CDAX
16.03.2013 09:25:32
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ROUNDUP: Metall-Arbeitgeber wollen lange Laufzeiten - fast zwei Jahre
Die Verhandlungen für die insgesamt 3,7 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie beginnen am 19. März in den Tarifbezirken Mitte und Bayern. Am 21. März laufen die Gespräche für die 740 00 Beschäftigten im traditionellen Pilottarifbezirk Baden-Württemberg in Esslingen an.
Die Lohnforderung der Metaller ist aus Sicht von Wolf völlig unangemessen und verkennt die wirtschaftliche Lage der Schlüsselbranche. "Viele Unternehmen sind bei Umsatz, Auftragseingang und -bestand noch nicht auf dem Level von 2007. Insbesondere die in den europäischen Märkten tätigen Firmen leiden unter der Eurokrise." Die Produktion der Branche sei im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent geschrumpft.
Insbesondere das letzte Quartal 2012 sei vielerorts schlecht gelaufen, sodass Firmen ihre Investitionsentscheidungen für 2013 auf den Prüfstand stellten. Die Unternehmen seien zudem noch mit 1,3 Prozent Gehaltserhöhung aus dem vorigen Tarifabschluss vorbelastet, sagte der Vorstandschef des Autozulieferers ElringKlinger aus Dettingen/Erms (Kreis Reutlingen).
Der Fokus der IG Metall sei falsch. "Unser Bezugspunkt für die Tarifrunde muss sein, wie die Geschäfte in Deutschland laufen und nicht wie die Unternehmen in Asien und USA abschneiden." Denn nicht alle Mitgliedsfirmen seien Global Player. Die Gewerkschaft müsse die sehr unterschiedliche wirtschaftliche Lage der Unternehmen berücksichtigen und entsprechenden Regelungen im Tarifabschluss zustimmen. "Wir können uns moderate Einmalzahlungen für ein paar Monate und eine Verschiebemöglichkeit der Tabellenerhöhung vorstellen", erläuterte Wolf. Der Chef der IG Metall im Südwesten, Jörg Hofmann, hatte kürzlich jedoch betont, der Instrumentenkasten für Flexibilisierung sei ausreichend gefüllt.
Der Argumentation der IG Metall, die Binnennachfrage in Deutschland müsse durch den Metall-Abschluss weiter angekurbelt werden, lehnt Wolf ab. "Den Konsumzuschlag, die frühere Umverteilungskomponente, halte ich für einen falschen, willkürlich gegriffenen Ansatz." Eine überhöhte Lohnzahl bedrohe Stammarbeitsplätze; denn Spielräume durch den Abbau von Arbeitszeitguthaben und Einschränkungen bei Zeitarbeit und befristeten Verträgen seien häufig bereits ausgereizt. "Wenn die Lohnkosten zu hoch werden, insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen, dann werden Arbeitsplätze ins Ausland abwandern. Die Betroffenen in Deutschland haben dann von der Konsumkomponente gar nichts mehr." Schon jetzt laufe doch die Nachfrage in Deutschland gar nicht schlecht.
Zur Frage eines möglichen Pilotabschlusses in Baden-Württemberg sagte Wolf: "Das kommt immer darauf an, wie sich der Verhandlungspartner dazu stellt. Ich bin da total leidenschaftslos." Wichtig sei ihm, dass - wo auch immer - ein vernünftige Lösung gefunden werde, die den Firmen helfe die konjunkturelle Delle 2013 zu meistern. IG Metall und Südwestmetall hatten sich 2012 in Baden-Württemberg auf eine dann bundesweit übernommene Lohnerhöhung von 4,3 Prozent auf 13 Monate verständigt./jug/DP/zb
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