"Vom Störenfried zum Helden" |
12.08.2023 22:48:00
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Streikende Hollywood-Autoren und -Schauspieler - Analyst rät Netflix zu einer Einigung
• "Vom Störenfried zum Helden" - Netflix' Image könnte profitieren
• Eine Einigung würde den Druck auf die Konkurrenz erhöhen
Derzeit sieht sich die Unterhaltungsindustrie, allen voran Netflix, Amazon, Disney, und Apple, in den USA mit einem anhaltenden Streik der großen Gewerkschaften der Autoren (Writers Guild of America (WGA)) und der Schauspieler (SAG-AFTRA) konfrontiert. Dieser könnte die Produktion in Hollywood komplett zum Stillstand bringen, sollte er noch bis in den Herbst andauen.
Einigung könnte Netflix Vorteile gegenüber Konkurrenz bringen
Obwohl gerade Netflix in der Auseinandersetzung um bessere Bezahlung als der "große Bösewicht" gelte, solle eben dieser Streaming-Gigant als erster eine Einigung mit Autoren und Schauspielern suchen, findet Michael Pachter, Entertainment-Analyst bei Wedbush Securities. Denn eine Einigung wäre für Netflix nicht nur finanziell weniger bedrohlich als für die Konkurrenz. Das Unternehmen könne so auch sein angeschlagenes Image aufpolieren, meint Pachter laut IndieWire in einem Podcast. "Da Netflix profitabel ist und alle seine Konkurrenten mit Ausnahme von HBO es nicht sind, könnte diese Erhöhung sie weniger lebensfähig und weniger bedrohlich machen", sagte Pachter im Interview. Wenn Netflix den ersten Schritt wagen würde, könnte das Unternehmen als "die Guten" dastehen.
Der Wedbush-Analyst rechnet vor, dass die Produktionskosten für Netflix - sollte das Unternehmen die Forderungen der Autoren und Schauspieler akzeptieren - zudem in geringerem Maße ansteigen würden als bei den Konkurrenten. Da nach Pachters Schätzung nur 20 Prozent der Netflix-Inhalte in den USA produziert werden, würde eine zehnprozentige Steigerung der Kosten die Produktionskosten bei Netflix insgesamt nur um zwei Prozent ansteigen lassen - hier sei Netflix eindeutig im Vorteil.
Wie geht es weiter? Einigung nicht in Sicht
Wie Pachter allerdings auch betont, habe er keine Hinweise darauf, dass Netflix sich bereit zeige, auf die Forderungen einzugehen. "Alles ist möglich. Ich würde es nicht ausschließen. Ich habe jedoch keinen Grund zu der Annahme, dass dies wahrscheinlich ist oder geschehen wird", sagte er. Zudem gehe es bei dem Streit auch nicht allein um die Forderung nach mehr Geld, was das eigentliche Problem sei. Eine weitere Forderung der Autorengewerkschaft ist eine Mindestanzahl von Autoren, um gerade jüngeren Autoren eine Chance zu bieten. Der Schauspielergewerkschaft geht es indes auch um die Aufteilung der Einnahmen aus dem Streaming.
Auch bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen des Streaming-Giganten wurde deutlich, dass im laufenden Quartal der Streik durch freies Geld gedeckt werden könne, die Lücken im Programm aber schon im nächsten Quartal problematisch werden könnten.
Redaktion finanzen.at
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