02.06.2019 18:03:42
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PIRATEN weisen Kritik der CDU am kommunalen Wahlrecht zurück
"Das frühere Verfahren nach d'Hondt wurde abgelöst, da es eindeutig große Parteien bevorzugt. Im Gegensatz zu den Behauptungen in Backnang stellt das neue System nach Sainte-Laguë/Schepers aber keine Benachteiligung der großen Parteien dar, sondern ist aktuell das Verfahren, das einer gerechten Sitzverteilung am nächsten kommt", so Volker Dyken, Pirat und Gemeinderat in Backnang. "Kleine Parteien werden hier nicht bevorzugt, sondern endlich gerecht behandelt und haben so auch eine Chance sich politisch zu beteiligen!"
Auch das von Gernot Gruber vorgeschlagene "Kompromiss-Verfahren" würde die Sitzzuteilung nicht fairer machen. Vielmehr wäre auch hier eine Bevorzugung großer Parteien die Folge, wenn auch in geringerem Ausmaß wie beim d'Hondtschen Verfahren.
"Hinter der komplizierten Formulierung von Gernot Gruber verbirgt sich eine simple Verschiebung der Rundungsgrenzen: Stünden einer Partei rechnerisch [2] 0,6 Sitze zu, bekäme sie nach dem aktuellen Verfahren einen Sitz - bei 0,49 wird ab- und bei 0,51 aufgerundet. Dies ist die fairste Variante. Der Vorschlag von Gruber würde diese Rundungsgrenze auf 0,67 verschieben, also deutlich öfters ab- als aufrunden. Dies wäre wieder eine systematische Bevorzugung großer Parteien", erklärt Dyken.
Die Piratenpartei sieht hier einen weiteren Versuch, die Stimmen kleiner Parteien aus den Parlamenten fernzuhalten. Dies zeigen auch die Pläne von CDU/CSU und SPD, eine Sperrklausel bei der Europawahl einzufüren.
"Im Europaparlament treffen viele Parteien aus 28 Ländern
zusammen. Eine Zersplitterung ist also sowieso vorhanden und würde
auch durch eine zusätzliche Sperrklausel nicht verhindert. Zudem muss
im Europaparlament - genau wie in Kommunalparlamenten - keine
Regierung gebildet werden, die auf eine stabile Mehrheit angewiesen
wäre. Die Einführung einer Sperrklausel hätte also sowohl auf Europa
als auch auf Komunalebene keine positiven Effekte. Es würden
allerdings Millionen Stimmen von Wählern kleinerer Parteien
unberücksichtigt bleiben. Ein absolut undemokratischer Vorgang, der
einzig und allein die Politikverdrossenheit fördert", so Dyken.
Quellen/Fußnoten [1] http://ots.de/rblmII [2] nach dem Divisorverfahren
OTS: Piratenpartei Deutschland newsroom: http://www.presseportal.de/nr/76876 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_76876.rss2
Pressekontakt: Alexander Ebhart Landespressesprecher E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de Mobil: 01764 7127628
Philip Köngeter Landespressebeauftragter E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de Mobil: 0174 3678147
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