18.02.2025 12:07:38

ROUNDUP 2: Norma-Chef Grandi schmeißt wegen Strategie-Streit hin - Kursverluste

(neu: Äußerungen Unternehmen zur Strategie und zum geplanten Verkauf des Wassergeschäfts, Kurs aktualisiert.)

MAINTAL (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Verbindungstechnikspezialist Norma Group (NORMA Group SE) muss sich einen neuen Chef suchen. Der Vorstandsvorsitzende Guido Grandi habe wegen strategischer Differenzen zur weiteren Ausrichtung des Unternehmens sein Vorstandsmandat und seine Position zum Ablauf des 17. Februar 2025 niedergelegt, teilte das Unternehmen am späten Montagabend mit. Für den Übergangszeitraum von maximal einem Jahr werde der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Mark Wilhelms Norma leiten. Seine Position im Kontrollgremium werde vorübergehend von Kerstin Müller-Kirchhofs besetzt. Die im SDAX notierte Norma-Aktie gab am Dienstag nach.

Das Papier verlor nach Handelsbeginn rund zehn Prozent, dämmte die Verluste bis zum Mittag aber auf 5,6 Prozent ein. Seit der Ankündigung im späten November, dass der Konzern seine Sparte mit dem Wassermanagement verkaufen wollte, hatte der Kurs zuvor bis zum Zwischenhoch vergangene Woche um fast die Hälfte zugelegt.

Oddo-BHF-Analyst Klaus Ringel sprach von einer negativen Überraschung an der Unternehmensspitze. Der Rückzug von Grandi komme aus heiterem Himmel. Investoren dürfte die Unsicherheit gar nicht schmecken, schrieb er in einer Reaktion. Grandi habe scheinbar hinter der strategischen Neuausrichtung rund um den Verkauf des Wassergeschäfts gestanden. Ringel gab seine Kaufempfehlung für die Aktie auf.

Eine Änderung der vom Gesamtvorstand erarbeiteten Strategie sei im Übergangszeitraum mit Mark Wilhelms an der Vorstandspitze nicht vorgesehen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. "Dies bedeutet, dass der eingeleitete Verkauf des Wassergeschäftes fortgesetzt wird." Auch das eingeleitete Sparprogramm "Step up" werde konsequent weiterverfolgt.

Grandi hatte Ende November das Wassermanagement zum Verkauf gestellt und wollte das Unternehmen in der Folge mit Zukäufen im allgemeinen Industriegeschäft stärken. Norma hatte sich seit 2012 durch Zukäufe ein Standbein in der Be- und Entwässerungstechnik aufgebaut. Kunden kommen hier etwa aus der Landwirtschaft, aber auch aus anderen Bereichen wie dem Hochwasserschutz. Mit dem Wassermanagement machte Norma zuletzt rund ein Viertel des Umsatzes.

Norma ist eigentlich in der Verbindungstechnik zu Hause und stellt dort unter anderem Schlauchschellen und Steckverbindungen her. Kunden kommen aus der Autobranche sowie aus der allgemeinen Industrie. Das Geschäft mit Letzteren wollte Grandi ausbauen. Grandi hatte Mitte 2023 den Vorstandsvorsitz bei Norma übernommen.

2024 ging der Umsatz bei Norma laut vorläufigen Zahlen um 5,5 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel ähnlich stark auf 92,3 Millionen Euro. Die entsprechende operative Marge blieb mit 8,0 Prozent stabil./men/he/mne/mis

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