07.03.2024 11:05:38

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Turbulente Zeiten trotz stabiler Wirtschaft / Neuwahlen in Portugal

Lissabon, Madrid (ots) - Die geplanten Neuwahlen in Portugal am 10. März 2024

setzen einen Schlusspunkt unter fünf turbulente Monate. Nach dem Rücktritt von

Premierminister António Costa im November 2023 war die sozialistische

Alleinregierung nur noch geschäftsführend im Amt. Nach acht Jahren

sozialistischer Regierung prognostizieren die letzten Umfragen eine relative

Mehrheit der bürgerlichen Aliança Democrática. Der Erfolg der Rechtsaußen-Partei

Chega, die drittstärkste Kraft werden dürfte, könnte die Regierungsbildung

jedoch erschweren.

Aufgrund des politischen Stillstands blieben einige ungelöste wirtschaftliche

Fragen bisher offen: "Der Bau eines neuen Flughafens in Lissabon und eine

mögliche Privatisierung der staatlichen Fluglinie TAP werden nun die nächste

Regierung beschäftigen. Das gilt auch für die Umsetzung mehrerer großer

Energieprojekte, den Bau eines Großrechenzentrum sowie den Lithiumbergbau in

Nordportugal," sagt Oliver Idem von Germany Trade & Invest (GTAI) in Madrid. "In

den letzten Jahren hat auch die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit

mit dem Nachbarland Spanien zugenommen. Gemeinsame Vorhaben in der

Verkehrsinfrastruktur, beim Pipelinenetz für Wasserstoff sowie des

Satellitenprogramms versprechen Vorteile für beide Seiten."

Die Wirtschaftsleistung Portugals soll laut neuesten Zahlen der EU-Kommission

2024 um real 1,2 und 2025 um real 1,8 Prozent zunehmen. Damit würde die

Wirtschaft stärker wachsen als der Durchschnitt der Eurozone und der gesamten

EU. Auch die Bilanz der vergangenen Jahre kann sich sehen lassen. Die

Coronakrise und die Folgen des Ukrainekriegs konnten schnell überwunden werden.

Das Bruttoinlandsprodukt wuchs 2022 mit real 6,8 Prozent so stark wie seit 35

Jahren nicht mehr. "Die Arbeitslosigkeit ist stabil niedrig. Internationale

Gäste strömen in Rekordzahl ins Land und die ausländischen Direktinvestitionen

legen zu. Portugal ist außerdem in der EU als konstruktiver und verlässlicher

Partner bekannt, dem viel Wertschätzung entgegengebracht wird", so Idem.

Dennoch herrscht laut Idem nicht nur gute Stimmung im Land: "Bei manchen

Menschen kommt von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung seit 2021 kaum

etwas an. Mittlerweile ist die Inflation zwar deutlich zurückgegangen, aber das

Preisniveau nach wie vor hoch. Bei einem durchschnittlichen

Jahresbruttoeinkommen von knapp 22.000 Euro beziehungsweise knapp 11.500 Euro

Mindestlohn haben viele Portugiesen Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen."

Eng damit verbunden sei auch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum insbesondere in

Lissabon und Porto.

Vor der Wahl am 10. März mischen sich somit eine auf dem Papier gute

Wirtschaftsbilanz der sozialistischen Alleinregierung, politische Unstetigkeit

und eine teils zunehmende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Extreme

inhaltliche Umwälzungen sind nach der Wahl aber nicht zu erwarten.

Deutschland ist ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftspartner und der

zweitwichtigste Beschaffungsmarkt für Portugal. Zugleich stellt Deutschland den

drittwichtigsten Exportmarkt für portugiesische Waren dar. In den letzten Jahren

gewann Portugal als Beschaffungsmarkt an Bedeutung für deutsche Unternehmen, zum

Beispiel für Präzisionsteile aus Metall, Kunststoff und Gummi. Deutsche

Unternehmen haben außerdem bis 2022 insgesamt 4,6 Milliarden Euro in Portugal

investiert. Die größte ausländische Direktinvestition ist das VW-Werk in

Palmela, das für den Bau eines neuen Hybridmodells umgerüstet wird. Bosch

erweitert für 100 Millionen Euro seine Wärmepumpenfabrik in Aveiro. Zudem

erweitern die Einzelhandelsketten Aldi und Lidl ihre Filialnetze in Portugal.

Weitere Informationen zur Wirtschaft in Portugal erhalten Sie auf unserer

Länderseite (https://www.gtai.de/de/trade/welt/europa/portugal-118658).

Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der

Bundesrepublik Deutschland. GTAI informiert deutsche Unternehmen über

Auslandsmärkte, wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland

und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.

Pressekontakt:

Esad Fazlic

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