11.09.2016 10:04:41
|
ROUNDUP/Indiens Supersteuer: Präsident macht Weg für Verfassungszusatz frei
NEU DELHI (dpa-AFX) - Der indische Präsident Pranab Mukherjee hat in dieser Woche eines der wichtigsten Dokumente in seiner Amtszeit unterzeichnet. Wie das Informationsministerium mitteilte, segnete der Präsident den Gesetzesentwurf zu einer in ganz Indien einheitlichen Steuer auf Waren und Dienstleistungen ab (Goods and Services Tax - GST). Damit ist der Weg frei für den nötigen Verfassungszusatz, um die neue Steuer einzuführen.
Kommt die GST so umfassend wie zurzeit geplant, wäre das die wohl wichtigste Steuerreform in der jüngeren Geschichte Indiens. Nach mehr als zehn Jahren politischem Tauziehen zwischen den großen Parteien des Landes und der 29 Bundesstaaten würde sie das indische Steuersystem auf fast allen Ebenen vereinfachen.
Bisher ist der Subkontinent überzogen aus einem undurchschaubaren Dickicht aus Zoll-, Steuer- und Transportabgaben, die jeder der 29 Bundesstaaten selbstständig festgelegt hat. Hinzu kommen Steuern und Abgaben, die auf Bundesebene anfallen. Das macht den Handel innerhalb des Landes oft komplizierter, als er innerhalb internationaler Freihandelsabkommen ist.
Das merken zum Beispiel deutsche Autobauer wie Volkswagen (Volkswagen vz), Mercedes, BMW oder Audi, die im Land aktiv sind. Die Steuer beim Pkw-Kauf bemisst sich unter anderem an Länge, Hubraum, Bodenfreiheit und Antriebsart. Hinzu kommen Abgaben an das Verkehrsministerium und eine lokale Mehrwertsteuer - beide abhängig davon, in welchem Staat der Verkauf stattfindet. Kommt die GST, könnten alle diese Abgaben dort zusammengefasst werden. Viele Autos würden nicht nur günstiger. Auch der Verwaltungsaufwand für den Verkäufer würde sich erheblich reduzieren.
Bernhard Steinrücke, Hauptgeschäftsführer der deutsch-indischen Handelskammer, bewertet die Pläne der indischen Regierung positiv: "Die einheitliche Umsatz- und Mehrwertsteuer wird für deutsche Firmen in Indien zu einer erheblichen Vereinfachung ihrer Geschäfte führen. Wie in Europa wird der Bundesländer überschreitende Wahrenaustausch beschleunigt und entbürokratisiert."
Noch steht nicht fest, wie hoch die Steuer am Ende ausfallen wird. Die Unterschrift des Präsidenten vom Donnerstagabend hat erst den Weg frei gemacht für ein GST-Komitee, das die Höhe und genaue Funktionsweise ausarbeiten soll. Die meisten Experten gehen davon aus, dass sie am Ende zwischen 16 und 20 Prozent betragen und dem indischen Bruttosozialprodukt ein Plus von einem bis zwei Prozentpunkten pro Jahr verschaffen wird.
Die indische Regierung hat angekündigt, die GST könne bereits zu Beginn des kommenden Haushaltsjahres am 1. April 2017 eingeführt werden. "Ein ehrgeiziges Ziel", schreibt die deutsch-indische Unternehmensberatung Rödl & Partner dazu in einem Artikel./smr/DP/zb

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu BMW AGmehr Nachrichten
19.02.25 |
Börse Europa: Euro STOXX 50 verbucht zum Handelsstart Zuschläge (finanzen.at) | |
18.02.25 |
Pluszeichen in Europa: So steht der Euro STOXX 50 aktuell (finanzen.at) | |
18.02.25 |
Stabiler Handel: Euro STOXX 50 notiert am Dienstagmittag um Nulllinie (finanzen.at) | |
18.02.25 |
Verluste in Frankfurt: LUS-DAX liegt am Dienstagmittag im Minus (finanzen.at) | |
18.02.25 |
Dienstagshandel in Frankfurt: DAX fällt am Mittag (finanzen.at) | |
18.02.25 |
DAX 40-Titel BMW-Aktie: So viel Verlust hätte eine BMW-Investition von vor einem Jahr eingebracht (finanzen.at) | |
17.02.25 |
Börse Europa: Euro STOXX 50 zum Handelsende stärker (finanzen.at) | |
17.02.25 |
Börse Europa: Euro STOXX 50 zeigt sich nachmittags fester (finanzen.at) |
Analysen zu BMW AGmehr Analysen
17.02.25 | BMW Kaufen | DZ BANK | |
13.02.25 | BMW Buy | UBS AG | |
04.02.25 | BMW Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.02.25 | BMW Outperform | Bernstein Research | |
03.02.25 | BMW Sector Perform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 82,32 | -2,23% |
|
Volkswagen (VW) AG Vz. | 97,12 | -3,32% |
|