inflation nicht genug wären

- auch aus der Politik bekommt die Private Krankenversicherung (PKV) immer

wieder Gegenwind. So kritisiert der Chef des PKV-Verbands, Thomas Brahm,

Planspiele von Teilen der SPD und Grünen scharf. Demnach sollen die

Beitragsbemessungs- und die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen

Krankenversicherung (GKV) im Jahr letztlich um rund 20.000 Euro angehoben

werden. Für Bach "die Einführung einer Bürgerversicherung durch die Hintertür."

Dürften nämlich erst Versicherte mit einem Jahreseinkommen von rund 90.000 Euro

frei zwischen GKV und PKV wählen, würde die PKV langsam ausbluten. Indirekt

wirft er Teilen der Ampelkoalition vor, die PKV aus ideologischen Gründen

abschaffen zu wollen.

Dabei ist schon die derzeitige Lage an den Finanzmärkten für die PKV und ihre

Versicherten herausfordernd genug. So nimmt die hohe Inflation die

Gesundheitsbranche nicht aus - im Gegenteil. "Seit Jahren liegt die medizinische

Inflation über der allgemeinen Inflation", weiß Sebastian Ewy, Senior Analyst

bei DFSI Ratings. Die Gründe dafür: teure medizinische Neuerungen, steigende

Personalkosten und steigende Lebenserwartung. "Zieht nun die allgemeine

Inflation deutlich stärker an als bisher, wird das auch die Medizinbranche

treffen", prognostiziert er. "Werden - wie derzeit absehbar - die Kosten für

Arznei-, Pflege- und Hilfsmittel sowie die Personalkosten in die Höhe schießen,

sind Beitragserhöhungen sehr wahrscheinlich."

Doch die Inflation hat für die PKV auch einen kleinen positiven Aspekt: Denn die

PKV profitiert auch von höheren Zinsen. Der Grund: Die Privaten

Krankenversicherer haben insgesamt mehr als 310 Milliarden Euro am Kapitalmarkt

angelegt. Meist in langlaufenden Staatsanleihen. Steigen die Zinsen, werfen neu

erworbene Staatsanleihen mehr ab. "Jedoch werden die höheren Zinsen nicht so

schnell bei den Kunden ankommen", erwartet DFSI-Experte Ewy. Die Versicherer

werden nicht von heute auf morgen das gesamte Anlagekapital umschichten, sondern

lediglich "frisches Kapital" und Gelder aus fälligen Anleihen. "Insgesamt

gesehen, werden die höheren Zinsen Prämienerhöhungen nicht verhindern können,

aber sie sollten sie zumindest etwas dämpfen können", prognostiziert Sebastian

Ewy.

Auch das also nicht unbedingt beruhigend für die 8,7 Millionen

PKV-Vollversicherten und die 29,1 Millionen Menschen, die eine Private

Krankenzusatzversicherung wie etwa Zahnzusatz- oder Krankenhauszusatz-Policen

abgeschlossen haben. Sie alle müssen höhere Beiträge fürchten. Denn anders als

in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) dürfen in der PKV vereinbarte

Leistungen nicht gestrichen werden. Um auf höhere Kosten zu reagieren, bleibt

als einzige Stellschraube die Anhebung der Beiträge - sowohl für Vollkosten- als

auch für Zusatztarife.

"Für alle, die sich erstmals privat krankenversichern wollen oder planen, ihren

privaten Krankenversicherer zu wechseln, ist es daher gerade jetzt wichtig zu

wissen, ob ihr präferierter Krankenversicherer solide aufgestellt ist. Hat er

bisher gut gewirtschaftet? Und blieben die Beiträge lange Zeit stabil?"

skizziert DFSI-Analyst Ewy wichtige Fragen. Er weiß: "Die Höhe der Beiträge und

ihre künftige Entwicklung hängt auch von der finanziellen Substanzkraft des

Anbieters ab."

Die Substanzkraft gibt somit wichtige Hinweise darauf, wie wahrscheinlich es

ist, dass ein Versicherer auch in Zukunft moderat steigende Beiträge bieten

kann.

Um beim Abschluss oder Wechsel Privater Kranken(zusatz)-Versicherungen

Hilfestellung zu geben, hat die DFSI Ratings GmbH, eine Ausgründung des

Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) in Köln, wie in den Vorjahren auch

2023 Qualitätsratings zu den 32 wichtigsten in Deutschland aktiven Privaten

Krankenversicherern erstellt. Diese zählen rund 99 Prozent aller

PKV-Vollversicherten zu ihren Kunden. Für die Studie wurden bei jedem

Versicherer die drei Bereiche finanzielle Substanzkraft, Produktqualität sowie

Service akribisch durchleuchtet.

"Für Versicherungsvermittler, Neukunden und wechselwillige Bestandskunden bietet

unser Qualitätsrating, das in dieser Form deutschlandweit einzigartig ist, eine

einfache Möglichkeit, die Privaten Krankenversicherer zu ermitteln, bei denen

Produktqualität, Service und Substanzkraft überdurchschnittlich sind", erklärt

DFSI-Senior Analyst Ewy.

Das zahlt sich für Kunden letztlich in Heller und Pfennig aus. Denn die Folgen

einer geringen Substanzkraft können gravierend sein, läuft eine

Krankenversicherung doch meist über Jahrzehnte. "Daher sollte bei Abschluss

unbedingt überprüft werden, ob der Versicherer auch in 20, 30 oder gar 40 Jahren

- also dann, wenn der gealterte Versicherte höhere Gesundheitskosten hat - die

eingegangenen Verpflichtungen höchstwahrscheinlich noch erfüllen kann", rät Ewy.

"Und das, ohne den Beitrag ständig erhöhen zu müssen."

Einen Hinweis darauf, ob das nach heutigem Wissensstand möglich sein wird,

liefert im DFSI-Qualitätsrating die Substanzkraftquote. Diese wird aus

Eigenkapital, Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB), Stillen

Reserven/Lasten sowie Alterungsrückstellungen errechnet. Zudem wird untersucht,

wie rentabel Versicherer die Gelder ihrer Kunden anlegen. "Dafür betrachten wir

die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen", erläutert DFSI-Experte Ewy, "da ein

schlechtes Kapitalanlageergebnis schnell zu höheren Beiträgen führen kann." Auch

das versicherungstechnische Ergebnis - vereinfacht gesagt der Saldo aus

Einnahmen und Ausgaben -, der Marktanteil und die Entwicklung der

Versichertenanzahl werden im DFSI-Qualitätsrating berücksichtigt. Denn über die

Jahre macht es auch bei der Finanzstärke einen deutlichen Unterschied, ob ein

Versicherer stetig Kunden verliert oder hinzugewinnt.

Zu guter Letzt fließt in die Bewertung der Substanzkraft auch die von

Aufsichtsbehörden geforderte Solvency-II-Quote (kurz SCR-Quote) ein. Liegt die

um Übergangsmaßnahmen bereinigte SCR-Quote unter 100 Prozent, werden von der

ermittelten Substanzkraft 50 Punkte abgezogen. "Das ist unserer Meinung nach

durchaus gerechtfertigt. Denn diese Anbieter können die gesetzlichen Vorgaben

derzeit nicht ohne Übergangsmaßnahmen erfüllen", erläutert Ewy. "Jedoch muss man

konstatieren, dass trotz der jahrelang herausfordernden Zinssituation die

Substanzkraft der von uns untersuchten Privaten Krankenversicherern in der Regel

solide ist."

Was dann letztlich den Produkten zugute kommt. Denn Substanzkraft und

Produktqualität bedingen sich gegenseitig. So führt eine schlechte

Produktgestaltung mittel- und langfristig zu einer Senkung der Finanzkraft des

Versicherers. Andererseits kann fehlende Finanzkraft zu suboptimalen Produkten

führen.

Zur Ermittlung der Produktqualität wird auf Produkttests Privater

Vollkostentarife, Privater Kranken-Zusatzpolicen sowie Privater

Pflegeversicherungen zurückgegriffen, die das DFSI in den vergangenen zwölf

Monaten durchgeführt hat. Diese fließen zu 70 Prozent in die Teil-Note zur

Produktqualität ein. Die Produkttransparenz trägt die restlichen 30 Prozent dazu

bei.

Der Kundenservice ist der dritte Bereich der umfassenden Qualitätsbeurteilung.

Ist ein guter Service - für Vermittler und für Versicherte - doch wichtig, um

sich als Krankenversicherer positiv von der Konkurrenz abzuheben. Als Datenbasis

nutzte die DFSI Ratings GmbH hier die Bafin-Beschwerdestatistik sowie DFSI-Tests

zu Gesundheitsservices.

In die Gesamt-Note der aktuellen DFSI-Studie zur Qualität Privater

Krankenversicherer fließen dann Substanzkraft und Produktqualität mit je 40

Prozent ein, der Bereich Service mit 20 Prozent.

Die Ergebnisse: Den ersten Platz im DFSI-Qualitätsrating Privater

Krankenversicherer errang wie schon in den Vorjahren die Allianz mit der

Gesamtnote "Exzellent (1,0)". Signal Iduna und Barmenia folgen knapp dahinter -

sie erreichten jeweils die Gesamtnote "Sehr Gut (1,1)". Weitere sechs

Versicherer bekamen zwar ebenfalls die Note "Sehr Gut" - allerdings in den

Abstufungen 1,2 bis 1,5. Auf die Gesamtnote "Gut" kamen insgesamt 22

PKV-Anbieter. Die Note "Befriedigend" musste hingegen nur ein einziges Mal

vergeben werden.

Mehr Informationen zu den Ergebnissen des Ratings finden Sie unter

https://www.dfsi-ratings.de/

DFSI Ratings GmbH ist eine unabhängige Agentur für Qualitätsratings im

Versicherungssektor. DFSI Ratings GmbH bietet seit 2014 Qualitätsratings an, die

aus Sicht von Privatkunden die Unternehmensqualität von Versicherern und

Gesetzlichen Krankenkassen darstellen. Dabei werden keine Bonitätsratings für

Investoren und/oder Anleger erstellt. DFSI Ratings GmbH hat bei Versicherern und

Gesetzlichen Krankenkassen mit über 100 Ratings die höchste Abdeckung

veröffentlichter Qualitätsratings im deutschen Markt.

Pressekontakt:

Sebastian Ewy

Senior Analyst

mailto: mailto:s.ewy@dfsi-institut.de

Tel.: +49 (0)221/67 77 45 69-1

Verantwortlich für den Inhalt:

DFSI Ratings GmbH

Heinrich-Brüning-Str. 2a

D-50969 Köln

Thomas Lemke

Geschäftsführer

https://www.dfsi-ratings.de

Tel.: +49 (0)221/67 77 45 69-0

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/115029/5633014

OTS: DFSI Ratings GmbH

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