25.04.2024 22:31:38

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Quartalsberichte bringen Kursdämpfer mit sich

NEW YORK (dpa-AFX) - Enttäuschende Quartalszahlen und ein im ersten Quartal schwaches US-Wirtschaftswachstum haben am Donnerstag an den New Yorker Börsen ihre Spuren hinterlassen. Die Indizes quittierten die Zahlen von Meta, Caterpillar und IBM mit Kursverlusten. Gerade im Internetsektor wurde die Sorge größer, dass die Bewertungen zu anspruchsvoll geworden sind.

Im Verlauf konnten die Indizes ihre Verluste aber reduzieren. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Ende um 0,98 Prozent auf 38 085,80 Zähler, während der marktbreite S&P 500 0,46 Prozent auf 5048,42 Punkte verlor. Nach einem Spitzenverlust von zwei Prozent holte der stark von Tech-Werten bestimmte Index NASDAQ 100 am meisten auf. Er ging 0,55 Prozent tiefer bei 17 430,50 Punkten ins Ziel.

Ein Belastungsfaktor war auch, dass die US-Wirtschaftsleistung zum Jahresbeginn deutlich nachgelassen hat. Auf den ersten Blick wäre dies ein Argument für zügigere Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, stellte Tobias Basse von der NordLB fest. Dagegen sprächen aber Signale für eine wieder steigende Inflation, die mit den Zahlen einher kamen. "Die Inflationsentwicklung in den USA dürfte der Fed somit noch für eine gewisse Weile größere Sorgen bereiten", so Basse.

Nachdem Pläne des Tesla-Chefs Elon Musk am Vortag gut ankamen, sprach der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets nun von "Katerstimmung". Denn die Vorstellungen von Meta-Chef Mark Zuckerberg, sein Unternehmen mit Milliardeninvestitionen zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz (KI) zu machen, schreckten Anleger ab. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten die Anleger wohl nicht warten, betonte Molnar. Die Meta-Aktie (Meta Platforms (ex Facebook)) rauschte um mehr als zehn Prozent in die Tiefe.

Meta war damit kein gutes Omen für die Zahlen von Microsoft und Alphabet (Alphabet A (ex Google)), die nach Börsenschluss erwartet werden. Die Papiere der beiden Tech-Riesen büßten vor diesen bis zu 2,5 Prozent ein. Kein ausreichendes Gegengewicht waren im Tech-Bereich die steigenden Kurse im Chipsektor. Ein Plus von 3,7 Prozent bei NVIDIA war nur eine Erholung auf einem Schlingerkurs, der seit dem Rekordhoch von Anfang März tendenziell abwärts gerichtet ist.

Schlechte Nachrichten gab es auch von zwei großen Industriekonzernen, die im Dow notiert sind. Als Schlusslicht ging es dort für IBM um 8,3 Prozent abwärts. Das Beratungsgeschäft bremste den IT-Konzern, sodass der Umsatz im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlte. Zudem kündigte IBM die 6,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Spezialisten HashiCorp an. Über diese war zuletzt schon spekuliert worden.

Caterpillar (Caterpillar) wurde zum zweiten großen Belastungsfaktor im Dow. Die Papiere sackten nach enttäuschenden Aussagen über die Aussichten für das laufende zweite Quartal um sieben Prozent. Im ersten Quartal hatte eine niedrigere Nachfrage von Bau- und Bergbauunternehmen den Nutzfahrzeughersteller schon ausgebremst.

Merck & Co (Merck) stemmte sich an der Dow-Spitze mit fast drei Prozent Plus gegen den Trend. Der US-Pharmakonzern erhöhte nach guten Geschäften mit Krebsmitteln und Impfstoffen zum Jahresauftakt die diesjährigen Umsatz- und Gewinnprognosen. Die Titel des Sektorkollegen Bristol Myers Squibb (Bristol-Myers Squibb) hingegen sackten nach der Vorlage enttäuschender Resultate um 8,5 Prozent ab.

Im Nebenwertebereich waren die Titel von Keurig Dr Pepper gefragt. Sie stiegen um 4,6 Prozent, nachdem der Getränkehersteller für das erste Quartal einen unerwartet hohen Gewinn bekanntgab.

Der Luft- und Raumfahrtzulieferer Loar Holdings (Loar) feierte derweil ein gelungenes Börsendebüt. Der erste Kurs lag mit 45 Dollar um 60 Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Dollar. Nach einem Tageshoch von knapp 53 Dollar gingen die Papiere bei 48,80 Dollar aus dem Handel.

Nach einem Auf und Ab im Zuge der US-Wirtschaftsdaten stieg der Kurs des Euro auf 1,0730 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0720 (Mittwoch: 1,0686) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9328 Euro.

Die Kurse von US-Staatsanleihen sanken. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen fiel um 0,32 Prozent auf 107,39 Punkte. Die Rendite für Staatspapiere mit dieser Laufzeit erreichte im Gegenzug 4,71 Prozent./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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