Presse: Borsa Italiana strebt Fusion mit Deutscher Börse und Euronext an

Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph" (Mittwochausgabe) hatte der CEO des italienischen Börsenbetreibers, Massimo Capuano, erst kürzlich seinem Amtskollegen Jean-Francois Theodore, CEO der Vierländerbörse Euronext N.V. (Euronext NV), einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Laut dem Bericht strebt Capuano im Rahmen des Projekts mit dem Codenamen "Progetto Rinascimento" einen Zusammenschluss der Borsa Italiana, der Euronext sowie der Deutsche Börse AG (ISIN DE0005810055/ WKN 581005) an. Dabei soll die Euronext im Rahmen der Fusion eine Beteiligung von 50 Prozent an der Holdinggesellschaft erhalten, während die Borsa Italiana und die Deutsche Börse die verbleibenden 50 Prozent der Anteile halten sollen. Der Zusammenschluss hätte ein Gesamtvolumen von rund 21,5 Mrd. Euro.

Durch eine europäischen "Super-Börse" will Capuano ein Gegengewicht zu den immer stärker an Einfluss gewinnenden Börsenbetreibern aus Übersee schaffen. Ob Euronext ernsthaftes Interesse an der Umsetzung dieser Pläne hat, ist laut dem Bericht fraglich. Derzeit favorisiert das Board der Vierländerbörse nach wie vor die Fusion mit der amerikanischen NYSE Group Inc. (ISIN US62949W1036/ WKN A0ESZ9), wobei im Rahmen dieses Zusammenschlusses auch eine Mitgliedschaft der Borsa Italiana willkommen wäre, hieß es weiter.

Die Aktie der Deutschen Börse notiert aktuell mit einem Minus von 0,53 Prozent bei 117,48 Euro, während die Euronext derzeit in Paris 0,93 Prozent auf 74,30 Euro abgibt. (20.09.2006/ac/n/d)