Risikoreiches Investment? |
16.10.2024 23:43:00
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Robinhood-Aktie legt kräftig zu: Das sind die Risiken und Chancen
• Marktaufschwung mit Schattenseiten
• Herausforderungen und Risiken im Blick
Die Handelsplattform Robinhood hat sich durch innovative Features und eine benutzerfreundliche App einen Namen gemacht. Das Unternehmen hat in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Kurssteigerung erlebt. Die Robinhood-Aktie hat sich seit Jahresbeginn von 12,63 auf über 26 US-Dollar (Stand: 14. Oktober 2024) verdoppelt.
Robinhood-Aktie: Ein steiler Kursanstieg mit Schattenseiten
Der Umsatz im zweiten Quartal 2024 betrug 682 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den letzten zwölf Monaten hat Robinhood laut Quartalsberichten über eine Million neue Konten verzeichnet, was teilweise auf die hohe Nachfrage nach Aktien wie NVIDIA, Apple und Tesla zurückzuführen ist. Allerdings gab es einen Rückgang der monatlich aktiven Benutzer, die von 13,7 Millionen im ersten Quartal auf 11,8 Millionen im zweiten Quartal sanken. Dieser Rückgang könnte darauf hindeuten, dass das Nutzerinteresse nachgelassen hat und weist möglicherweise auf langfristige Herausforderungen für die Plattform hin.
Aktuell wird Robinhood laut der Zeitschrift Barron’s, die sich auf die Daten von FactSet beruft, mit über dem 34-fachen der erwarteten Gewinne für das nächste Jahr gehandelt - ein Wert, der etwa doppelt so hoch ist wie der von etablierten Wettbewerbern wie Charles Schwab.. Während Schwabs Aktien in diesem Jahr gefallen sind, bleibt Robinhoods hohe Bewertung angesichts der Marktentwicklungen riskant, so Barron’s. Einige Analysten äußern Bedenken, dass das Gewinnwachstum der Aktie möglicherweise nicht ausreichend ist, um die derzeitige Marktkapitalisierung zu rechtfertigen.
Verkaufsdruck durch prominente Investorin Cathie Wood
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der Verkaufsdruck durch namhafte Investoren. Cathie Wood, die Gründerin von ARK Invest, hat Anfang Oktober 2024 1,4 Millionen Robinhood-Aktien im Wert von 36,4 Millionen US-Dollar aus ihren drei Fonds verkauft, kurz bevor die Aktie ein 52-Wochen-Hoch erreichte. Trotz dieses erheblichen Verkaufs bleibt Robinhood eine wichtige Position in den Portfolios von ARK Invest. Der neue Verkauf war notwendig, da die Bestände des Unternehmens die Obergrenze von 5 Prozent des Gesamtgewichts des Portfolios erreichten. Dennoch wirft dieser Schritt Fragen auf und könnte Anleger verunsichern, da es auf eine mögliche Überbewertung des Unternehmens hinweisen könnte.
Robinhoods Abhängigkeit von volatilen Einkommensströmen
Robinhood erzielt laut eigenen Angaben über 40 Prozent seiner Gesamteinnahmen aus der Verwahrung von Kundengeldern in sogenannten Sweep-Konten. In Zeiten sinkender Handelsvolumina könnte dies problematisch werden. Bereits in der Vergangenheit erlebte das Unternehmen einen dramatischen Rückgang seiner Nutzerbasis und verzeichnete Verluste von über 4 Milliarden US-Dollar. Kritiker bemängeln zudem die niedrigen Zinssätze von lediglich 0,01 Prozent, die Robinhood seinen Standardkunden zahlt. Diese Praxis hat bereits in der Vergangenheit zu rechtlichen Auseinandersetzungen bei anderen Brokerhäusern geführt.
Die Entscheidung der Federal Reserve, die Zinssätze zu senken, könnte die Situation für Robinhood weiter verkomplizieren. Niedrigere Zinsen verringern den Anreiz für Anleger, ihr Geld in niedrig verzinste Sweep-Konten zu halten. Dies könnte die Gewinne von Robinhood aus der Verwaltung nicht investierter Gelder gefährden.
Regulatorische Unsicherheiten und wachsende Konkurrenz für Robinhood
Das Unternehmen Robinhood steht aufgrund einer kürzlichen Einigung mit dem kalifornischen Justizministerium, die Krypto-Abhebungen zwischen 2018 und 2022 verbot, unter intensiver Beobachtung. Die regulatorische Unsicherheit im Hinblick auf seine Krypto-Aktivitäten könnte das Wachstum in diesem Bereich beeinträchtigen.
Nicht zuletzt birgt der aggressive Einstieg in neue Produktmärkte, wie die Gold Card und Altersvorsorgekonten, ebenfalls Risiken, insbesondere angesichts der wachsenden Konkurrenz im Fintech-Sektor.
Robinhood-Aktie unter Druck - Chancen und Risiken im Blick
Robinhood beeindruckt zwar durch Kurssteigerungen und finanzielle Kennzahlen, sieht sich jedoch erheblichen Herausforderungen gegenüber. Der Rückgang der monatlich aktiven Nutzer, die hohe Gewinnbewertung im Vergleich zu Wettbewerbern sowie der Verkaufsdruck durch prominente Investoren werfen Fragen auf. Zudem gefährden volatile Einkommensströme, regulatorische Unsicherheiten und der Konkurrenzdruck das zukünftige Wachstum. Anleger sollten die Risiken im Blick behalten, während das Unternehmen weiterhin, um eine nachhaltige Marktposition kämpft. Wie sich die Aktie weiter entwickelt bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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