04.11.2013 20:54:32

Staatsanwaltschaft ermittelt im Kirch-Streit auch gegen Fitschen

   Von Matthias Goldschmidt

   Im Zusammenhang mit dem schon Jahre andauernden Streit zwischen dem verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch und seinen Erben mit der Deutschen Bank ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen Deutsche-Bank-Vorstandschef Jürgen Fitschen. Ein Sprecher der Bank bestätigte einen entsprechenden Bericht von Spiegel Online, wies die Vorwürfe gegen Fitschen aber zurück.

   "Im Rahmen des seit November 2011 bekannten Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft München I gegen ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank im Zusammenhang mit dem Kirch Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Herrn Jürgen Fitschen mitgeteilt, daß auch gegen ihn ermittelt werde", teilte die Deutsche Bank auf Anfrage des Wall Street Journal Deutschland mit.

   Bei dem Ermittlungsverfahren gehe es um den Verdacht, dass bei der Beweisaufnahme bewußt unwahre Angaben gemacht worden seien, um die Ansprüche der Kirch-Seite abzublocken. "Die Bank ist davon überzeugt, daß sich der Verdacht als unbegründet erweisen wird", hieß es weiter.

   Ende vergangenen Jahres waren die Geschäftsräume der Deutschen Bank durchsucht worden, schon damals ging es um den Verdacht der bewussten Falschaussagen im Kirch-Prozess. Im Visier der Ermittler standen seinerzeit die ehemaligen Vorstände Josef Ackermann, Rolf Breuer und Tessen von Heydebreck sowie der ehemalige Aufsichtsratschef Clemens Börsig.

   Das Institut führt seit 2002 einen Rechtsstreit mit den Erben des Medienunternehmers über die Mitschuld am finanziellen Untergang des Familienimperiums. In einem Interview hatte der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Breuer, die Kreditwürdigkeit des Medien-Imperiums von Kirch in Frage gestellt. Dies hatte nach Meinung von Kirch die Insolvenz seines Unternehmens mit ausgelöst. Im Dezember entschied das Oberlandesgericht München, dass die Deutsche Bank eine Mitverantwortung hat. Damit muss die Bank den Erben Schadensersatz zahlen.

   Die Verhandlungen zwischen den Streithähnen dauern jedoch noch an. Ein Vergleich der Bank mit den Kirch-Erben war im vergangenen Jahr gescheitert. Die Deutsche Bank wollte Zahlungen an die Erben in Höhe von 775 Millionen Euro nicht akzeptieren. Immerhin einigten sich beide Parteien Anfang Juli auf einen Gutachter. Die Deutsche Bank hat im Zusammenhang mit dem Kirch-Streit hohe Rückstellungen gebildet.

   Mitarbeit: Ulrike Dauer

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   November 04, 2013 14:22 ET (19:22 GMT)

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