25.05.2015 17:22:45

Russland verweigert CDU-Außenpolitiker Wellmann die Einreise

Russland hat dem CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann offenbar wegen seiner Ukraine-freundlichen Haltung die Einreise verweigert. Wellmann wurde nach eigenen Angaben am Sonntagabend auf dem internationalen Flughafen Moskau-Scheremetjewo abgewiesen. Die Bundesregierung legte Protest ein: Die Einreiseverweigerung sei "unverständlich und inakzeptabel", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin.

   Wellmann ist Vorsitzender der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe; im Mai 2014 war er für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) als Wahlbeobachter in der Ukraine. In Moskau war er zu Gesprächen verabredet, "bei denen es um die Zukunft der Ukraine - gerade ausdrücklich unter Einbeziehung der Russen - gehen sollte", wie er dem Berliner Kurier sagte.

   Der Abgeordnete berichtete mehreren Medien, die Einreise nach Russland sei ihm bis 2019 verboten worden. Er habe nach Berlin zurückfliegen müssen. Focus Online sagte Wellmann, er vermute, dass es eine "Gegensanktionsliste auf russischer Seite zu den Sanktionen der EU gibt". Und auf dieser Liste sei er als Berichterstatter seiner Fraktion für Russland wohl gelandet. Wellmann nannte die Einreiseverweigerung völlig unverständlich. Der Bild-Zeitung sagte er, er habe sich immer wieder für den Ausgleich mit Russland eingesetzt.

   Die Bundesregierung erwarte die Aufhebung der Einreiseverweigerung, erklärte der Sprecher des Auswärtigen Amtes. Aus dem Ministerium hieß es, die Bundesregierung habe in Moskau und bei der russischen Botschaft in Berlin protestiert. Der deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, sei "unverzüglich" im russischen Außenministerium vorstellig geworden.

   Im Zuge des Ukraine-Konfliktes hatten die USA und die EU Sanktionen gegen Moskau verhängt und zahlreichen russischen Vertretern die Einreise verboten. Der Westen wirft Russland vor, die prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine militärisch zu unterstützen. Der Kreml weist bestreitet dies.

Dow Jones

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