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29.01.2008 18:12:00

ROUNDUP 2: Gildemeister-Aufsichtsrat spricht Vorstandschef Vertrauen aus

        BIELEFELD (dpa-AFX) - Der Aufsichtsrat des Werkzeugmaschinenbauers GILDEMEISTER  hat dem im Visier staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen stehenden Vorstandschef Rüdiger Kapitza sein Vertrauen ausgesprochen. "Der Aufsichtsrat hat keine Informationen, die auf ein Fehlverhalten von Vorstandsmitgliedern schließen lassen", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Hans Henning Offen, am Dienstag in Bielefeld. "Er spricht insbesondere dem Vorsitzenden sein volles Vertrauen aus." Offen kündigte eine interne Überprüfung durch die Revision an. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt gegen Kapitza und zwei Österreicher wegen Verdachts der Untreue, Bestechlichkeit, Bestechung und Steuerhinterziehung.

 

    Nach Unternehmensangaben sollen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und eine Anwaltssozietät die Vorwürfe aufklären und bewerten. Zentrale Themen der Sitzung seien aber die künftige Strategie und die langfristige Konzernausrichtung gewesen. Gildemeister ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Hersteller von Dreh- und Fräsmaschinen.

 

    Bei einer Razzia hatten Fahnder Mitte Januar Büros und Privaträume in Deutschland und Österreich durchsucht und Unterlagen sichergestellt. Festnahmen gab es nicht. Auch Vernehmungen habe es bislang nicht gegeben, sagte der Bielefelder Staatsanwalt Heinrich Rempe. Das Sichten der beschlagnahmten Unterlagen dauere weiter an. Bei den Vorwürfen gehe es um ungeklärte Geldzuflüsse in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro auf Kapitzas Konto.

 

    "Wir gehen davon aus, dass die Vorwürfe unbegründet sind", betonte Unternehmenssprecherin Tanja Figge. Sie kündigte an, Gildemeister werde am 12. Februar plangemäß vorläufige Zahlen für 2007 mit den "erwarteten guten Ergebnissen" vorlegen. Gildemeister hatte schon zuvor die Prognosen für 2007 bekräftigt: Erst im November hatte das Unternehmen die Umsatzprognose für das abgelaufene Jahr auf 1,5 Milliarden Euro angehoben. Zuvor war der Maschinenbauer von 1,37 Milliarden, später von 1,4 Milliarden Euro Jahresumsatz ausgegangen.

 

    Der Kurs der Gildemeister-Aktie war am Tag der Durchsuchung zeitweise um mehr als 25 Prozent gefallen. Bis zum späten Dienstagnachmittag stieg der Kurs an der Frankfurter Börse um 3,77 Prozent auf 13,22 Euro./tst/dm/DP/mf/

 

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