07.10.2016 16:03:47
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Schäuble: Haben bei G20 nicht über einzelne Institute gesprochen
Von Andreas Kißler
WASHINGTON (Dow Jones)-- Die Lage der Deutschen Bank war nach Angaben von Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kein explizites Thema bei den Beratungen der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Washington.
"Wir haben in dem G20-Minister- und Notenbankgouverneurtreffen nicht über einzelne Bankinstitute gesprochen", sagte Schäuble auf eine Frage bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. "Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern." Fragen dazu könnten ihn "nicht nerven", betonte Schäuble. Das Thema sei aber nicht Gegenstand der Pressekonferenz.
Schäuble übte allerdings Kritik an jüngsten Aussagen des IWF zu den Banken. Er nehme immer sehr ernst, was der IWF sage. "Aber für die Aufsicht, Regulierung und Restrukturierung von Banken in Europa haben wir eine Menge von Institutionen, die dafür verantwortlich sind", hob der deutsche Finanzminister hervor. "Es ist nicht an der Weltbank oder anderen internationalen Organisationen, Banken zu beaufsichtigen."
Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 hatten sich am Donnerstagabend zu Beratungen in der US-Hauptstadt getroffen. Im Vorfeld der Gespräche war gesagt worden, dass es dabei auch um den Zustand des Finanzsystems gehen solle, auch angesichts der jüngsten Probleme bei der Deutschen Bank.
Deutschland ärgert sich über den IWF Aussagen des IWF zum Zustand des größten deutschen Geldhauses hatten am Vortag aber zu großer Verärgerung auf deutscher Seite geführt. Der IWF-Kapitalmarktexperte Peter Dattels hatte Deutschlands größter Bank bei einer Pressekonferenz in Washington geraten, ihren Umbau weg von einem "überholten Geschäftsmodell" zu beschleunigen, das sich stark auf große Portfolien an Vermögenswerten stützt. Wie viele andere Banken in Europa müsse auch die Deutsche Bank ihre Investoren davon überzeugen, dass ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig ist, und dass sie die operativen Risiken, die aus den Rechtsstreitigkeiten drohen, angegangen hat.
Nach den Aussagen hatte der deutsche IWF-Exekutivdirektor Steffen Meyer beim Währungsfonds protestiert. In der deutschen Delegation war von "Riesenärger" die Rede.
Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist jüngst stark gesunken. Angesichts einer drohenden Milliardenstrafe aus den USA, eines schwachen Kapitalpolsters und des problematischen Niedrigzinsumfeldes sorgen sich offenbar immer mehr Investoren um die Überlebensfähigkeit der Bank.
Schäuble verwies bei der Pressekonferenz am Freitag aber allgemein darauf, dass die Ausgangslage für die Finanzbranche nach seiner Überzeugung besser ist als bei Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. "Wir haben in den Jahren seit der Finanzkrise viele Lehren gezogen", konstatierte er. "Aber wir sind nicht so überheblich, dass wir glauben, weil wir Erfahrungen aus der Vergangenheit ziehen, alle Entwicklungen für die Zukunft schon vorherzusehen."
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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October 07, 2016 09:33 ET (13:33 GMT)
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