04.11.2022 12:13:38
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ROUNDUP: Conti-Konkurrent Pirelli profitiert massiv von steigenden Preisen
MAILAND (dpa-AFX) - Der italienische Reifenhersteller Pirelli (PirelliC SiApA) hat dank guter Geschäfte bis Ende September seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht. Pirelli rechnet 2022 jetzt mit einem Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als vor einem Jahr, wie der Konkurrent des deutschen Autozulieferers Continental am Donnerstagabend in Mailand mitteilte. Bislang hatte das Unternehmen mit einem Erlös in der Bandbreite von 6,2 Milliarden und 6,3 Milliarden Euro gerechnet.
Die Marge auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll weiter bei 15 Prozent liegen. Rechnerisch ergibt dies einen Wert von 975 Millionen Euro nach 816 Millionen vor einem Jahr. Die in Aussicht gestellten Ergebnisse liegen etwas über den Analystenerwartungen.
Die höheren Ziele von Pirelli trieben am Freitag im frühen Handel die Kurse branchenweit an. Während Pirelli-Aktien in Mailand um 5,1 Prozent zulegten, gewannen Continental an der Dax (DAX 40)-Spitze 4,6 Prozent. In Paris verteuerten sich Michelin (Michelin (Compagnie Générale d Etablissements Michelin SCPA)) um 2,3 Prozent.
Für Analyst Sanjay Bhagwani von der Citigroup lagen Umsatz und Ergebnis im Quartal über den Erwartungen. Auch Analyst Harald Hendrikse von der US-Bank Morgan Stanley lobte die starken Zahlen. Der Ausblick für 2023 sei jedoch mit Vorsicht zu genießen. Die Pirelli-Aktie sehe zwar billig aus, das Marktumfeld sei aber schwierig und der Verschuldungsgrad der Italiener höher als bei den Wettbewerbern.
Im dreimonatigen Berichtszeitraum konnte Pirelli massive Preiserhöhungen an die Kunden durchdrücken. In den Monaten Juli bis September legte der Erlös bei nur leicht steigendem Absatz um fast 30 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu. Rund zwei Drittel des Umsatzanstiegs resultierten aus höheren Preisen und einem für das Unternehmen günstigeren Produktmix mit hochwertigen Reifen, wie Pirelli weiter mitteilte.
Der schwache Euro, der sich bei Geschäften im Ausland mit Dollar-Abrechnungen positiv auf den Umsatz auswirkt, steuerte knapp neun Prozentpunkte zum Wachstum bei. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 23 Prozent auf 272 Millionen Euro zu. Erlös und operatives Ergebnis übertrafen die Erwartungen der Experten. Unter dem Strich stieg der Gewinn um ein Fünftel auf 126 Millionen Euro./zb/mne/tav/jha/
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