15.10.2017 14:22:40
|
Schäuble warnt Staaten vor Selbstzufriedenheit und Protektionismus
WASHINGTON (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die Staatengemeinschaft angesichts der positiven Wachstumszahlen weltweit vor Selbstzufriedenheit gewarnt. "Wir können es uns nicht leisten, zu optimistisch zu sein oder die Risiken und Herausforderungen aus den Augen verlieren, vor denen wir immer noch stehen", sagte Schäuble am Samstag in Washington vor dem Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds (IWF) dem Redemanuskript zufolge: "Kurzfristig bleiben Unsicherheiten bestehen."
Dazu gehörten auch politische Unsicherheiten in mehreren großen Volkswirtschaften. Die Schuldenstände seien zu hoch. Längerfristig gebe es die Herausforderung eines schwachen Produktivitätswachstums und der Alterung der Bevölkerung. Die Volkswirtschaften müssten ihre Widerstandskraft stärken, Reformen vorantreiben und einen Puffer schaffen für die nächsten Krise. "Das ist nicht die Zeit für globale Nachfrageimpulse", warnte Schäuble, der nach acht Jahren als Finanzminister aufhört und Bundestagspräsident werden soll.
Ohne US-Präsident Donald Trump und dessen "America-first"-Politik zu nennen, sagte Schäuble: "Wir sollten uns alle Sorgen machen über das langsame Wachstum des Welthandels und die wachsende Rhetorik gegen Freihandel." Beides sei eine Bedrohung für den gemeinsamen wirtschaftlichen Wohlstand. Der Handel habe Millionen von Menschen die Möglichkeit gegeben, aus der Armut herauszukommen. Er habe Stabilität gebracht und Wohlstand auf der ganzen Welt sowie die globale Zusammenarbeit gefördert. "Wir brauchen mehr Offenheit, nicht weniger", sagte Schäuble./sl/DP/men

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!