05.02.2015 13:01:48
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ROUNDUP: AstraZeneca muss höhere Kosten und starken Dollar verdauen
LONDON (dpa-AFX) - Der anziehende US-Dollar, höhere Kosten und schwache Geschäfte bei Topmedikamenten haben den britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca ausgebremst. Der Umsatz ging im vierten Quartal zurück, der für Analysten wichtige Gewinn aus dem Kerngeschäft stürzte ab.
Die Experten hatten mit diesem Abgleiten nicht gerechnet. Auch wenn die Kosten mit Zukunftsprojekten und Produkteinführungen begründet wurden, reagierte die Börse verschnupft - die Aktie lag gegen Mittag rund zwei Prozent im Minus.
Im Mai vergangenen Jahres hatte AstraZenca eines der größten Übernahmevorhaben in der Geschichte platzen lassen: Der kaufwillige US-Rivale Pfizer biss bei den Briten auf Granit - trotz eines 117-Milliarden-Dollar-Gebots. Konzernchef Pascal Soriot hatte die Anteilseigner mit Mittelfristzielen umgarnt und versprochen, die Entwicklung von Medikamenten für die Behandlung von Krebs- und Atemwegserkrankungen weiter voranzutreiben.
Astra steht wegen der Konkurrenz für seine Topmedikamente vor großen Herausforderungen. So lief der Verkauf mit Nexium, einem Mittel gegen Sodbrennen, deutlich schwächer als erwartet. Während AstraZeneca im dritten Quartal von Nachahmer-Präparaten hier praktisch verschont geblieben war, war die Konkurrenz im vierten Quartal spürbar. Zudem musste der Konzern in Japan wegen Problemen mit der Verpackung einen Rückruf starten. Der Umsatz mit Nexium fiel um 16 Prozent und verfehlte die Erwartungen deutlich.
Das umsatzstärkste Mittel Crestor, ein Blutfettsenker, verlor 5 Prozent an Umsatz auf 1,388 Milliarden Dollar - wie in etwa erwartet. Hier läuft der Patentschutz im nächsten Jahr aus.
Konzernweit sank der Umsatz im vierten Quartal verglichen zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden US-Dollar (5,84 Mrd Euro), wie der britische Konzern, der in US-Dollar bilanziert, am Donnerstag mitteilte. Ohne Währungseffekte wäre es jedoch auch nur ein kleines Plus von 2 Prozent gewesen.
Höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie gestiegene Vertriebs- und Verwaltungskosten machten sich beim Gewinn bemerkbar. Der für Analysten wichtige bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) sank um 38 Prozent auf 0,76 Dollar. Hier rechnet AstraZeneca unter anderem Sonderfaktoren aus der Restrukturierung oder Abschreibungen raus. Unter dem Strich reduzierte der Konzern den Verlust im Zeitraum Oktober bis Dezember von 524 Millionen auf 321 Millionen Dollar.
Der Blick aufs laufende Jahr fällt bei AstraZeneca eher verhalten aus: Konzernchef Soriot erwartet währungsbereinigt beim Gewinn je Aktie im Kerngeschäft ein niedriges einstelliges Plus. Der Umsatz dürfte im mittleren einstelligen Bereich rückläufig sein. Analysten hegen bereits Zweifel, woher der Gewinnanstieg kommen soll.
Das Geschäft mit Atemwegsmitteln will AstraZeneca in den USA durch einen Zukauf stärken. Vom irisch-amerikanischen Branchenriesen Actavis kauft der Konzern für bis zu 700 Millionen Dollar die entsprechenden Medikamente. Analysten begrüßten den Schritt. AstraZeneca hat hier bisher zum Beispiel die Medikamente Pulmicort und Symbicort im Angebot. Actavis hatte im November in einem Milliarden-Deal den Botox-Hersteller Allergan geschluckt./stk/das/stb
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