Dividende von zwei Euro |
05.03.2013 14:20:42
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RWE hat sich vom Atomwende-Einbruch erholt und verdient mehr
DEA GEHÖRT SEIT 1988 ZUM KONZERN
RWE Dea hatte 2011 mit Öl und Gas knapp zwei Milliarden Euro Umsatz und einen Gewinn nach Steuern von 197 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Hamburger Gesellschaft hatte RWE 1988 von der deutschen Texaco übernommen. Details und Durchführung des Dea-Verkaufs sind noch offen. Terium wollte sich nicht festlegen, ob das Unternehmen komplett oder in Teilen veräußert werde. "Das ist kein Befreiungsschlag", betonte Terium. "Wir geben auch Ertragskraft ab. Dea ist ein gutes Unternehmen."
Einen Zeitplan oder Preisrahmen für den Großverkauf nannte der RWE-Chef ebenfalls nicht. RWE leidet unter einem hohen Schuldenstand von derzeit 33 Milliarden Euro. Grund sind unter anderem stark gestiegene Lasten für Pensionsrückstellungen wegen des niedrigen Zinsniveaus. "Wir müssen drastisch sparen", sagte Terium. "Und wir werden in Zukunft deutlich weniger Mitarbeiter beschäftigen."
ERGEBNIS 2012 DEUTLICH VERBESSERT
Von den aktuell gut 70.000 Vollzeitstellen sollen in drei Jahren rund 5.000 abgebaut werden. Dabei gilt für zwei Jahr eine Garantie gegen betriebsbedingte Kündigungen. Im laufenden Jahr konzentriert sich RWE nach Teriums Worten außerdem auf den Verkauf seiner tschechischen Gastochter Net4Gas. Ein Gesamtvolumen für seine Verkaufspläne wollte Terium nicht mehr nennen. Bisher hatte RWE Unternehmen ein Volumen von sieben Milliarden Euro angegeben.
Für 2012 präsentierte der Essener Versorger einen deutlich verbesserten operativen Gewinn. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um ein Zehntel auf 9,3 Milliarden Euro zu. Der durch Sondereinflüsse wie hohe Abschreibungen auf niederländische Kraftwerke geprägte Gewinn lag unterm Strich bei 1,3 Milliarden Euro (minus 28 Prozent). RWE plant - wie bereits vorab angekündigt - eine Dividendenausschüttung von zwei Euro je Aktie. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 53,3 Milliarden Euro zu. Im laufenden Jahr rechnet RWE mit einem operativen Ergebnis von rund 9 Milliarden Euro und einem um Einmaleffekte bereinigten Nettoergebnis auf der Höhe von 2012 (rund 2,5 Mrd Euro).
NEUVERHANDLUNG DER GAZPROM-VERTRÄGE
Dabei wirkten sich 2013 bereits die deutlich geringeren Erträge aus konventionellen Kraftwerken, vor allem Gaskraftwerken aus, sagte Terium. Diese Einbußen würden aber im laufenden Jahr noch abgefedert, weil RWE mit hohen Zusatzeinkünften aus der Neuverhandlung der Gaslieferverträge mit dem wichtigsten RWE-Gaslieferanten Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)) in der ersten Jahreshälfte rechne. Nach 2013 sehe die Situation wegen der deutlich zurückgehenden Börsenstrompreise aber "deutlich schwieriger" aus, meinte Terium.
/rs/DP/zb
Das Ölgeschäft erfordert - auch angesichts weltweit immer schwerer abbaubarer Ressourcen - hohe Investitionen. Die will RWE offensichtlich eher im Kerngeschäft, der Stromproduktion, tätigen. Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten gut an. Das RWE-Papier legte zuletzt knapp vier Prozent zu und setzte sich damit an die DAX-Spitze.
OPERATIVER GEWINN STEIGT DEUTLICH
Der Essener Versorger präsentierte am Dienstag einen deutlich verbesserten operativen Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um ein Zehntel auf 9,3 Milliarden Euro zu. Für 2013 sind rund 9 Milliarden Euro angepeilt. Das für die Dividendenberechnung entscheidende nachhaltige Nettoergebnis blieb mit knapp 2,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. RWE plant eine Dividende von zwei Euro pro Aktie, was einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent entspricht. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 53,3 Milliarden Euro zu.
INVESTITIONEN SOLLEN GEKÜRZT WERDEN
RWE beschäftigte Ende 2012 gut 70.000 Menschen - rund 1.800 weniger als ein Jahr zuvor. Zum Schuldenabbau plant RWE Einsparungen in Milliardenhöhe. Mit dem bereits angekündigten Programm "RWE 2015" wolle der Konzern über alle Bereiche "die Ärmel hochkrempeln", sagte Konzernchef Peter Terium laut Geschäftsbericht. Allein mit den Maßnahmen bis 2014 solle die jährliche Ertragsbasis um eine Milliarde Euro verbessert werden.
Auch bei den Investitionen gebe es Kürzungen. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien werde RWE langsamer vorankommen als bisher geplant. Neue Gas- oder Kohlekraftwerke seien derzeit nicht geplant. Die Investitionen gingen 2012 um rund ein Fünftel auf 5,5 Milliarden Euro zurück.
GASGESCHÄFT LEIDET UNTER ALT-VERTRÄGEN
RWE mit seinen zahlreichen Braunkohlekraftwerken profitiert von den derzeit sehr niedrigen Preisen für CO2-Verschmutzungsrechte. Im Gasgeschäft leidet der Konzern aber bei seinem wichtigsten Lieferanten Gazprom weiter unter verlustbringenden alten Langzeitkontrakten. Hier läuft ein Schiedsverfahren, das in der ersten Jahreshälfte Klarheit bringen soll, wie Terium laut Manuskript sagte. Der RWE-Konkurrent Eon hatte bereits neue Verträge mit Gazprom durchgesetzt.
/rs/DP/zb
ESSEN (dpa-AFX)
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