Regionalwahlen im Baskenland und Galicien könnten Patt in Madrid durchbrechen

   SAN SEBASTIAN (AFP)--Die Wähler in Galicien und im Baskenland haben bei Regionalwahlen am Sonntag die Möglichkeit gehabt, das Verhältnis der Parteien auch auf nationaler Ebene zu beeinflussen. Insbesondere bei der Sozialistischen Partei (PSOE) könnte ein schlechtes Abschneiden Parteichef Pedro Sánchez in Bedrängnis bringen. Im Baskenland drohte die PSOE ebenso wie die konservative PP, auf den hinteren Plätzen zu landen.

   "Wenn wir kein gutes Ergebnis erzielen, werden sie versuchen, Pedro Sánchez zu stürzen", sagte ein Vertrauter des Parteichefs der Nachrichtenagentur AFP. Ein Teil der sozialistischen Führung wünscht, dass die Partei dem amtierenden konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy die Bildung einer Minderheitsregierung ermöglicht.

   Die Zeitung El Periodico aus Barcelona schrieb, die Wahlen im Baskenland und in Galicien könnten einen "Domino-Effekt" auf die Lage in Madrid haben und dem "Schachspiel der großen spanischen Parteien" ein Ende bereiten. Seit den Wahlen im Dezember kam in Madrid keine Regierungsmehrheit zustande, auch Neuwahlen im Juni änderten daran nichts.

   Bleibt es beim Patt in Madrid, wird Ende Oktober das Parlament aufgelöst und die Spanier müssten voraussichtlich im Dezember ein drittes Mal wählen. "Wir stehen wie Dummköpfe da", sagte die 61-jährige Verwaltungsangestellte Mercedes Solana am Sonntag bei der Stimmabgabe in San Sebastián im Baskenland. "Sie bringen keine Einigung zustande, jeder schaut nur auf sein eigenes Fortkommen."

   Bei der Regionalwahl im Baskenland wurde mit einem Sieg der gemäßigt nationalistischen Partei PNV gerechnet. Daneben dürften die linken Unabhängigkeitsbefürworter der EH Bildu ins Regionalparlament einziehen, ebenso wie der regionale Ableger der linkspopulistischen Podemos, Elkarrekin Podemos.

   Die beiden spanischen Volksparteien PSOE und PP dürften im Baskenland laut Umfragen nur auf den vierten und fünften Platz kommen. Der Sozialistischen Partei drohte auch ein Debakel bei der Regionalwahl in Galicien. Sie dürfte dort hinter der konservativen PP und der Koalition En Marea - unter Einschluss von Podemos - auf Platz drei zurückfallen.

   DJG/apo

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   September 25, 2016 10:29 ET (14:29 GMT)- - 10 29 AM EDT 09-25-16