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Versorgungskrise 14.06.2023 16:49:00

SAFRAN-Aktie gibt nach: Teilemangel wird laut SAFRAN-Chef noch länger anhalten

SAFRAN-Aktie gibt nach: Teilemangel wird laut SAFRAN-Chef noch länger anhalten

"Wir müssen jeden Tag darum kämpfen, die (nötigen) Teile zu bekommen. Das gilt für SAFRAN und auch für die gesamte Branche", sagte SAFRAN-Chef Olivier Andriès der "Financial Times" (Mittwoch). "Wir kommen aus der beispiellosen Nachfragekrise des Jahres 2020." Jetzt sei die Nachfrage wieder da, aber es gebe eine noch nie dagewesene Angebotskrise. "So etwas haben wir noch nie erlebt", sagte der Manager. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte bereits Anfang Mai gesagt, dass die Engpässe in der Branche bis 2024 oder gar bis 2025 anhalten könnten.

SAFRAN baut im Gemeinschaftsunternehmen CFM mit dem US-Konzern General Electric Triebwerke für die Mittelstreckenjets von Airbus und Boeing. Während die Leap-Antriebe von CFM bei jeder Boeing 737 Max zum Einsatz kommen, haben sie bei der Airbus' Modellfamilie A320neo einen Marktanteil von etwa der Hälfte. Die Airbus-Kunden können sich zwischen dem Leap-Triebwerk und dem Getriebefan-Antrieb der Raytheon-Technologies-Tochter (Raytheon Technologies) Pratt & Whitney entscheiden, an dem auch der Münchner Triebwerkshersteller MTU (MTU Aero Engines) mitarbeitet.

Die Engpässe bei wichtigen Bauteilen und Materialien dürfte den Ausbau der Flugzeugproduktion bremsen. "Ich würde gerne sagen, dass es in drei Monaten vorbei sein wird", sagte Andriès. "Aber das ist nicht wahr... es wird andauern." Die Unternehmen der Branche hatten in der Corona-Krise tausende Arbeitsplätze abgebaut. Nun tun sie sich schwer damit, genügend neue Mitarbeiter zu finden.

Folgen für die Flugzeugproduktion haben auch die Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Um seine Rohstoffbeschaffung zu diversifizieren, hat SAFRAN zusammen mit Airbus und Tikehau Capital Anfang des Jahres den französischen Stahlteilehersteller Aubert & Duval gekauft. Allerdings bezieht SAFRAN weiterhin Titan aus Russland. Das Metall fällt bisher nicht unter die Sanktionen. Ein Wechsel des Lieferanten brauche Zeit, sagte Andriès. Grund sei die komplizierte Zertifizierung von Materialien, die für kritische Flugzeugteilen verwendet würden.

Die SAFRAN-Aktie verliert an der EURONEXT in Paris zeitweise 0,59 Prozent auf 138,46 Euro.

/stw/mis/jha/

LONDON/PARIS (dpa-AFX)

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Bildquelle: Thomas Garza / Turbomeca / Safran

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