26.06.2024 10:00:38

OTS: Germany Trade & Invest / Rohstoffe aus der Mongolei unterstützen die ...

Rohstoffe aus der Mongolei unterstützen die Energiewende / Wahlen in

der Mongolei

Berlin, Almaty (ots) - Am 28. Juni 2024 wählt die Mongolei zum neunten Mal seit

der demokratischen Wende 1990 ein neues Parlament. Bisher regiert die

Mongolische Volkspartei (MVP) unter Ministerpräsident Oyun-Erdene, die politisch

im sozialdemokratischen Spektrum einzuordnen ist. Beobachter rechnen damit, dass

sie auch weiterhin stärkste Kraft im Parlament bleibt. Daneben treten die

Demokratische Partei (DP) und die HUN-Partei (Mensch-Partei) an, beide sind

"mitte-rechts" einzuordnen.

Nachdem die mongolische Wirtschaft coronabedingt stark eingebrochen war, läuft

die Konjunktur wieder hochtourig. "Aktuell profitiert das Land vor allem von

boomenden Exporten", sagt Jan Triebel, Mongolei-Experte von Germany Trade &

Invest (GTAI) in Almaty. Das Gros der vor allem aus Energieträgern und anderen

Rohstoffen bestehenden Ausfuhren geht ins Nachbarland China - 2023 immerhin 92

Prozent aller mongolischen Lieferungen ins Ausland.

Die überaus starke Fokussierung der mongolischen Exporteure auf den chinesischen

Markt ist laut Jan Triebel aber nicht ohne Risiko. "Sollte China in eine Krise

schlittern, würde diese unweigerlich auch die mongolische Wirtschaft hart

treffen", so der Mongolei-Experte von GTAI.

Aktuell gibt es jedoch wenig Anlass für entsprechende Befürchtungen, weshalb

auch der mittelfristige Konjunkturausblick des Internationalen Währungsfonds

(IWF) überaus positiv ausfällt. "Mit einem vom IWF prognostizierten Wachstum von

durchschnittlich 6 Prozent dürfte die Mongolei in den kommenden Jahren im

weltweiten Vergleich mit am schnellsten wachsen", resümiert Jan Triebel.

Zwischen Deutschland und der Mongolei besteht bereits seit 2011 eine

Rohstoffpartnerschaft. Im Februar 2024 besuchte Bundespräsident Frank-Walter

Steinmeier das Land anlässlich des 50-jährigen Bestehens diplomatischer

Beziehungen. Er vereinbarte mit dem mongolischen Staatschef Ukhnaa Khurelsukh

eine strategische Partnerschaft, die unter anderem auch auf eine stärkere

Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Investitionen abzielt. Zu

den Schwerpunkten zählen neben dem Rohstoffsektor der Tourismus, die Land- und

Forstwirtschaft sowie Maßnahmen zum Klimaschutz.

Die Wirtschaft der Mongolei stützt sich dank ihrer großen Rohstoffvorkommen

stark auf den Bergbau. Der Beitrag dieses Sektors zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)

hat sich zwischen 2000 und 2023 auf 29 Prozent nahezu verdreifacht.

"In der Mongolei sind derzeit etwa 3.000 Lagerstätten von rund 50 mineralischen

Ressourcen bekannt. Der IWF schätzt den Wert der im Land bekannten und

vermuteten Bodenschätze auf bis zu 3 Billionen US-Dollar", so Jan Triebel

weiter. Hauptumsatzträger des mongolischen Bergbaus sind metallische Erze wie

Kupfer, Eisen, Gold, Silber, Uran, Molybdän oder Wolfram. Bis 2028 könnten etwa

Erze für 500.000 Tonnen reines Kupfer pro Jahr gefördert werden, das zum

Beispiel verstärkt für die Herstellung von Elektroautos nachgefragt wird.

Darüber hinaus verfügt die Mongolei über größere Ressourcen bei Seltenen Erden.

"Gerade ihre Erschließung kommt aktuell aber nur schleppend voran", weiß der

Mongolei-Kenner von GTAI. So steht ein bislang als Vorzeigebeispiel gehandeltes

Projekt zum Abbau der Seltenerdmetalle Neodym und Praseodym, die Bestandteile

der in Windrädern verbauten Dauermagneten sind, derzeit still. Das Platzen einer

neuen Finanzierungsrunde ließ dem dort engagierten australischen Investor keine

andere Wahl, als das Vorhaben erst einmal zu stoppen.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Mongolei hätte das Potenzial, die

Versorgung der deutschen und europäischen Industrie mit wichtigen mineralischen

Ressourcen für die Energiewende zu sichern. Voraussetzung dafür ist ein stabiles

politisches Umfeld, das Investitions- und Rechtssicherheit garantiert.

Die Mongolei bezieht einen Großteil ihrer Importe aus China und Russland, auf

Deutschland entfielen 2023 etwa 2,3 Prozent aller Einfuhren. Der deutsche

Maschinenbau ist vor allem mit Ausrüstungen für den Bergbau präsent.

"Doch auch jenseits des Bergbaus bieten sich Geschäftschancen für deutsche

Firmen in der Mongolei, zum Beispiel in der Landwirtschaft, die 2023 rund 10

Prozent zum BIP beitrug. Der mongolische Staat fördert den Gemüseanbau sowie die

Weiterverarbeitung von lokal erzeugten Agrargütern. Gute Chancen bieten zudem

Förderprogramme internationaler Geber, die etwa den Aufbau moderner Systeme zur

Abwasserbehandlung oder zur Müllentsorgung und -aufbereitung zum Ziel haben",

erklärt der GTAI-Korrespondent.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Länderseite zur Wirtschaft in der

Mongolei (https://www.gtai.de/de/trade/mongolei-wirtschaft) und in unserem

Themen-Special " Kritische Rohstoffe

(https://www.gtai.de/de/trade/specials/kritische-rohstoffe) ".

Pressekontakt:

Sabine Huth

T +49 30200099126

M +49 15118035553

mailto:sabine.huth@gtai.de

http://twitter.com/gtai_de

http://youtube.com/gtai

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/74441/5809843

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