27.06.2017 08:21:46
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Sprint verhandelt exklusiv mit Charter und Comcast - Kreise
Von Shalini Ramachandran, Ryan Knutson and Dana Mattioli
NEW YORK (Dow Jones)--Der Mobilfunkanbieter Sprint verhandelt exklusiv mit den beiden US-Kabelanbietern Charter Communications und Comcast über einen weitreichenden Deal, bei dem die US-Tochter der Deutschen Telekom offenbar zunächst außen vor bleibt. Sprint-Chairman Masayoshi Son wolle bis Ende Juli nur mit den beiden Kabelfirmen reden. Bis dahin würden Fusionsgespräche mit T-Mobile US auf Eis liegen, sagten Informanten.
Möglich sei ein kompletter Kauf von Sprint, die derzeit 32 Milliarden US-Dollar am Markt wert ist, durch die beiden Unternehmen. Wahrscheinlicher sei allerdings ein Deal, so die Informanten, bei dem Comcast und Charter massiv in die Netzinfrastruktur von Sprint investierten, um dann günstige Konditionen bei der Vermarktung von Mobilfunkangeboten zu erhalten.
Fusion mit T-Mobile US könnte folgen Comcast und Charter verfügen zwar bereits über eine ähnliche, sogenannte Reseller-Vereinbarung mit Verizon. Bei einem Deal mit Sprint könnten die beiden Kabelfirmen aber deutlich bessere Konditionen erzielen.
Sollte sich Sprint mit Charter und Comcast auf die Vertriebspartnerschaft einigen, könnte T-Mobile US danach immer noch zum Zug kommen. Einige Informanten sagten, dass eine spätere Fusion von Sprint und T-Mobile US bei einem Reseller-Deal nicht ausgeschlossen sei. Zwar seien beide Unternehmen in den Verhandlungen bis zuletzt weit auseinander gewesen, eine Fusion sei aber nicht vom Tisch. Möglicherweise, so eingeweihte Personen, sei dies sogar das wahrscheinlichste Resultat.
Sprint kommt auf eine Marktbewertung von 32 Milliarden Dollar und hat Schulden von knapp 33 Milliarden Dollar.
Comcast und Charter, die beiden größten Kabelunternehmen in den USA, hatten sich im Mai auf eine Partnerschaft verständigt. Dabei sagten sie auch zu, für ein Jahr keine Großübernahme im Mobilfunkbereich ohne die Zustimmung des anderen in Angriff zu nehmen. Durch die neue operative Partnerschaft können Comcast und Charter Communications ihre Technologien teilen und gemeinsam ihre Verhandlungsmacht bei Handyanbietern wie etwa Samsung nutzen.
John Malone zieht im Hintergrund die Fäden Treibende Kraft hinter den nun laufenden Gesprächen könnte John Malone sein, der über seine Liberty Broadband der größte Aktionäre von Charter ist. Malone habe, so Informanten, im vergangenen Jahr versucht, Comcast-CEO Brian Roberts dazu zu bringen, gemeinsam einen Netzbetreiber wie Sprint zu kaufen. Bisher sei Roberts aber zurückhaltend gewesen. Er wolle vor allem eine für Comcast bessere Vertriebspartnerschaft mit einem Netzbetreiber.
Die Deutsche Telekom scheint sich angesichts der exklusiven Verhandlungen von Sprint mit Comcast und Charter in Geduld üben zu müssen. Der japanische Milliardär Son, dessen Softbank den US-Mobilfunkter Sprint kontrolliert, hatte die Gespräche mit der Telekom für eine Fusion der US-Tochter zuletzt angefacht. Die US-Tochter der Deutschen Telekom und Sprint wollten 2014 schon einmal fusionieren, wurden damals aber von den Regulierungsbehörden zurückgepfiffen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/kla/jhe
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June 27, 2017 01:51 ET (05:51 GMT)
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