04.04.2025 10:57:00
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Rohstoffe (Vormittag) - Ölpreise auf Talfahrt
Seit der Ankündigung des Zollpakets am Mittwochabend hat sich Brent-Öl aus der Nordsee um rund sieben Dollar je Barrel verbilligt. Außerdem ist der Preis auf den niedrigsten Stand seit Anfang März gefallen. Neben der Furcht vor den Folgen der aggressiven Zollpolitik für die Weltwirtschaft belastete auch eine Ausweitung der Fördermenge durch die OPEC+. Der Ölverbund hatte am Mittwoch mitgeteilt, die Fördermenge bis Ende Mai um durchschnittlich 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Damit wird ein Beschluss der acht Mitgliedsstaaten der OPEC+ von Anfang März, der ein schrittweises Auslaufen einer bestehenden Förderbeschränkung vorsieht, schneller als vom Markt erwartet umgesetzt.
"In Washington und Wien wurde der perfekte pessimistische Cocktail gemixt", kommentierte Analyst Tamas Varga vom Handelshaus PVM Oil Associates die jüngsten Entscheidungen der OPEC+ und der US-Regierung. "Die gegenseitigen Zölle auf praktisch alle wichtigen US-Handelspartner schüren berechtigterweise die Angst vor einer Rezession und einer möglichen Stagflation." Das Wirtschaftswachstum und die Ölnachfrage dürften negativ beeinflusst werden, sagte Varga.
Kurz vor dem Wochenende dürften aber auch Konjunkturdaten stärker in den Fokus der Rohstoffmärkte rücken. Am Nachmittag steht der US-Arbeitsmarktbericht für März auf dem Programm, der am Markt stark beachtet wird, weil er eine große Bedeutung für die Geldpolitik in den USA hat. "Ein starker Stellenaufbau würde die US-Konjunktursorgen sicherlich etwas beruhigen, zumal die Zoll-Unsicherheit im März bereits nicht gerade gering war", schreiben die Experten der Dekabank.
Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde zuletzt für Donnerstag mit 75,35 Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat mitteilte. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.
Beim Goldpreis war als Reaktion auf die US-Zollankündigungen kein klarer Trend auszumachen. Auf ein Rekordhoch in der Nacht auf Donnerstag folgten deutliche Gewinnmitnahmen, bevor der Preis für das gelbe Metall wieder anzog. Am Donnerstagvormittag kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Rohstoffbörse in London 3.083,97 US-Dollar. Das war ein Prozent weniger als am Vorabend, lag jedoch über dem Tagestief vom Donnerstag.
spa/mik

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