01.11.2017 11:23:40

ROUNDUP: Novo Nordisk sieht anhaltenden Preisdruck in USA - Vorsichtig für 2018

BAGSVAERD (dpa-AFX) - Der Insulinhersteller Novo Nordisk stellt die Investoren auf ein weiteres Jahr mit verhaltenem Wachstum ein. Grund sind der anhaltende Preisdruck in den USA, aber auch negative Währungseffekte. Dabei zeichnet sich für 2017 immerhin ein besseres Jahr ab als zuletzt erwartet: Nach einem Umsatz- und Ergebnisanstieg in den ersten neun Monaten hob Novo Nordisk seine Jahresziele etwas an.

An der Börse reagierten die Investoren auf die mit Spannung erwartete Prognose für 2018 empfindlich: Die Aktie verlor zuletzt knapp 3 Prozent. Im kommenden Jahr rechnet Novo Nordisk nun zwar mit einem Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich, wie das Unternehmen in Bagsvaerd mitteilte. Allerdings dürften negative Währungseffekte die Dynamik in ähnlichem Maß dämpfen wie schon im laufenden Jahr.

Als weitere Bremse erweist sich aktuell für den Konzern vor allem der hart umkämpfte Insulinmarkt in den USA. Dort machen die zunehmende Konkurrenz durch Generikahersteller sowie Rabattschlachten den Originalproduzenten das Leben schwer. Die Gesundheitskosten pro Kopf in den USA sind im weltweiten Vergleich am höchsten, weshalb dort vor ein paar Jahren ein breit angelegter Kampf von Versicherern aber auch der Politik gegen die Preisvorstellungen der Hersteller begonnen hat.

Nach den Verhandlungen mit seinen Zwischenhändlern in der Pharmaindustrie zeichnet sich für Novo Nordisk nun ab, dass auch das kommende Jahr keine große Erleichterung an der Preisfront bringen wird. Die Dänen legen ihre Hoffnung deshalb vor allem auf neue Produkte wie das Insulin Tresiba. Laut Finanzchef Jesper Brandgaard hofft das Unternehmen auch darauf, im kommenden Jahr einige lukrative Übernahmen abschließen zu können.

In den ersten neuen Monaten dieses Jahres hatte Novo Nordisk die Umsätze mit Tresiba mehr als verdoppeln können. Die Erlöse mit dem Blockbuster Victoza stiegen trotz zunehmender Konkurrenz durch ein Produkt von Eli Lilly um 15 Prozent. Konzernweit erlöste Novo Nordisk 83,7 Milliarden dänische Kronen (rund 11,2 Mrd Euro), das waren 2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Das operative Ergebnis verbesserte sich von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 38,9 Milliarden Kronen. Unter dem Strich erwirtschaftete Novo Nordisk einen Gewinn von 29,9 Milliarden Kronen - knapp 2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Für 2017 zeigte sich der Konzern etwas zuversichtlicher. So wird nun währungsbereinigt mit mindestens einem stagnierenden Umsatz, bestenfalls mit einem Plus von einem Prozent gerechnet. Zuvor war im ungünstigsten Fall noch ein Rückgang von 2 Prozent für möglich gehalten worden. Die Spanne für das operative Ergebnis wird nun bei 0 bis plus 3 Prozent gesehen, die vorherige Prognose hatte noch minus 3 bis plus 1 Prozent gelautet. Auch hier werden Währungseffekte ausgeklammert./tav/mne//oca

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