ROUNDUP: Kapitalanlagebetrug vor Gericht - Angeklagter entschuldigt sich

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wegen Kapitalanlagebetrugs stehen fünf Geschäftsmänner vor dem Landgericht Frankfurt. Die 43 bis 53 Jahre alten Männer sollen Geldanleger in 288 Fällen um insgesamt knapp vier Millionen Euro geschädigt haben. Den Anlegern wurden "Investitionen in zukunftsträchtige Unternehmen" versprochen.

Einer der Angeklagten, der unter anderem als "Präsident" und Aufsichtsratsvorsitzender bei den Firmen tätig war, entschuldigte sich beim Prozessauftakt am Montag bei den geschädigten Anlegern. Er habe immer an den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen geglaubt - zunächst bei den aus Reifengranulat hergestellten Gartenschläuchen, die laut Prospekt für die Fußball-WM in Katar gefertigt werden sollten, und später bei der Serienfertigung preiswerter Autos aus Kunststoff. Das "operative Geschäft" sei in beiden Fällen allerdings nie in Gang gekommen. "Ich hatte keine betriebswirtschaftliche Ausbildung und auch keine technischen Kenntnisse. Das war das Problem", sagte der Angeklagte.

Laut Anklage wurde vor allem am Telefon geworben - zusätzlich wurden Werbebroschüren mit falschen Informationen verteilt. Den größten Teil des ihnen anvertrauten Geldes sollen die Angeklagten verbraucht haben. Die Aktienkäufe endeten in den meisten Fällen mit einem finanziellen Totalschaden für die Anleger.

Die Wirtschaftsstrafkammer hat vorerst zwölf Fortsetzungstermine bis in den November geplant./grh/DP/she