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18.06.2013 21:29:59

Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Protesten in Brasilien - Eingeforderter Rechtsstaat

Ravensburg (ots) - Was manche Blätter oder Online-Medien zu Brasilien schreiben, bedient Klischees. Für diese Medien passt es perfekt, dass die Proteste just mit dem Fußball-Confed-Cup zusammenfallen. Wir können die Uhr danach stellen, wann die ersten Stimmen hierzulande laut werden, die die WM 2014 in Deutschland abhalten lassen wollen.

Doch worum geht es im Kern des öffentlichen Aufruhrs? Das Land hat in den vergangenen Jahren enorme wirtschaftliche Fortschritte gemacht. Die politische Entwicklung hat aber mit der wachsenden Mittelschicht nicht standgehalten. Die Politikerkaste ist seit der Rückkehr zur Demokratie 1985 fast ununterbrochen an der Macht. Korrupte Ex-Präsidenten verfügen weiterhin über enormen Einfluss.

Das Riesenland muss sich reformieren. Die Demonstranten, die kaum einer politischen Richtung zuzuordnen sind, wollen in einem modernen Rechtsstaat leben. Sie sind es satt, fast täglich von neuen Korruptionsfällen lesen zu müssen. In einer solchen Gemengelage sind Erhöhungen von Bustickets oder die Vorbereitungen zur Fußball-WM Auslöser von Protest, nicht aber dessen Ursache.

Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2

Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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