Dow Jones
18.02.2015 18:01:48
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Gewinne dank Hoffnung auf Griechenland
FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnung auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit hat am Mittwoch für einen freundlichen Grundton am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Börsianer klagten aber über ein lustloses Geschäft am Aschermittwoch: "Der DAX präsentierte sich wie gelähmt", sagte Marktstratege Jens Klatt von DailyFX. Die klaren Impulse hätten gefehlt. Der deutsche Leitindex schloss 0,60 Prozent höher bei 10 961 Punkten. Am Freitag hatte das Barometer der 30 wichtigsten Aktienwerte in Frankfurt seine Rekordlatte auf 11 013 Punkte gelegt.
Im griechischen Schuldendrama hält Athen die europäischen Geldgeber hin. Der angekündigte Antrag auf eine Verlängerung von Hilfen für das Krisenland soll wohl erst Donnerstag abgeschickt werden. Der für den Euro zuständige EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis zeigte sich mit Blick auf Griechenland beunruhigt: "Wir sehen, dass die finanzielle und wirtschaftliche Situation nicht besser wird, im Gegenteil, wir sehen besorgniserregende Tendenzen." Laut Marktanalyst Carlo Alberto De Casa von ActivTrades in London blicken viele Anleger entsprechend vorsichtig auf die delikate Situation in dem Land. Der Rückzug ukrainischer Regierungseinheiten aus der strategisch wichtigen Kleinstadt Debalzewo wurde indes positiv aufgenommen.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen gewann am Mittwoch 1,26 Prozent auf 19 499,42 Punkte. Das ist ein Rekord für das deutsche Mittelstands-Barometer. Der TecDAX legte um 0,89 Prozent auf 1535,22 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2001.
TAGESGEWINNER K+S
Tagesgewinner im Dax waren die Papiere des Salz- und Düngerproduzenten K+S (K+S) mit einem Plus von 3,30 Prozent auf 28,815 Euro. Händlern zufolge wurde das Papier von einem positiven Analystenkommentar angetrieben. Eine pessimistische Studie drückte dagegen die am Vortag favorisierten Versorger diesmal fast ans Dax-Ende: die Anteile am größten deutschen Energiekonzern Eon sackten um 0,99 Prozent auf 13,44 Euro ab. RWE-Papiere (RWE) verloren nahezu genauso viel. Tagesverlierer im Leitindex war aber die T-Aktie (Deutsche Telekom) mit einem Minus von 1,02 Prozent.
Bankentitel profitierten Händlern zufolge europaweit von der Hoffnung auf eine rechtzeitige Lösung der griechischen Schuldenkrise: Für Commerzbank und Deutsche Bank ging es um jeweils fast 2 Prozent nach oben.
AUTOZULIEFERER NORMA NACH ZAHLEN GESUCHT
Im MDax trieb die Zahlenvorlage die Papiere der Norma Group um 2,70 Prozent nach oben. Der Autozulieferer hatte 2014 dank eines starken Wachstums in den USA und Übernahmen Rekordwerte für Umsatz und operativen Gewinn eingefahren. Eine letztlich positiv aufgenommene Kapitalerhöhung bescherte dem Konkurrenten SHW im SDax einen Kursgewinn von 2,78 Prozent.
Südzucker-Papiere (Südzucker) litten dagegen unter Problemen bei CropEnergies. Der andauernde Preisverfall von Bioethanol dürfte die Tochter 2015 noch tiefer in die roten Zahlen drücken als gedacht. Die Produktionsanlage der britischen Tochter Ensus wird vorübergehend geschlossen, was zusätzliche Kosten verursacht. Cropenergies-Aktien rutschten um 6,45 Prozent ab, Südzucker verloren als MDax-Schlusslicht 1,28 Prozent.
Bei den Technologiewerten ragten Rib Software mit einem Kurssprung von 6,12 Prozent heraus. Der Softwarehersteller hatte das vergangene Jahr mit einem Wachstumsschubbeendet, der den Umsatz um fast ein Viertel nach oben trieb. Mit 14,30 Euro erklommen die Aktien zwischenzeitlich gar ein Rekordhoch.
EUROSTOXX-50-INDEX AUF HÖCHSTEM STAND SEIT JUNI 2008
Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,80 Prozent auf 3465,80 Punkte. Er ging auf dem höchsten Stand seit Juni 2008 aus dem Handel. Der Cac-40-Index in Paris kletterte ebenfalls auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren. Der Londoner Leitindex FTSE100 trat dagegen nur auf der Stelle. In New York verlor der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zuletzt 0,15 Prozent.
Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg auf 0,29 (Vortag: 0,27) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 140,31 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,03 Prozent auf 158,50 Punkte hoch. Der Euro fiel etwas: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1372 (1,1415) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8794 (0,8760) Euro./fat/he
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
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