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08.11.2010 10:03:31

Qantas findet Öllecks in Triebwerken von drei A380

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Havarie eines Airbus A380 haben Ingenieure der australischen Fluggesellschaft Qantas Airways in den Triebwerken von drei Maschinen dieses Typs Öllecks gefunden. "Die Motoren erreichen nicht die Parameter, die man erwarten würde", sagte CEO Alan Joyce am Montag bei einer Pressekonferenz in Sydney. "Die Öllecks überschreiten die normalen Toleranzen."

   Am vergangenen Donnerstag musste ein A380 der Gesellschaft Qantas mit 433 Passagieren und 26 Besatzungsmitgliedern an Bord wegen eines schweren Triebwerksschadens kurz nach dem Start zum Flughafen Singapur zurückkehren. Bei der Notlandung gab es laut Airline keine Verletzten. Auf Bildern des Unglücksflugzeugs war zu erkennen, dass Teile des betroffenen Triebwerks fehlten und der Flügel beschädigt wurde.

   Die von der Qantas Airways Ltd an ihren A380 verwendeten Triebwerke Trent 900 des britischen Herstellers Rolls-Royce verfügen nach Aussage des Qantas-CEO über eine spezielle Konstruktion, die mehr Schub und Drehmoment geben sollte. Möglicherweise sei diese Spezialversion fehlerhaft.

   Der Fund des Öllecks erhöht den Druck auf Rolls-Royce. Die Aktie des Triebwerkherstellers war am Freitag mit einem Minus von 4,9% aus dem Handel gegangen. Anleger befürchten, dass die Schwierigkeiten mit den A380 von Qantas Anzeichen für ein größeres technisches Problem sein könnte. Ein Sprecher von Rolls-Royce konnte zum Fund der Öllecks nichts sagen.

   Mit dem Vorfall vertraute Piloten sagten unterdessen dem "Wall Street Journal", dass der notgelandete A380 schwerer beschädigt wurde als ursprünglich angenommen. Bei der Explosion des Triebwerks in einer Flughöhe von 10.000 Fuß hätten sich Teile wie bei einem Schrapnell gelöst, sagten sie. Dabei hätten sie Hydraulikleitungen und andere Teile des Flugkontrollsystems ramponiert.

   Auch das Fahrwerk könnte in Mitleidenschaft gezogen worden sein, sagten die Informanten weiter. Zudem soll auch das nächstliegende Triebwerk betroffen und die Steuerung beschädigt worden sein. Nachdem das Triebwerk explodiert war, ließ die Cockpit-Crew den A380 kreisen, um Kerosin abzulassen. Das ist eine typische Sicherheitsprozedur, um eine sichere Landung zu gewährleisten. Bei der Rückkehr zum Flughafen in Singapur hätten jedoch einige der Querruder nicht mehr richtig funktioniert, sagten die Piloten weiter.

   Mit dem Vorfall vertraute Piloten sagten, die Crew des A380 habe das der Explosion nächstgelegene Triebwerk am linken Flügel nicht abschalten können. Auch der Feuerwehr sei es zunächst nicht gelungen, das Triebwerk mit Wasser zum Stillstand zu bringen. Weder Qantas noch die Ermittler wollten am Wochenende zu den Informationen Stellung nehmen.

   In den nächsten Tagen will die australische Flugsicherheitsbehörde die Crew des A380 in den nächsten Tagen zu dem Vorfall befragen. Nach Angaben des Australian Transport Safety Bureau soll auch das zweite in Mitleidenschaft gezogenen Triebwerk in Kürze demontiert und untersucht werden.

Webseite: www.qantas.com.au

-Von James Glynn und Enda Curran, Dow Jones Newswires und Andy Pasztor, The Wall Street Journal; +49 (0)69 - 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/rio (END) Dow Jones Newswires

   November 08, 2010 03:31 ET (08:31 GMT)

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