10.03.2025 12:00:38

ROUNDUP 2: VW-Lkw-Tochter Traton erwartet tristere Geschäfte - Aktie verliert

(neu: Aussagen aus Pk, Kurs aktualisiert.)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die VW-Nutzfahrzeugholding (Volkswagen (VW) vz) TRATON hält im neuen Jahr wegen einer schwächeren Weltwirtschaft trübere Geschäfte für möglich. Die zuletzt gestiegene Profitabilität dürfte leiden, wie die im MDAX notierten Münchner am Montag mitteilten. In den Kernmärkten sei insgesamt mit einer nachlassenden Nachfrage nach Lkw zu rechnen. Der Ausblick steht zudem unter dem Vorbehalt künftiger geopolitischer Entwicklungen, vor allem in den USA. Die zuletzt stark gelaufene Traton-Aktie verlor am Morgen deutlich.

Das Papier sackte nach Handelsstart zeitweise um fast acht Prozent ab. Gegen Mittag lag der Kurs noch mit 5 Prozent im Minus bei 36,30 Euro. Damit steht aber im laufenden Jahr noch immer ein Kursplus von fast 30 Prozent zu Buche. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi schrieb, der Ausblick des Managements könne sich als vorsichtig herausstellen. Die Markterwartungen befänden sich am oberen Ende der Spannen. Im vierten Quartal habe Traton überraschend gut abgeschnitten und sich als robust erwiesen.

Der Umsatz soll im neuen Jahr mit minus 5 bis plus 5 Prozent um den Vorjahreswert schwanken, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Allerdings dürfte die um Sondereffekte bereinigte operative Marge auf 7,5 bis 8,5 Prozent zurückgehen. Als Grund nannte Finanzchef Michael Jackstein in einer Konferenz mit Analysten, dass Traton dieses Jahr nicht mit dem Rückenwind eines großen Auftragsbestandes in das neue Jahr gehe, wie das Anfang 2024 gewesen sei. Zudem würden die Anlaufkosten für das neue Scania-Werk in China zu Buche schlagen.

"Kurzlebige Zölle können wir mit verschiedenen Maßnahmen abfedern", sagte Jackstein zur Situation in Nordamerika. Über die Auswirkungen langfristiger Zölle wollte er nicht spekulieren. Im vergangenen Jahr habe die Traton-Gruppe rund 70.000 Fahrzeuge in den USA verkauft, rund 65 Prozent davon kamen aus mexikanischer Produktion.

US-Präsident Donald Trump droht seit langem mit höheren Zöllen für Einfuhren aus Mexiko und Kanada und setzte diese jüngst auch in Kraft. Dann gewährte er aber einen Aufschub bis zunächst April für Fahrzeuge, die den Anforderungen des Freihandelsabkommens USMCA entsprechen. Dafür sind mindestens 75 Prozent Wertschöpfungsanteil in Nordamerika nötig. Wie es im April weitergeht, ist offen.

Auch in Europa bleibt die Lage schwierig. Zwar gebe es im Auftragseingang des vierten Quartals Zeichen der Besserung, von einer Trendwende zum Besseren könne man aber noch nicht sprechen, sagte Vorstandschef Christian Levin. Für die zweite Jahreshälfte zeigte er sich zuversichtlicher als für die erste. Im vierten Quartal lagen die Bestellungen insgesamt mit 73.806 Fahrzeugen rund zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Im Gesamtjahr übertraf Traton mit einem guten Schlussquartal die eigene Margenprognose. Vom Umsatz blieben 2024 im Tagesgeschäft vor Sonderposten 9,2 Prozent als operatives Ergebnis hängen; die Marge stieg damit überraschend kräftig um 0,6 Prozentpunkte.

Der Umsatz des Konzerns legte um ein Prozent auf 47,5 Milliarden Euro zu. Je Aktie machte Traton 5,61 Euro Gewinn, ein Jahr zuvor waren es 4,90 Euro gewesen. Die Dividende soll von 1,50 Euro auf 1,70 Euro angehoben werden./men/nas/mis

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