15.10.2024 09:01:39

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KfW-Mittelstandspanel 2024: Konjunkturelles Umfeld setzt Unternehmen

unter Druck

Frankfurt am Main (ots) -

- Umsätze der mittelständischen Unternehmen sinken

- Mittelstand stellt überproportional viel Personal ein

- Wachsende Kluft zwischen kleinen und großen Unternehmen

Die herausfordernde konjunkturelle Lage geht am deutschen Mittelstand nicht

vorbei. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen hat sich im vergangenen

Jahr verschlechtert. Der Gesamtumsatz der kleinen und mittleren Unternehmen sank

2023 nominal um 246 Mrd. EUR oder 4,6 %. Auch Preiserhöhungen konnten den

Rückgang nicht abfedern: Real lag das Umsatzminus sogar bei 10 %.

Das sind Ergebnisse des Mittelstandspanels, das KfW Research seit 2003

veröffentlicht. Dafür werden Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 500 Mio. EUR

befragt. Die Befragung fand von Februar bis Juni 2024 statt, zudem gab es eine

Sonderbefragung im September 2024.

Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnen 35 % der Unternehmen mit einem

Umsatzrückgang, nur rund 15 % erwarten anziehende Umsätze. Zudem sind die

mittelfristigen Erwartungen bis 2026 getrübt: Mit einem Anteil von 29 % gehen so

viele Unternehmen wie nie zuvor davon aus, dass ihr Umsatz in den kommenden drei

Jahren sinken wird. 24 % der Unternehmen rechnen mit Umsatzsteigerungen.

Erfreulich ist, dass trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage die

Profitabilität des Mittelstands mit einer Umsatzrendite von durchschnittlich 7 %

recht stabil blieb. Allerdings wächst die Kluft zwischen den Unternehmen:

Insbesondere Kleinstunternehmen kämpfen mit rückläufigen Renditen.

"Wir sehen bei zahlreichen wirtschaftlichen Kennzahlen, dass sich die Schere

zwischen kleinen und großen Mittelständlern weitet", sagte Dr. Michael Schwartz,

Projektleiter des KfW-Mittelstandspanels. "Die großen Unternehmen kommen besser

mit der herausfordernden konjunkturellen Lage zurecht als die kleinen."

Ein positiver Faktor ist, dass der Mittelstand sich weiterhin als

Beschäftigungsmotor der deutschen Wirtschaft präsentiert. 2023 stand ein

Beschäftigungsaufbau um rund 494.000 Erwerbstätige zu Buche - damit arbeiteten

32,83 Millionen Personen in mittelständischen Unternehmen, ein Rekord. Der

absolute wie auch prozentuale Zuwachs der Erwerbstätigen fiel im vergangenen

Jahr höher als gesamtwirtschaftlich aus, der Mittelstand gewann somit als

Arbeitgeber an Bedeutung.

Das wirtschaftlich herausfordernde Umfeld wirkt sich belastend auf die

Eigenkapitalpolster der Unternehmen aus. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote

fiel um 0,6 Prozentpunkte auf 30,6 %. Im historischen Vergleich ist das

weiterhin ein ausgezeichneter Wert. Im Detail zeigen sich allerdings die

Probleme: Der Anteil der Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote von

unter 10 % ist angestiegen - von 25,1 % auf 33,6 %. 12 % der Unternehmen wiesen

eine negative Eigenkapitalquote aus, eine Verdoppelung zu 2022. Dagegen sank der

Anteil der Unternehmen mit einer sehr hohen Eigenkapitalquote von 30 % um mehr

als 13 % auf 37,6 %.

Weitere Erhebungen des Mittelstandspanels zeigen, dass die Investitionsneigung

weiter gesunken ist: Der Anteil von Unternehmen mit Investitionsprojekten sank

um 4 Prozentpunkte auf 39 %. Der Anteil der Unternehmen, die ihre

Investitionsvorhaben am Ende wie geplant umsetzten, lag 2023 zudem bei

unterdurchschnittlichen 60 %.

Gerade einmal 368.000 mittelständische Unternehmen führten im Jahr 2023

Kreditgespräche mit Banken und Sparkassen über Investitionskredite, ein

Allzeittief. Auch die Erfolgsquote bei den Kreditverhandlungen über

Investitionskredite sank merklich. Der alles überragende Grund dafür war, dass

Kreditinstitute und Unternehmen sich nicht über die Zinshöhe einigen konnten.

"Der deutsche Mittelstand wurde in der Vergangenheit stets für seine

wirtschaftliche Stabilität gelobt. Diese ist in der Breite auch weiterhin

vorhanden. Jedoch zeigen sich im Fundament einige Risse, die vor allem der

konjunkturellen Situation geschuldet sind", sagte KfW-Ökonom Dr. Michael

Schwartz.

Das komplette Mittelstandspanel finden Sie unter KfW-Mittelstandspanel | KfW

(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Mittelstandspanel.html)

Das KfW-Mittelstandspanel wird von KfW Research seit dem Jahr 2003 durchgeführt

und liefert eine repräsentative Datenbasis der kleinen und mittleren Unternehmen

in Deutschland. Es ist die einzige repräsentative Erhebung für den gesamten

deutschen Mittelstand - vom Soloselbständigen bis hin zu großen Mittelständlern

- und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante

Fragestellungen. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle

privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von

500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. In der jüngsten Erhebungswelle haben

sich 9.556 mittelständische Unternehmen beteiligt. Der Befragungszeitraum der

Hauptbefragung der 22. Welle des KfW-Mittelstandspanels, lief vom 16.02.2024 bis

zum 21.06.2024. Ein zusätzliche - ebenfalls repräsentative - Sonderbefragung zum

KfW-Mittelstandspanel 2023 zur aktuellen Geschäftslage wurde Anfang September

2024 durchgeführt (mit 2.494 Antworten).

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen

Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Förderung für Unternehmen | KfW (h

ttps://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/?kfwmc=kom.presse.pm.na.na.stand

ardtext&wt_cc1=anlass&wt_cc2=na)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5886894

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