23.10.2023 09:26:56
|
ROUNDUP: UN-Nothilfebüro drängt auf Treibstoff für Gazastreifen
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen ist nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen noch immer kein dringend benötigter Treibstoff in das Palästinensergebiet gebracht worden. Ohne Treibstoff würden die Menschen im Gazastreifen, darunter Kinder und Frauen, weiter "stranguliert", warnte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung in der Nacht zum Montag.
Treibstoff wird unter anderem zum Weiterbetrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt. Das UNRWA werde seine Reserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen, warnte das UN-Nothilfebüro Ocha in der Mitteilung.
Israel hat jedoch die Sorge, der Treibstoff könnte in die Hände der Hamas fallen und für Terrorangriffe missbraucht werden. Bisher hat das Land nur der humanitären Lieferung von Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente zugestimmt. Nach Angaben der israelischen Cogat-Behörde, wird jeder Wagen von israelischen Sicherheitsbeamten kontrolliert, bevor er die Grenze überquert. Ein Regierungssprecher sagte am Sonntag: "Ich möchte betonen, dass wir in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass (...) die Hamas diese humanitären Korridore nicht nutzt, um Kriegsmaterial zu schmuggeln."
Die am Wochenende angelaufenen Hilfslieferungen in dem von Israel abgeriegelten Gazastreifen mit gut zwei Millionen Einwohnern kommen generell nur langsam voran. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths fuhr am Sonntag ein zweiter Konvoi aus 14 vor allem mit Arznei- und Lebensmitteln beladenen Lkw nach Gaza hinein. Er sprach von einem weiteren "Hoffnungsschimmer".
Am Vortag hatte die erste Lieferung seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober die Grenze passiert. Nach Einschätzung der UN wären zur Versorgung der Menschen rund 100 Lastwagenladungen täglich nötig./ln/DP/zb

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!