03.02.2014 18:18:34
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Schwacher Autoabsatz in den USA wird zur PR-Herausforderung
Von Jürgen Hesse
Autoverkäufer werden diesen Januar in Amerika in unguter Erinnerung behalten. Erst machte der scharfe Wintereinbruch es vielen Verkäufern schwer, ihren Arbeitsplatz überhaupt zu erreichen. Und dann blieben die Käufer weg. Nach dem langen Aufwärtstrend im vergangenen Jahr hat der Automarkt in den USA im Januar 2014 eine Winterpause eingelegt.
Doch während die Autoverkäufer Däumchen drehten, hatten die Öffentlichkeitsarbeiter viel zu tun. Es galt, die schwachen Absatzzahlen zu erklären. Für Ford war die Situation eindeutig: Wo sich der Schnee türmte und arktische Temperaturen herrschten, seien die Käufer weggeblieben. In menschenfreundlichen Klimaregionen der Westküste seien die Verkaufszahlen dagegen gestiegen, sagte Ford-Manager John Felice. Insgesamt verkaufte Ford sieben Prozent weniger, Marktführer General Motors (GM) sogar 12 Prozent.
Ein solch schlechtes Abschneiden der Konkurrenz nutzte der dritte der großen drei US-Hersteller als Steilvorlage: Chrysler-Verkaufschef Reid Bigland stellte mit Genugtuung fest, dass nur die Autohäuser der Wettbewerber unter dem schlechten Wetter gelitten hätten. Denn der jetzt zum Fiat-Konzern gehörende Hersteller schaffte im Januar ein Verkaufsplus von 8 Prozent. Nissan toppte das sogar mit einem zwölfprozentigen Wachstum. Chrysler verwies zur Begründung auf den Erfolg der eigenen Fahrzeugpalette. Vier Modelle hätten ihr bestes Verkaufsergebnis erzielt.
Dave Winslow von der Internetplattform Dealer.com sprang Chrysler zur Seite, kochte dabei aber sein eigenes Süppchen. Winslow glaubt nicht, dass der harte Winter ein Hindernis für Autokäufer war. Die Kunden würden sich heutzutage von zuhause aus über die neuesten Autos informieren. Ins Autohaus gingen sie nur für ein oder zwei Probefahrten, sagte der für die digitale Strategie von Dealer.com verantwortliche Manager.
Die deutschen Hersteller blieben mit ihren Verkaufszahlen im Mittelfeld. Audi schaffte ein Mini-Absatzplus von 0,4 Prozent.
Schlusslicht war allerdings wieder einmal Volkswagen - und hier wollte die PR-Abteilung auch nichts mehr beschönigen. Volkswagen versuchte nicht einmal, sich hinter dem scharfen Winter zu verstecken, sondern verwies zur Erklärung des Absatzeinbruchs um fast ein Fünftel auf auslaufende Modellreihen. Hoffnung setzt der dennoch an die Weltspitze strebende VW-Konzern nur auf die bevorstehende Markteinführung des neuen Golf und auf seine Werbekampagne im Umfeld des Super Bowl. Der Werbespot "Wings" soll das "Bewusstsein" der Amerikaner dafür schärfen, wie zuverlässig und langlebig Volkswagen-Autos sind.
Die Hoffnung nicht aufgeben will auch Marktführer GM. Nach dem schwachen Januar glaubt der US-Konzern weiterhin an ein glänzendes Jahr 2014. Der Januar habe annualisiert einen branchenweiten Absatz von nur 15,3 Millionen Fahrzeugen gebracht, hieß es in einer Mitteilung. Dennoch rechnet GM fest damit, dass es im gesamten Jahr 16 oder sogar 16,5 Millionen Fahrzeuge werden. Und das wäre dann der höchste Wert seit dem Jahr 2007.
Mitarbeit: John Kell
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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February 03, 2014 11:47 ET (16:47 GMT)
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