09.12.2024 09:59:39

OTS: KfW / KfW Research: Weniger Unternehmen vermelden Fachkräftemangel

KfW Research: Weniger Unternehmen vermelden Fachkräftemangel

Frankfurt am Main (ots) -

- 32 % der Unternehmen in Deutschland beklagen fehlendes Fachpersonal

- Deutlich gesunkene Arbeitskraftnachfrage in der Industrie verringert dort die

Fachkräfteknappheit

- Dienstleistungssektor weiterhin besonders stark betroffen

Fachkräftemangel behinderte zu Beginn des vierten Quartals die

Geschäftstätigkeit von knapp 32 % der Unternehmen in Deutschland. Damit hat sich

die Fachkräfteknappheit durch die schwache Konjunktur weiter abgeschwächt.

Anfang April klagten noch 35 % der Unternehmen über fehlendes Fachpersonal. Der

Höchststand wurde im Herbst 2022 erreicht: Damals gaben 45,7 % der Unternehmen

an, von Fachkräftemangel betroffen zu sein.

Am deutlichsten ist der Rückgang in der Industrie, wo die Absatz- und

Auftragsrückgänge am stärksten sind. Aber auch hier melden aktuell fast 21 % der

Unternehmen Behinderungen durch Fachkräftemangel. Die Zahl der betroffenen

Industrieunternehmen ist immer noch doppelt so hoch wie im langfristigen Mittel:

Im Durchschnitt aller Quartale seit 1991 meldeten lediglich 9,7 % der

Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes Behinderungen durch zu wenige

Fachkräfte.

In einigen Wirtschaftszweigen, darunter dem Großhandel und dem Bauhauptgewerbe,

hat der Fachkräftemangel trotz Konjunkturflaute wieder leicht zugenommen.

Das sind Ergebnisse des KfW-ifo-Fachkräftebarometers, das auf Auswertungen der

ifo-Konjunkturumfragen basiert. Im Fachkräftebarometer wird über den Anteil der

Unternehmen in Deutschland berichtet, die angeben, dass ihre Geschäftstätigkeit

derzeit durch einen Fachkräftemangel behindert wird. Dafür werden einmal pro

Quartal rund 9.000 Unternehmen befragt, darunter 7.500 Mittelständler. Die

Umfrage fand Anfang Oktober statt.

Besonders stark macht sich der Fachkräftemangel im Dienstleistungssektor

bemerkbar. Hier geben 39,1 % der Unternehmen eine Knappheit an. Bei den Rechts-

und Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern etwa sind aktuell 73,6 % von

Fachkräftemangel betroffen, bei den Betrieben des Straßen- und Schienenverkehrs

- etwa Busunternehmen - sind es mehr als 50 %, in der Hotellerie fast 50 %.

Insgesamt sind kleine und mittlere Unternehmen mit 32,1 % etwa ebenso häufig

betroffen wie große Unternehmen mit 31,5 %.

"Fachkräftemangel ist immer noch eine Wachstumsbremse für einen beträchtlichen

Teil der Unternehmen. Die verringerte Zahl der betroffenen Unternehmen ist daher

kein Grund zur Entwarnung. In den kommenden Jahren wird sich der

Fachkräftemangel wieder verstärken, wenn sich die konjunkturelle Lage verbessert

und mehr Babyboomer das Rentenalter erreichen", sagt Martin Müller,

Arbeitsmarktexperte bei KfW Research. "Wie sich das auf die Wirtschaft auswirkt,

hängt davon ab, wie erfolgreich ein Gegensteuern gelingt. Für das Eindämmen der

Knappheit müssen alle Register gezogen werden. Wir brauchen eine weitere

Steigerung der Erwerbsbeteiligung, qualifizierte Zuwanderung und ein höheres

Wachstum der Arbeitsproduktivität. Dazu bedarf es mehr Investitionen in Sach-

und Humankapital und einer Stärkung der Innovationskraft der Wirtschaft."

Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im

Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist abrufbar unter:

KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/

Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Fachkr%C3%A4ftebarome

ter/)

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt

Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,

Tel. +49 69 7431 41336

E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5926247

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