SAP Aktie
WKN: 879535 / ISIN: US8030542042
Bilanz |
23.10.2025 11:27:00
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SAP wird vorsichtiger - Cloud-Wachstum schwächer als erwartet - Aktie klettert dennoch
Unternehmenschef Christian Klein bemühte sich jedoch, größere Sorgen zu zerstreuen. Die Pipeline anstehender Abschlüsse für das vierte Quartal sehe gut aus - auch bei den zuletzt auf die Bremse tretenden öffentlichen Kunden in den USA, wo das Geschäft bereits wieder anziehe.
Schwaches Umfeld
Finanzchef Dominik Asam sprach laut Mitteilung von einem unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Bereits vor dem dritten Quartal hatten sowohl US-Behörden als auch Industriefirmen weniger Interesse an neuen Vertragsabschlüssen gezeigt. Das habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt, hieß es vom Management.
Insgesamt rechnet das Management aber nicht damit, dass die aktuelle Flaute schwere Blessuren in den Zahlen hinterlässt. Klein blieb dabei, dass sich das Umsatzwachstum bis 2027 beschleunigen solle.
Beim operativen Ergebnis strebt SAP nun aber das obere Ende der bisher angepeilten Bandbreite von währungsbereinigt 26 bis 30 Prozent Plus an. Bereits zur Jahreshälfte hatten sich Analysten hier Luft nach oben ausgerechnet, waren da aber noch vertröstet worden. Das vierte Quartal ist bei SAP das weitaus wichtigste im Jahresverlauf, in dem ein Großteil des Geldes verdient wird.
Auch beim Barmittelzufluss werden die Walldorfer optimistischer. Statt rund 8 Milliarden Euro Free Cashflow sollen es nun zwischen 8,0 und 8,2 Milliarden werden.
In den drei Monaten Juli bis September legte der Cloudumsatz bei den Walldorfern um 22 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro zu - das war aber etwas weniger als von Fachleuten erwartet. Dabei bremste wie erwartet der schwache Dollar das Abschneiden deutlich und kostete 5 Prozentpunkte Wachstum.
Im Zuge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hatte sich der Greenback gegenüber anderen Währungen deutlich abgeschwächt. Jeder Cent Verschlechterung beim Euro-Dollar-Wechselkurs kostet SAP in der Umrechnung nach früheren Angaben von Finanzer Asam rund 30 Millionen Euro Umsatz. Denn die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Markt für die Nordbadener.
Der Gesamtumsatz stieg im Quartal um sieben Prozent auf 9,08 Milliarden Euro. Beim um Sonderposten bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern gab es ein Plus von 14 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Das war etwas mehr als von Experten gedacht. Unter dem Strich lag der Nettogewinn 42 Prozent höher bei 2,05 Milliarden Euro.
So reagiert die SAP-Aktie
Die Anleger haben sich am Mittwoch mit der Einordnung des Quartalsberichts und der Geschäftssignale von SAP sehr schwergetan. Zunächst ging es an der Börse am frühen Morgen um bis zu 3 Prozent aufwärts. Im Bereich der 100-Tage-Durchschnittslinie folgte dann jedoch die Kehrtwende auf aktuell minus 2,3 Prozent.
Die Aktien der Walldorfer haben sich am heutigen Tageshoch von gut 244 Euro allerdings seit Mitte des Vormonats um 16,5 Prozent erholt, während der deutsche Leitindex DAX in diesem Zeitraum derweil um rund drei Prozent zulegte.
SAP wurde wegen der aktuell zurückhaltenderen Kunden vorsichtiger bei seinen Zielen für das Jahreswachstum. Analysten zogen gerade nach der Telefonkonferenz aber ein positives Fazit und bleiben optimistisch.
Der Anstieg des Current Cloud Backlog, also die vertraglich zugesicherten Clouderlöse in den kommenden 12 Monaten, habe am oberen Ende der Markterwartungen gelegen, schrieb UBS-Experte Michael Briest. SAP-Chef Christian Klein habe zudem Besserung bei der Berechenbarkeit in den vergangenen Monaten signalisiert. Die Walldorfer stapelten zwar für das Cloud-Geschäft 2025 etwas tiefer, ab dem kommenden Jahr soll es dann aber wieder eine Belebung geben.
Nicolas David von Oddo BHF hob sogar sein Kursziel auf 292 Euro an. In der Telefonkonferenz habe das Management positive Signale für die Abschlusspipeline im vierten Quartal gesendet, schrieb er. Es sei also davon auszugehen, dass das Cloud-Wachstum 2026 anzieht. Die SAP-Führung sei optimistischer als noch im Juli.
SAP-CEO sieht "gesunde" Pipeline für wichtiges Schlussquartal
SAP-Chef Christian Klein ist trotz einer leichten Abschwächung von Cloud-Umsatz und Cloud-Auftragsbestand im dritten Quartal optimistisch für den Rest des Jahres und darüber hinaus. "Die Pipeline sieht sehr gesund aus", sagte er im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Er sei zuversichtlich, "dass wir ein gutes viertes Quartal haben werden und hoffentlich einen sehr guten Ausblick für nächstes Jahr geben können".
Das vierte Quartal ist von großer Bedeutung bei SAP, "weil es bereits 80 Prozent der Cloud-Erlöse für nächstes Jahr bestimmt", so der Manager. Der Konzern hatte am Vorabend ein währungsbereinigtes Wachstum des Current Cloud Backlog (CCB), der die gesicherten Aufträge auf Sicht eines Jahres beziffert, von 27 Prozent gemeldet nach 28 Prozent im zweiten Quartal. SAP hatte eine Abschwächung im zweiten Halbjahr angekündigt, jetzt zeigte sich Klein aber zuversichtlicher als damals. Ein Wachstum von 25 Prozent würde er nun als Enttäuschung ansehen, hatte er am Vorabend gesagt.
Sicher müsse SAP das anvisierte Wachstum erst einmal abliefern, so Klein gegenüber Dow Jones weiter. "Aber es ist alles da, es liegt an uns und unserer Ausführung". Die Kunden könne SAP - auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz - dabei unterstützen, die Kosten zu optimieren und die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.
Im XETRA-Handel verlieren die SAP-Aktien zeitweise 2,79 Prozent auf 230,25 Euro.
WALLDORF (dpa-AFX) / DOW JONES

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