28.02.2024 10:35:40

OTS: Genossenschaftsverband Bayern e.V. / EU-Kleinanlegerstrategie droht, ...

EU-Kleinanlegerstrategie droht, Banken und Verbraucher mit neuer

Bürokratie zu belasten

München (ots) - Mit Kritik hat der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) auf die

neuesten Berichte über die Verhandlungen im Europäischen Parlament zur

EU-Kleinanlegerstrategie reagiert. Diesen zufolge soll für die Abwicklung von

Finanzgeschäften ohne Beratung eine provisionsbasierte Bezahlung verboten

werden. Außerdem würde das Parlament - anders als bisher diskutiert - dem

Vorschlag der EU-Kommission folgen, die Angabe eines neuen, von europäischen

Finanzbehörden erstellten Preis-Leistungs-Benchmarks in der Beratung

verpflichtend zu machen. Der Präsident des GVB, Gregor Scheller, warnte in

diesem Zusammenhang vor zusätzlicher Bürokratie und kontraproduktiven Effekten:

"Die Einführung eines Provisionsverbots für das beratungsfreie Geschäft halte

ich für einen großen Fehler. Denn es zwingt Finanzdienstleister wegen des

Kostendrucks, ihr Angebot einzuschränken. Dies würde für Kleinanleger einen

erschwerten Zugang zu den Kapitalmärkten bedeuten. Vermögensbildung und

Altersvorsorge würden somit erheblich geschwächt. Auch der Vorschlag,

behördliche Referenzbenchmarks zu bestimmen, greift in den Markt ein und

reduziert das Produktangebot, bei gleichzeitig deutlich mehr Bürokratie. Im

Gesamtergebnis würden beide Regelungen zum Nachteil der Verbraucherinnen und

Verbraucher das Angebot an Bankleistungen verringern."

Der Verband, der unter anderen die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken

vertritt, sieht jetzt die Politik in der Pflicht, weitere Bürokratie zu

verhindern. Gregor Scheller betont hierzu:

"Die europäische Politik muss ihren Worten Taten folgen lassen, keine neue

Bürokratie mehr zu produzieren. Ein Teilprovisionsverbot und behördliche

Referenzbenchmarks würden sowohl bei Verbrauchern als auch bei Banken höhere

Kosten verursachen. Deshalb steht das Vorhaben in großem Widerspruch zu der

Ankündigung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Bürokratie

reduzieren zu wollen. Die Politik sollte den Bürgern mehr vertrauen.

Kleinanleger sollen selbst entscheiden können, welche Art der

Finanzdienstleistung sie wählen. Mündige und eigenverantwortliche Bürger wissen

selbst am besten, wie sie sich beraten lassen möchten und welche Produkte zu

ihnen passen."

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt seit 130 Jahren die

Interessen bayerischer Genossenschaften. Zu seinen 1.186 Mitgliedern zählen 184

Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.002 Unternehmen aus Branchen wie

Landwirtschaft, Energie, Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Sie bilden mit

rund 50.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Anteilseignern eine der größten

mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat (Stand: 31.12.2023).

Pressekontakt:

Burkhard Rüdiger

Stv. Pressesprecher

Telefon: +49 89 / 2868 - 3413

E-Mail: mailto:presse@gv-bayern.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24076/5723774

OTS: Genossenschaftsverband Bayern e.V.

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