Siemens rechnet mit gutem Schlussquartal - keine Zukäufe bei Medical geplant

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Münchner Siemens -Konzern rechnet mit einem Schlussspurt zum Ende des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 (Ende September). "Unser operatives Geschäft wird sich im laufenden Quartal nach dem Rückgang im dritten Quartal wieder deutlich verbessern", sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser der Zeitung "Euro am Sonntag". "Unsere Geschäftsbereiche sollten einen operativen Gewinn in der absoluten Größenordnung des zweiten Quartals schaffen." Im zweiten Quartal hatte Siemens hier ein Ergebnis von 1,964 Milliarden Euro eingefahren. "Die Umsatzentwicklung ist intakt. Wir sehen keine Wolken am Konjunkturhorizont. Auf Ebene des Nettogewinns wollen wir allerdings derzeit keine konkreten Ausagen treffen."

 

    Nach der Trennung von der Autozuliefersparte VDO und dem milliardenschweren Zukauf der US-Medizintechnik-Firma Dade Behring  Ende Juni plane Siemens für die Sparte Medical zunächst keine Zukäufe mehr, sagte Kaeser. "Der Zukauf war nötig, um uns im Wachstumsbereich Diagnostik zu komplettiere. Wir haben mit Dade Behring den Schlussstein in ein Mosaik gesetzt. Zumindest in den nächstenzwei Jahren sind keine größeren Akquisitionen auf diesem Gebiet zu erwarten." Unzufrieden sei das Management mit der derzeitigen Entwicklung des Bereichs Verkehrstechnik. "Der Bereich benötigt eine engere und straffere Führung der Projekte."

 

    Ungeachtet der jüngsten Umbauten im Konzern, beispielsweise dem Verkauf von VDO oder der der Auslagerung des Netzwerk-Geschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia  , halte Siemens an Bereichen wie Fujitsu Siemens oder Osram fest, sagte Kaeser. Angesprochen auf einen möglichen Börsengang von Osram sagte der Manager: "Organisatorisch wäre ein Börsengang sehr rasch möglich. Aber es gibt derzeit keine Absichten oder Pläne."/mf/