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20.03.2013 22:31:38

ROUNDUP: Gildemeister und Mori Seiki rücken näher zusammen - Neuer Name

    BIELEFELD (dpa-AFX) - Der größte deutsche Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister (GILDEMEISTER) vertieft die Verflechtung mit dem japanischen Branchenkollegen Mori Seiki. Die Beteiligung der Asiaten an den Bielefeldern solle auf 24,9 Prozent aufgestockt werden, teilte das deutsche Unternehmen am Mittwochabend mit. Im Gegenzug habe Gildemeister das Recht, seinen Anteil an den Japanern auf 10,1 Prozent zu erhöhen.

    Zudem wollen sich die beiden einen gemeinsamen Namen geben. "Es gibt aber keine konkreten Fusionspläne", sagte Gildmeister-Vorstandschef Rüdiger Kapitza der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Ganz ausschließen wollte er einen solchen Schritt für die Zukunft aber auch nicht: "Man soll nie nie sagen." Die tiefergehende Partnerschaft solle bei entsprechender Zustimmung der Kartellbehörden im Spätsommer oder Herbst an den Start gehen.

FOKUS AUF AMERIKA UND RUSSLAND

    Ziel sei es, die Kooperation und den gemeinsamen Bau von Maschinen in vielen Märkten zu vertiefen, sagte der Manager. "Etwa in Amerika, wo bislang Mori Seiki stärker aufgestellt als wir und in Russland, wo Gildemeister stärker ist." Längerfristig sei es auch interessant, die Wachstumsmärkte Indien und Brasilien gemeinsam zu beackern. Gerade Werkzeugmaschinen für einfachere Aufgaben sollten gemeinsam gebaut werden. Mit der zunehmenden Produktion der Maschinen in den Kundenländern seien unter anderem schnellere Lieferzeiten und auch Kostenvorteile möglich.

    Bisher ist eine Beteiligung von Mori Seiki von 20,1 Prozent an den Deutschen bekannt. Gildemeister hält 5,1 Prozent an den Japanern. Die Partnerschaft besteht seit 2009 und wurde im Laufe der Jahre ausgebaut. Der Aktienkurs der Bielefelder notierte im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz am späten Abend unverändert zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft.

KAPITALERHÖHUNG

    Die Erhöhung der Beteiligung von Mori Seiki an Gildemeister wird voraussichtlich im Wege einer Kombination aus Sach- und Barkapitalerhöhung erfolgen. Dazu sollen die Japaner in einem ersten Schritt Anteile an Unternehmen in den bedeutenden Märkten USA und Japan einbringen und hierfür insgesamt bis zu rund 5,40 Prozent des bestehenden Grundkapitals aus einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erhalten. Mori Seiki erhöht damit seine Beteiligung auf bis zu 24,9 Prozent.

    In einem zweiten Schritt können sich alle Aktionäre an einer Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht beteiligen. Mori Seiki beabsichtigt, im Rahmen der Bezugskapitalerhöhung seine Bezugsrechte voll auszuüben und gegebenenfalls in geringem Umfang weitere Aktien zu erwerben und so die Beteiligung von 24,9 Prozent aufrechtzuerhalten. Der Gesamtumfang beider Kapitalerhöhungen wird 30 Prozent des derzeit bestehenden Grundkapitals nicht überschreiten.

NEUES GREMIUM

    Außerdem soll ein neues gemeinsames Gremium für die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit gegründet werden. Das solle "paritätisch besetzt sein", sagte Kapitza. Die Zahl der Mitglieder sei aber noch offen. Mit dem neuen Gremium wollten die beiden Unternehmen die Abstimmung untereinander beschleunigen. Unter anderem arbeiten die Deutschen und die Japaner bereits im Vertrieb, dem Service und im Einkauf zusammen und bauen auch schon gemeinsam Maschinen.

    Vorstände und Aufsichtsräte der beiden Aktiengesellschaften blieben von dem Schritt aber unberührt. Die Anleger und Mitarbeiter müssen sich nach dem Willen der beiden Unternehmen aber an einen neuen Firmennamen gewöhnen: Aus Gildemeister soll "DMG Mori Seiki Aktiengesellschaft" werden./stb/he

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