07.05.2008 09:48:00

ROUNDUP: MLP profitiert von Riesterrente - Feri-Ausschüttung drückt Überschuss

        WIESLOCH (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister MLP  hat im ersten Quartal wegen guter Geschäfte mit Altervorsorgeprodukten bei Umsatz und operativem Gewinn wie erwartet zugelegt. Die Ausschüttung an die Feri-Mitaktionäre drückte dagegen auf den Überschuss, der um ein Drittel zurückging. Auch die Beraterzahl ging leicht zurück. Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiter mit höheren Gesamterträgen als 2007 bei leicht rückläufiger EBIT-Marge.

    An der Börse wurden die Zahlen zunächst verhalten aufgenommen, die Aktie legte leicht unter Marktdurchschnitt zu. Sie dürften der Aktie kaum Impulse geben, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. So hätten die Gesamterlöse im Rahmen der Erwartungen gelegen, die Ertragsseite falle dagegen gemischt aus. Insgesamt legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 158,2 Millionen Euro zu. Damit wurde die Prognose der von dpa-AFX befragten Analysten exakt getroffen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 18 Prozent auf 23,2 Millionen Euro zu und damit stärker als von den Analysten erwartet (Prognose: 22,2 Mio Euro). Die EBIT-Marge verbesserte sich von 13,6 auf 14,7 Prozent.

FERI-AUSSCHÜTTUNG DRÜCKT ÜBERSCHUSS

    "MLP hat nahtlos an das erfolgreiche vierte Quartal angeschlossen und ist deutlich gewachsen", sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg am Mittwoch in Wiesloch. Höher als von Analysten erwartet fiel dagegen auch die Ausschüttung an die Aktionäre der Vermögensverwaltungstochter Feri aus. 7,8 Millionen Euro seien ausgezahlt worden, nach 2,2 Millionen Euro im Vorjahr. MLP hatte Feri im Oktober 2006 zunächst zu 57 Prozent übernommen und ein Jahr später eine Option auf die übrigen Anteile ausgeübt. Der Eigentumsübergang wird aber erst 2011 erfolgen.

    Unterm Strich blieb dem Konzern nur ein Quartalsüberschuss aus fortgeführtem Geschäft von 6,8 Millionen Euro, nach 10,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten dagegen mit einem leichten Anstieg auf 11,2 Millionen Euro gerechnet. Für den Rückzug aus Großbritannien und Spanien fiel noch einmal ein Quartalsverlust von 65.000 Euro an. Vor einem Jahr waren in beiden Ländern noch 1,61 Millionen Euro Minus aufgelaufen. MLP hatte sich im dritten Quartal wegen der anhaltenden Verluste aus beiden Ländern zurückgezogen. Einschließlich des nicht fortgeführten Geschäfts ging der Überschuss von 8,6 auf 6,7 Millionen Euro zurück.

RIESTERFÖRDRUNG BELEBT ALTERVORSORGEGESCHÄFT

    Vor allem das Geschäft mit Altersvorsorgeprodukten legte im Zuge der höheren der Riester-Förderung in Deutschland kräftig zu. Mit 89,2 Millionen Euro setzte MLP hier 44 Prozent mehr um als im ersten Quartal 2007. Die vermittelte Beitragssumme verdoppelte sich von 0,9 auf 1,9 Milliarden Euro. Zum Jahreswechsel war in Deutschland die letzte Stufe bei der Förderung der Riesterrente in Kraft getreten. Die maximal förderfähige Einzahlung wurde von 1.575 auf 2.100 Euro pro Person angehoben. "Wir haben im ersten Quartal eine sehr gute Basis gelegt, um in diesem Jahr weitere Marktanteile in der Altersvorsorge zu gewinnen", sagte Finanzdirektor Andreas Dittmar.

    Wie erwartet schwach entwickelte sich dagegen der Verkauf von Krankenversicherungen. Wegen der Gesundheitsreform seien die neu vermittelten Jahresbeiträge von 16,2 auf 11,9 Millionen Euro zurückgegangen. Die Beraterzahl ging gegenüber Ende Dezember um 11 auf 2.602 zurück. Die Entwicklung der Beraterzahl gilt in der Branche als Indikator für mögliches künftiges Wachstum. Im Gesamtjahr will MLP die Zahl früheren Angaben zufolge erhöhen.

AUSBLICK BEKRÄFTIGT

    Für das Gesamtjahr bekräftigte MLP seinen bisherigen Ausblick. Es werde weiter mit höheren Gesamterträgen als 2007 gerechnet, während die EBIT-Marge wegen der Belastungen aus der Umstellung des Versicherungsvertragsgesetzes und der neuen EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID leicht zurückgehen dürfte. Die Rendite werde aber nicht unter das Niveau von 2006 fallen. Damals lag sie bei 16,2 Prozent, 2007 stieg sie dann auf 17,3 Prozent. Ab 2009 werde dann wieder mit einer Verbesserung der Marge gerechnet.

    Durch die im Zuge der Umstellung erforderliche EDV-Umstellung seien allein die EDV-Kosten der ersten drei Monate von 7,9 auf 10,1 Millionen Euro gestiegen, hieß es. Weitere 3,1 Millionen Euro fielen für die Schulung der eigenen Mitarbeiter an, ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Die wegen der Gesetzesumstellung erforderliche Nachschulung seiner Mitarbeiter habe MLP im ersten Quartal abgeschlossen./fj/sk

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