10.11.2023 08:32:38

OTS: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / ...

vdp-Immobilienpreisindex: Rückgang der Immobilienpreise hält weiter an

(FOTO)

Berlin (ots) -

- vdp-Index: Wohnimmobilienpreise fielen seit zweitem Quartal um 1,7 %

Die seit nunmehr einem Jahr anhaltenden Preisanpassungen auf dem deutschen

Immobilienmarkt setzten sich im dritten Quartal 2023 fort: Gegenüber dem

Vorquartal reduzierten sich Wohn- und Gewerbeimmobilienpreise in Deutschland um

durchschnittlich 1,7 %. Auf Jahressicht belief sich das Minus gegenüber dem

dritten Quartal 2022 auf 7,1 %. Damit steht der Immobilienpreisindex des

Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) aktuell bei 179,2 Punkten (Basisjahr

2010 = 100 Punkte) und hat seit seinem Höchststand im zweiten Quartal 2022

(194,8 Punkte) 8,0 % eingebüßt. Der bereits seit 2010 von vdpResearch

quartalsweise erhobene vdp-Index basiert - im Gegensatz zu anderen

Immobilienindizes - auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von

mehr als 700 Kreditinstituten und deckt Quartal für Quartal den gesamten

deutschen Markt ab.

Im dritten Quartal dieses Jahres gaben die Wohnimmobilienpreise um 1,7 %

gegenüber dem direkten Vorquartal (Q3 2023 zu Q2 2023) nach. Im Vergleich zum

Vorjahresquartal (Q3 2023 zu Q3 2022) betrug der Rückgang 6,3 %. Seit ihrem

Höchststand zur Jahresmitte 2022 nahmen die Preise für Wohnimmobilien in

Deutschland um 7,0 % ab.

Die Gewerbeimmobilienpreise fielen im dritten Quartal 2023 um 2,2 % auf

Quartals- und um 10,3 % auf Jahressicht. Damit beläuft sich der Wertverlust, der

bei Gewerbeimmobilien seit ihrem Preishöchststand im zweiten Quartal 2022

eingetreten ist, bislang auf 12,3 %. Von 2010 bis Mitte 2022 hatten sich die

Gewerbeimmobilienpreise um 55,4 % erhöht.

"Die Preiskorrektur findet nach wie vor in allen Assetklassen statt. Eine

Marktbelebung lässt auf sich warten." Jens Tolckmitt

"Im dritten Quartal 2023 zeigte sich eine Fortschreibung der Preisentwicklung im

ersten Halbjahr dieses Jahres: Die Preiskorrektur findet nach wie vor in allen

Assetklassen statt, bei Wohnimmobilien allerdings in deutlich geringerem Ausmaß

als bei Gewerbeimmobilien", stellte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt

fest. "Eine Marktbelebung lässt auf sich warten."

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q3 2023 zu Q3 2022):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -7,1 %

Wohnimmobilien in Deutschland: -6,3 %

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -5,7 %

Gewerbeimmobilien: -10,3 %

- Büroimmobilien: -10,6 %

- EZH-Immobilien: -9,3 %

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q3 2023 zu Q2 2023):

Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: -1,7 %

Wohnimmobilien in Deutschland: -1,7 %

Wohnimmobilien in Top 7-Städten: -1,3 %

Gewerbeimmobilien: -2,2 %

- Büroimmobilien: -2,5 %

- EZH-Immobilien: -1,2 %

Wohnimmobilien: Neuvertragsmieten und Renditen mit steigender Tendenz

Der Rückgang der Wohnimmobilienpreise um 1,7 % (Q3 2023 zu Q2 2023) bzw. 6,3 %

(Q3 2023 zu Q3 2022) resultierte aus ähnlichen Preisentwicklungen bei

Mehrfamilienhäusern (-1,7 % bzw. -6,8 %) sowie bei Einfamilienhäusern und

Eigentumswohnungen, die zusammen das selbst genutzte Wohneigentum bilden (-1,6 %

bzw. -5,8 %). Auch bei beiden Unterkategorien waren nahezu keine Unterschiede

auszumachen.

"Es droht eine weiter wachsende Wohnungsnot." Jens Tolckmitt

Mit +5,8 % bewegte sich die Jahresveränderungsrate der Neuvertragsmieten in

Mehrfamilienhäusern auf ähnlichem Niveau wie im Vorquartal (+6,2 %). "Der sich

ausweitende Wohnraummangel und die damit verbundene Übernachfrage schlägt sich

in weiter steigenden Mietpreisen nieder. Läuft der Wohnungsbau in Deutschland

nicht zügig wieder an, droht eine weiter wachsende Wohnungsnot", warnte

Tolckmitt. Deutlich aufwärts ging es im dritten Quartal dieses Jahres erneut für

die Renditen von Mehrfamilienhäusern: Gemessen am vdp-Index der

Liegenschaftszinsen stiegen die Renditen um 13,5 % im Vergleich zum

Vorjahreszeitraum und damit ähnlich dynamisch wie im Vorquartal (+14,2 %).

Top 7: Berlin bestimmt erneut die Entwicklung

Die Rückgänge der Wohnimmobilienpreise in den Top 7-Städten fielen im dritten

Quartal 2023 gegenüber der Entwicklung im gesamten Bundesgebiet etwas weniger

stark aus. Im Vergleich zum direkten Vorquartal gingen die Preise in den

Metropolen durchschnittlich um 1,3 % zurück, wobei kaum regionale Unterschiede

bestanden: Alle Top 7-Städte wiesen Veränderungsraten zwischen -1,0 % und -2,0 %

auf. Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal sticht die Preisabnahme in

Frankfurt am Main (-9,1 %) hervor, während Berlin (-4,7 %) erneut das geringste

Minus verzeichnete. Die Rückgänge in Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und

Stuttgart bewegten sich im Korridor zwischen -5,1 % und -6,8 %.

Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern erhöhten sich in den Top 7-Städten

um durchschnittlich 5,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal, die Renditen im selben

Zeitraum um 11,9 %. Beide Entwicklungen wurden maßgeblich von Berlin und München

geprägt, die unter den Metropolen jeweils die höchsten Wachstumsraten bei

Neuvertragsmieten (+8,7 % und +5,2 %) sowie bei Renditen (+13,9 % und +12,9 %)

aufwiesen.

Gewerbe: Preisrückgang bei Büros erstmals höher als bei Einzelhandelsimmobilien

Zur Abnahme der Gewerbeimmobilienpreise in Höhe von -2,2 % auf Quartals- und

-10,3 % auf Jahressicht trugen im Berichtsquartal sowohl die Preisrückgänge bei

Einzelhandels- als auch bei Büroimmobilien bei: Während sich die

Einzelhandelsimmobilienpreise um 1,2 % bzw. 9,3 % verminderten, gaben die Preise

für Büros um 2,5 % bzw. 10,6 % nach. Erstmals seit dem Jahr 2009 fiel damit der

Preisrückgang bei Büroimmobilien höher aus als bei Einzelhandelsimmobilien.

Die am Liegenschaftszinssatzindex gemessenen Renditen von

Einzelhandelsimmobilien erhöhten sich im dritten Quartal 2023 um 1,7 % gegenüber

dem direkten Vorquartal und um 9,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Eine

leichte Aufwärtstendenz zeigten das dritte Quartal in Folge die

Neuvertragsmieten im Einzelhandel, die seit dem zweiten Quartal dieses Jahres um

0,4 % stiegen. Auf Jahressicht stand noch ein moderates Minus von 1,0 % zu

Buche.

"Die Unsicherheiten auf dem gesamten Gewerbeimmobilienmarkt sind nach wie vor

hoch." Jens Tolckmitt

Demgegenüber wiesen die Neuvertragsmieten auf dem Büroimmobilienmarkt positive

Vorzeichen auf: Die Zuwächse betrugen auf Quartalssicht 1,1 %, auf Jahressicht

3,9 %. Mit Veränderungsraten in Höhe von 3,7 % bzw. 16,2 % verzeichneten auch

die Büroimmobilien-Renditen deutliche Anstiege.

"Die Anpassung an das veränderte Renditeumfeld ist eine wesentliche

Voraussetzung dafür, dass Investoren Büro- und Einzelhandelsimmobilien wieder

stärker nachfragen", erklärte Tolckmitt. Wann sich beide Märkte wieder

grundlegend erholen werden, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum seriös sagen.

Dafür seien die Unsicherheiten in weiten Teilen des Gewerbeimmobilienmarktes

nach wie vor zu hoch - dies gelte im Zuge der Diskussionen um Homeoffice und

ESG-Vorgaben insbesondere für das Bürosegment. Erst wenn sich die Marktlage

nachhaltig beruhige, d. h. die Rahmenbedingungen wie das Zinsumfeld eine

verlässliche Planung zuließen, sei eine Stabilisierung auf dem Markt für

Gewerbeimmobilien zu erwarten. Dazu könne perspektivisch auch die derzeit

nachlassende Bautätigkeit beitragen.

Ausblick: Für Wohnimmobilienmarkt deutet sich ruhigeres Fahrwasser an

Die Entwicklungen im dritten Quartal 2023 berücksichtigend, erklärte Tolckmitt,

dass sich der Immobilienmarkt in Deutschland unverändert angespannt präsentiere

und dass weitere Preisrückgänge wahrscheinlich seien. "Der

Gewerbeimmobilienmarkt ist weiterhin von externen und internen Unsicherheiten

geprägt, die eine Belastung für die Kapitalwerte darstellen. Die mit der derzeit

verhaltenen Bautätigkeit zwangsläufig einhergehende Angebotsverknappung wird

dieser Entwicklung jedoch perspektivisch entgegenwirken. Da offensichtlich noch

kein neues Preisgleichgewicht gefunden zu sein scheint, gehen wir für die

nächsten Quartale weiter von Preisrückgängen bei Gewerbeobjekten aus", so der

vdp-Hauptgeschäftsführer.

"Auf dem Wohnimmobilienmarkt wird es auch in nächster Zeit keine starken

Preisrückgänge geben." Jens Tolckmitt

Positiver schätzte er demgegenüber die Aussichten für den Wohnimmobilienmarkt

ein, u. a. aufgrund sich stabilisierender Finanzierungsanfragen auf niedrigem

Niveau sowie der generellen Übernachfrage nach Wohnraum: "Der

Wohnimmobilienmarkt ist kurz davor, in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Starke

Preisrückgänge sind bislang nicht eingetreten, und sie wird es nach jetzigem

Erkenntnisstand auch in nächster Zeit nicht geben."

Weitere Daten zur Pressemitteilung finden Sie bitte hier. (https://www.pfandbrie

f.de/site/de/vdp/Presse/News/pressemitteilungen/20231110_Index_q3_2024.html)

Pressekontakt:

Carsten Dickhut

T +49 30 20915-320

E mailto:dickhut@pfandbrief.de

Horst Bertram

T +49 30 20915-380

E mailto:bertram@pfandbrief.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/29608/5645687

OTS: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

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