Studie: Deutsche Biotechnologie-Branche wächst kräftig - und kommt an Geld

Die deutsche Biotechnologie-Branche ist einer Studie zufolge klar auf Wachstumskurs. Der Umsatz deutscher Biotech-Unternehmen sei im vergangenen Jahr mit einem Plus von 5,8 Prozent deutlich gestiegen, wie es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Branchenverbandes Biocom im Auftrag des Bundesforschungsministeriums heißt. Gleichzeitig seien Firmen leichter an Geld für neue Investitionen gekommen: Fast 11 Prozent mehr Mittel hätten Investoren und andere Geldgeber 2014 in die Branche gesteckt. Beobachter hatten in der Vergangenheit häufig eine mangelnde Bereitschaft von Anlegern beschrieben, in deutsche Biotechnologie-Unternehmen zu investieren.

Vor allem bei privaten Finanzierungen sei es "deutlich nach oben" gegangen, sagte Boris Mannhardt aus dem Biocom-Vorstand der Zeitung "Die Welt". "Erfreulich ist, dass die Investorenbasis auch wieder breiter wird." Im Februar war die Stiftung von US-Milliardär Bill Gates mit 46 Millionen Euro beim Tübinger Impfstoffhersteller CureVac eingestiegen. Allein dieses Investment könnte die Summe der Investitionen im laufenden Jahr weiter antreiben.

Mitte April war eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) zu einem anderen Ergebnis gekommen. Demnach waren die Umsätze in der deutschen Biotech-Branche im vergangenen Jahr leicht geschrumpft und es sei für die Firmen noch immer schwierig, an frisches Geld zu kommen. Ein Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse könnte sein, dass die Stichprobe der jüngsten Studie deutlich größer war: An der Studie im Auftrag des Forschungsministeriums hatten sich den Angaben zufolge 536 Unternehmen beteiligt, an der EY-Studie nur knapp 100.

dpa-AFX