Operativer Verlust |
02.11.2021 16:01:00
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Shop Apotheke wird für 2021 noch vorsichtiger - Aktie deutlich gefragt
Für 2021 rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzwachstum um rund 10 Prozent, wie Shop Apotheke bei der Vorlage ausführlicher Quartalszahlen am Dienstag im niederländischen Venlo mitteilte. Dies liegt am unteren Ende der bislang in Aussicht gestellten Spanne von 10 bis 15 Prozent.
Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) erwartet das Management rote Zahlen: Die bereinigte operative Marge dürfte nun bei etwa minus einem Prozent liegen. Zuvor wollte Shop Apotheke hier noch die Gewinnschwelle erreichen. Der Konzern hatte seine Jahresziele bereits im Juli schon einmal wegen Engpässen bei Auftragsabwicklung und Arbeitskräften deutlich gesenkt.
Michael Heider vom Analysehaus Warburg Research wertete die Margenprognose des Unternehmens als enttäuschend. Wachstumstreiber bleibe jedoch die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland.Auch Konzernchef Feltens baut auf diese technische Neuerung: "2022 ist mit der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland ein besonderes Jahr für uns." Diesen Schritt hatte das Unternehmen laut Feltens ursprünglich schon bei seiner Gründung vor 20 Jahren erwartet. Im kommenden Jahr gehe es darum, Marktanteile zu sichern und zu gewinnen. Dies gehe nicht ohne entsprechende Investitionen in den Markt. Das Unternehmen wolle auf seinen klaren Wachstumspfad zurückkommen. "Da müssen wir das Marketing wieder hochfahren."
Shop Apotheke habe die ersten Bestellungen mit E-Rezepten von Kunden bereits ausgeliefert. Indes würden noch nicht alle Ärzte die technische Voraussetzung erfüllen. "Wir erwarten, dass dann ab Mitte nächsten Jahres in Deutschland fast alle Rezepte für die gesetzlich Versicherten elektronisch ausgestellt werden."
Die Aktie des Unternehmens hatte im vergangenen Jahr in der Corona-Pandemie noch zu den Gewinnern an der Börse gehört: Mit einem Plus von gut 240 Prozent auf rund 148 Euro war das Papier der Favorit im MDAX, aus dem es mittlerweile absteigen musste. Bis Februar 2021 war der Kurs sogar auf den Rekordwert von 249 Euro gestiegen. Seitdem hakt es jedoch, auch wegen der schleppenden Einführung des E-Rezeptes.
Derweil zogen im dritten Quartal Probleme in der Logistik das Unternehmen operativ in die Verlustzone. Ein angespannter Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort im niederländischen Sevenum hatten zuletzt zu Logistikproblemen geführt. Das um bereinigte operative Ergebnis betrug minus 2,2 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Shop Apotheke hier noch einen operativen Gewinn von 4,2 Millionen Euro ausgewiesen. Unter dem Strich schreibt der Konzern weiterhin rote Zahlen.
Der Umsatz ging - wie bereits seit der Veröffentlichung der Eckdaten im Oktober bekannt - im dritten Quartal leicht auf knapp 238 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen habe die Kapazitätsengpässe überwunden, sagte Feltens.
Während das Unternehmen in den ersten neun Monaten rund ein Fünftel mehr mit nicht-verschreibungspflichtigen Produkten erlöste, ging der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten aufgrund des Bonusverbots in Deutschland um gut 30 Prozent zurück. Seit Mitte Dezember 2020 dürfen Online-Apotheken keine Rabatte mehr auf rezeptpflichtige Medikamente geben.
An der Börse ging es dennoch deutlich aufwärts. Die Aktie legt zeitweise um 6,48 Prozent auf 138,10 Euro zu und ist damit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDAX. Allerdings hat das Papier seit Jahresanfang einen Kursverlust von rund zehn Prozent zu verzeichnen.
VENLO (dpa-AFX)
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