13.03.2019 13:07:45

Spotify reicht bei EU Beschwerde wegen Apples App Store ein

Von Valentina Pop und Sam Schechner

BRÜSSEL (Dow Jones)--Der Musikstreamingdienst Spotify hat in Europa eine Kartellbeschwerde gegen den iPhone-Hersteller Apple eingereicht. Der Schritt wird als weitere Salve im Kampf gegen das angebliche Fehlverhalten von Technologieriesen gesehen. Die Beschwerde des schwedischen Unternehmens, die am Montag bei der Kartellbehörde der Europäischen Union eingereicht wurde, behauptet, dass Apple in den vergangenen Jahren seine Kontrolle darüber, welche Anwendungsprogramme in seinem App Store angeboten werden, missbraucht hat.

Die von Apple auferlegten Beschränkungen, so Spotify, zielten darauf ab, Musikstreamingdienste von Anbietern einzuschränken, die mit Apples eigenem "Apple Music"-Dienst konkurrieren. So erschwere der US-Technologieriese es den Wettbewerbern, die eigenen Angebote zu vermarkten, ohne das Zahlungssystem von Apple nutzen zu müssen, welches in der Regel 30 Prozent von jeder Transaktion einstreicht.

In dem von Google betriebenen Play Store unterliege die Spotify-App nicht solchen Einschränkungen, so Spotify. Zudem habe Apple zeitweise Sicherheits-Updates abgelehnt und Spotify aus angeblichen wettbewerbswidrigen Gründen mit einer App-Store-Sperre gedroht.

"Apps sollten auf Grundlage der Leistung konkurrieren und nicht danach, wem der App-Store gehört", so der Spotify-Rechtsvertreter Horacio Gutierrez.

In einem Blog-Post behauptet Spotify CEO-Daniel Ek, dass die Regeln von Apple "absichtlich die Wahlmöglichkeiten der Benutzer einschränkt und Innovationen auf Kosten der Benutzer abwürgt". Apple agiere im Wesentlichen als Spieler und Schiedsrichter in einer Person, um andere App-Entwickler bewusst zu benachteiligen, so Ek.

Auf eine Anfrage reagierte Apple zunächst nicht. Ein Sprecher der EU-Kartellaufsichtsbehörde, bestätigte den Erhalt der Beschwerde, "die wir nach unseren Standardverfahren prüfen". Der Schritt von Spotify ist die erste offiziell auf EU-Ebene eingereichte Beschwerde gegen Apples App Store und hebt den globalen Kampf um die Regulierung von Technologieriesen zu Themen wie Datenschutz, Steuern, Hassreden und Wettbewerb auf eine neue Stufe.

2016 hatte die Kommission gegenüber Apple die Rückerstattung von Steuererleichterungen in Höhe von 14,5 Milliarden US-Dollar an Irland angeordnet, eine Entscheidung, die der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager den Spitznamen "Tax Lady" von US-Präsident Donald Trump einbrachte.

In den darauffolgenden Jahren wurde Google von der Kommission wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens mit Rekordstrafen von insgesamt rund 7,7 Milliarden Dollar belegt. Zudem wurde ein strenges neues Datenschutzgesetz eingeführt. Schließlich steht die Einführung neuer Urheberrechtsregeln kurz bevor mit dem Ziel, Technologieriesen wie Apple und Google zu höheren Zahlungen an Musik- und Medienunternehmen zu verpflichten.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/jhe

(END) Dow Jones Newswires

March 13, 2019 08:07 ET (12:07 GMT)

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