22.01.2010 17:42:19

ROUNDUP/Aktien New York: Verluste - Obamas Bankenpläne belasten weiter

    NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag zum dritten Mal in Folge Verluste verbucht. Die am Vortag von Präsident Barack Obama vorgelegten Pläne zur Regulierung der Finanzbranche verstimmten immer noch die Anleger, sagten Händler. Zudem sorgte die Verschiebung der Wiederwahl von Notenbank-Chef Ben Bernanke durch den Senat für Unmut. Darüber hinaus mussten die Investoren einige gemischt ausgefallene Quartalszahlen verarbeiten.

    Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) (Dow Jones) sank im frühen Handel um 0,41 Prozent auf 10.347,63 Zähler, nachdem er bereits am Donnerstag um 2,01 Prozent abgesackt war. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) fiel an diesem Freitag um 0,50 Prozent auf 1.110,89 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gab der umfassende Composite Index (NASDAQ Composite) um 0,93 Prozent auf 2.244,66 Punkte nach. Für den Nasdaq 100 (NASDAQ 100) ging es um 1,05 Prozent auf 1.831,18 Zähler nach unten.

    Finanzwerte notierten angesichts der neuen Regulierungspläne überwiegend im Minus. Am Ende des Dow-Jones-Index etwa brachen die Anteilsscheine von American Express (Alexion Pharmaceuticals) um 5,24 Prozent auf 39,95 US-Dollar ein. Der Kreditkartenanbieter hatte zwar mit seinen Quartalszahlen besser als gedacht abgeschnitten, erwartet allerdings nur eine "moderate" konjunkturelle Erholung. Papiere von Morgan Stanley sanken um 3,17 Prozent auf 28,41 Dollar.

    Indes sehen die Analysten von Bernstein Goldman Sachs (Goldman Sachs Group) als die womöglich am stärksten betroffene Bank, wenn die Pläne von Obama so umgesetzt werden. Gerade erst am Vortag hatte der absolute Top-Verdiener an der Wall Street klar besser als erwartete Gewinne vermeldet, was insbesondere mit den weiter florierenden Geschäften mit Währungen, Rohstoffen und Anleihen begründet wurde. Allerdings bleibe abzuwarten, betonte ein Händler, in welchem Ausmaß die Vorschläge von Obama tatsächlich umgesetzt werden. Es gebe auch sehr kritische Stimmen. Die Papiere fielen um 3,65 Prozent auf 155,00 Dollar.

    Etwas besser hielten sich die Papiere von JPMorgan (JPMorgan ChaseCo ), die nur 0,57 Prozent auf 40,31 Dollar verloren. Die Analysten der Citigroup hatten die Aktien von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Da sich die Titel in diesem Jahr unterdurchschnittlich entwickelt hätten, biete sich nun eine "exzellente Einstiegsgelegenheit", hieß es.

    Auch andere Quartalszahlen wurden mit Interesse verfolgt, sagten Händler. Der Mischkonzern General Electric (GE) (General Electric) etwa hatte mit seinem Gewinn die Markterwartungen übertroffen. Die Papiere sprangen an der Dow-Spitze um 3,18 Prozent auf 16,53 Dollar an.

    Unterdessen hatte die Fast Food-Kette McDonald's (McDonalds) mit einem höheren Gewinn und Umsatz als erwartet überraschen können. Die Anteilsscheine gewannen 1,76 Prozent auf 64,31 Dollar.

    Der kriselnde Motorradhersteller Harley-Davidson aber hatte auch im vierten Quartal unter dem Einbruch seiner Verkäufe und unter den hohen Kosten für die Umstrukturierung gelitten. Die Zahlen wurden vom Markt mit Enttäuschung aufgenommen. In der Folge ging es für die Titel um 6,61 Prozent auf 23,89 Dollar bergab.

    Ansonsten hatten mit Advanced Micro Devices (AMD) (Advanced Micro Devices) und Google noch zwei Technologiewerte am Donnerstag nach Börsenschluss ihre Zahlen vorgelegt. Der Chiphersteller hatte einen geringer als befürchteten Verlust ausgewiesen, die Aktien sackten aber dennoch um 10,57 Prozent auf 8,04 Dollar ab. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Auch die Internet-Suchmaschine Google hatte mehr verdient als von Experten erwartet worden war, einige Analysten zeigten sich aber enttäuscht von der Umsatzentwicklung. Google-Aktien mussten ebenfalls Verluste hinnehmen, was einem Börsianer zufolge in das jüngste Reaktionsbild auf Zahlen passt. Die Papiere verloren 3,71 Prozent auf 561,33 Dollar./la/he

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