Dow Jones
20.02.2015 18:23:49
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Rekordjagd trotz Griechenland-Drama
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch das Griechenland-Drama hat die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt am Freitag nicht gestoppt. Das hochverschuldete Land verhandelt mit der Eurogruppe über eine Verlängerung des auslaufenden Kreditprogramms mit derzeit offenem Ausgang. Trotz dieser Ungewissheit erreichte der DAX im Handelsverlauf einen Rekord bei 11 081 Punkten. Händler begründeten den plötzlichen Kurssprung mit Wetten am Terminmarkt, die am Mittag ausgelaufen waren. Viele Anleger hätten sich aber eher zurückgehalten.
Der Leitindex DAX schloss mit einem Plus von 0,44 Prozent bei 11 050,64 Punkten so hoch wie nie zuvor. Auf Wochensicht gewann das Barometer der 30 wichtigsten deutschen Aktienwerte 0,80 Prozent hinzu. Der MDAX mittelgroßer Werte schraubte seine Rekordmarke am Freitag auf 19 689 Punkte. Vor dem Wochenende stand schließlich aber nur ein mageres Tagesplus von 0,04 Prozent auf 19 657,07 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,75 Prozent auf 1551,21 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Sommer 2001.
STREIT MIT ATHEN GEHT WOMÖGLICH IN DIE ENTSCHEIDENE RUNDE
Zum dritten Mal innerhalb weniger Tage treffen sich die Finanzminister der Eurogruppe in Brüssel, um über einen Ausweg aus dem Schuldenstreit mit Athen zu beraten. Das Ringen um Griechenlands Zukunft geht dabei in eine entscheidende Runde. Auf einer Sondersitzung wird abermals über neue Finanzhilfen für das pleitebedrohte Land gerungen. An der Börse wird auch schon über einen möglichen Ausstieg der Griechen aus der Eurozone - den so genannten "Grexit" - diskutiert. "Sofern die Vernunft siegt, gerade bei den griechischen Politikern, verschwindet ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor - das dürfte deutlich höhere Kurse bringen", sagte Marktexperte Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement AG. Generell führt Unsicherheit an der Börse zur Käuferzurückhaltung und drückt damit die Kurse.
Zudem sorgten einige Unternehmenszahlen für Bewegung an den Börsen. Die Krise in der Ukraine, die in dieser Woche die Märkte mit beherrscht hatte, rückte etwas in den Hintergrund. Nach der Entscheidung um die Stadt Debalzewe scheinen die Kriegsparteien nun bereit, die schweren Waffen aus der vereinbarten Zone abzuziehen, hebt Eilers hervor: "Das Einhalten des Waffenstillstands dürfte den Dax beflügeln."
LUFTHANSA GERATEN UNTER DRUCK
Schlechte Nachrichten gab es aber für die Aktionäre der Lufthansa (Deutsche Lufthansa). Deutschlands größte Fluggesellschaft enttäuschte sie nicht nur mit ihrem Jahresergebnis. Sie will nun auch noch die Dividende für das abgelaufene Jahr einbehalten. Die Aktie büßte am Dax-Ende 4,25 Prozent auf 13,295 Euro ein.
Tagesgewinner im Dax war dagegen die T-Aktie (Deutsche Telekom) mit einem Kursplus von 1,69 Prozent. Händlern zufolge profitiert die Deutsche Telekom auch weiter von guten Zahlen im US-Mobilfunkgeschäft, die die Tochter T-Mobile US am Vortag vorgelegt hatte. Analyst Peter Nielsen von Kepler Cheuvreux hatte die Ergebnisse der US-Mobilfunktochter vor dem Wochenende nochmal gelobt.
BMW-Aktien (BMW) kletterten um 1,51 Prozent nach oben. Die Umsätze der deutschen Hersteller auf den lange schwächelnden Automärkten vieler Euroländer legen wieder deutlich zu. Dies geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens EY hervor, die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorlag. Die Anteile am deutschen Sportartikelhersteller adidas knüpften im Kielwasser teils positiver Analystenstudien mit plus 1,40 Prozent an ihren Anstieg vom Vortag an.
EUROSTOXX-50-INDEX SCHLIESST IM PLUS
Der EuroSTOXX 50 gewann 0,07 Prozent auf 3490,53 Punkte. Auf Wochensicht legte der Eurozonen-Leitindex um 1,25 Prozent zu. Er kletterte auf den höchsten Stand seit Mitte 2008. Den Cac-40-Index in Paris trat vor dem Wochenende auf der Stelle, der FTSE-100-Index in London legte zu. An der New Yorker Wall Street stand der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zuletzt etwas im Plus.
Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg auf 0,30 (Vortag: 0,29) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 140,16 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,20 Prozent auf 158,83 Punkte hoch. Der Eurokurs fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1298 (1,1387) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8851 (0,8782) Euro./fat/he
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
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