Preisexplosion 21.02.2014 11:40:00

RTR-Chef: Kunden müssen mit Füßen abstimmen können

Johannes Gungl, zuvor über zehn Jahre im Mobilfunk tätig (zuletzt bei "Orange"), will für mehr Transparenz und damit mehr Wettbewerb im Telekommarkt sorgen. "Die Kunden müssen mit den Füßen abstimmen können", kritisierte er zu komplizierte Anbieterwechsel bei seiner Antrittspressekonferenz.

Ein Dorn im Auge sind ihm zum Beispiel die Kosten für die Rufnummernmitnahme und die Dauer des Nummernaustausches von 20 Minuten. "Das geht auf Knopfdruck", so Gungl, der sich als "Mann aus der Praxis" bezeichnet. Auf europäischer Ebene hofft er auf eine Regelung für die Mitnahme von Mailadressen, dies könne sich möglicherweise noch vor der EU-Wahl am 25. Mai 2014 ausgehen.

Zu den jüngsten Preissteigerungen im Mobilfunk meinte Gungl heute, Freitag: "Das ist ein bisschen ein Sorgenkind. Wir wissen noch nicht, ob die Steigerungen nachhaltig sind." Fakt sei jedenfalls, dass es nach der Marktkonsolidierung - sprich der Reduktion von vier auf drei Mobilfunknetzbetreiber - zu "deutlichen Preissteigerungen" gekommen sei.

Die Marktanteile haben sich zuletzt nur minimal verschoben. Marktführer A1 (Telekom Austria) verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozentpunkten auf 5,74 Millionen Kunden. T-Mobile, Tochter der Deutschen Telekom, kam auf plus 0,1 Prozentpunkte und hat 4,09 Millionen Nutzer. "3", Tochter des chinesischen Mischkonzerns Hutchison, legte um 0,7 Prozentpunkte auf 3,38 Millionen Teilnehmer zu.

In der Diskussion um die Tariferhöhungen der vergangenen Monate hat A1 heute, Freitag, betont, dass die Preiserhöhung beim Yesss! Complete im Jänner auf das Auslaufen des Aktionspreises zurück zu führen sei und es weiterhin einen SIM Only-Tarif gibt (von vorher zwei).

Als Schwerpunkt seiner fünfjährigen Geschäftsführertätigkeit bei der RTR sieht Gungl den Breitbandausbau. So soll es klare Rahmenbedingungen für die Mitbenutzung von Infrastruktur geben - zum Beispiel für die Anbindung von Mobilfunkmasten an das Glasfasernetz.

An die Mobilfunkkunden appelliert er, den Tarifkalkulator der Arbeiterkammer (AK) auf deren Homepage zu nutzen. Eine AK-Studie habe gezeigt, dass zwei Drittel der Nutzer im falschen Tarif unterwegs sind. An die Mobilfunker richtete er den Wunsch, dass die Mitarbeiter in den Hotlines mehr Kompetenzen für Kulanzregelungen erhalten sollen.

stf/tsk

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